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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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allem, warum du dich nicht bei mir gemeldet hast, da du ja wusstest, wo ich wohne.«
    »Ich war neugierig, ganz einfach. Nachdem ich erfahren hatte, aus welcher Familie du stammst, wollte ich sehen, wie man so lebt in deinen Kreisen.«
    »Und über mich?«, fragte er. »Wolltest du über mich nichts erfahren?«
    »Das musste ich nicht«, entgegnete Mia knapp. »Über dich wusste ich ja schon alles.«
    Sie stand abrupt auf. »Entschuldige mich bitte kurz.« Sie ging nach drinnen und in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie lehnte sich gegen die gelb gestrichene Wand. Er war hier. In ihrem Haus. Und sah noch großartiger aus als vor vier Jahren. Wenngleich ganz anders in Anzug und Krawatte. So selbstsicher. Wohlhabend. Beherrscht.
    Und noch immer verschlug sein Anblick ihr den Atem, und noch immer erschien er ihr als der attraktivste Mann der Welt. Noch immer ließ er ihr Herz schneller schlagen. Noch immer brachte er ihr Blut in Wallung, sodass sie die Augen schließen und tief durchatmen musste, um sich zu beherrschen.
     
    Allegra saß in einem Kinderstuhl an dem Marmortresen der Eisdiele. Britt beobachtete ihre Nichte, die, die rosa Zungenspitze im Mundwinkel, hochkonzentriert die Karte mit den abgebildeten Eisbechern studierte. Sie war schlichtweg bezaubernd, fand sie. Während der letzten Wochen war ihr Allegra ans Herz gewachsen;
die mitleidige Miene, mit der sie Mia ansah, wenn diese etwas tat, was ihr missfiel. Schon morgens brachte das kleine Mädchen sie zum Schmunzeln, wenn sie zum Frühstücken in der Küche erschien, eben noch schlaftrunken und blinzelnd und im nächsten Moment hellwach und bereit, den neuen Tag mit einem Sack voller Fragen zu beginnen: Warum war der Himmel blau? Warum war das Wasser nass? Warum konnten sie nicht einen Hund oder eine Katze oder Hühner haben? Sie sprudelte über vor Fragen und Träumen und Hoffnungen, und Britt wurde bewusst, dass sie völlig hingerissen von ihr war. Und mit einem Mal verstand sie auch, was sie zu Beginn ihres Aufenthalts in Spanien noch nicht verstanden hatte, nämlich warum Mia eine solch große Angst davor hatte, sie mit jemandem teilen zu müssen.
    »Bananensplit«, sagte Allegra schließlich.
    Sie entschied sich immer für Bananensplit. Aber zuerst musste sie das Angebot genauestens studieren.
    »Klasse Wahl.«
    Britt bestellte ein Bananensplit für ihre Nichte und für sich einen café cortado.
    »Ich liebe dich, Tía Britt«, sagte Allegra, als der Eisbecher vor sie hingestellt wurde.
    »Und ich liebe dich, mein Schatz.« Sie küsste sie auf den Scheitel.
     
    »Mia? Alles in Ordnung?«
    Fünf Minuten später klopfte er an ihre Tür.
    »Ja«, sagte sie, »ich komme gleich.«
    »Okay.«
    Sie wartete, bis sich seine Schritte entfernt hatten, dann begab sie sich ins Bad, um sich Gesicht und Nacken mit kaltem Wasser zu kühlen. Sie trocknete sich mit einem Handtuch ab, ehe sie nach draußen ging. Er hatte sich wieder an den Tisch gesetzt.
    »Also«, nahm er den Faden wieder auf, »ich habe dich vor meinem
Haus gesehen und wollte wissen, warum du gekommen bist. Deshalb habe ich mich ein bisschen umgehört, und es dauerte eine Weile, bis ich dich ausfindig gemacht habe.«
    »Bei wem hast du dich erkundigt?« Sie sah ihn abwartend an.
    »Es ist heutzutage nicht schwierig, jemanden aufzuspüren«, erwiderte er.
    »Zumal, wenn man einen Konzern wie TierraMundo im Rücken hat, nehme ich mal an«, sagte sie zaghaft. »Dann braucht man nur mit den Fingern zu schnippen, und alle springen.«
    »Es ist nicht, wie du denkst.«
    »Nein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Mia. Können wir jetzt vernünftig reden? Es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest.«
    »Nein, gibt es nicht.«
    Er hatte sich verändert. Er gab sich kühl und geschäftsmäßig. Den alten Alejo konnte sie nur noch ansatzweise in ihm erkennen; das, was ihn früher ausgemacht hatte, war von dem neuen Menschen überlagert worden. Sein Haar, früher lang und widerspenstig, war einem Kurzhaarschnitt gewichen. Seine dunklen Augen waren noch immer seelenvoll, aber sie konnten nun auch hart und fordernd blicken. Und was den Rest anbelangte – der Anzug, die Krawatte, die makellos polierten Lederschuhe –, so gehörte nichts davon dem Alejo, den sie geliebt hatte. Und doch war er noch immer der erotischste Mann der Welt. Noch immer hätte sie ihm am liebsten die Kleider vom Leib gerissen und hier auf der Stelle mit ihm geschlafen.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, zog er

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