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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Britt beugte sich zu ihrer Nichte hinab und strahlte sie an. Diese Eisdiele war sehr beliebt, aber Mia gestattete sich nur selten einen Besuch dort.
    Allegra bekam große Augen. »O ja, Mama, ich möchte ein Eis.«
    »Wo ist er?« Mias Stimme klang gepresst.
    »Drinnen«, sagte Britt und nahm Allegra bei der Hand. »Ich würde ja gern bleiben, aber ich weiß, dass ich mich dann einmischen würde. Und dazu habe ich kein Recht. Es ist dein Leben. Und du musst selbst darüber entscheiden.« Und noch bevor Mia überhaupt dazu kam, etwas zu entgegnen, hatte sich Britt mit Allegra auch schon entfernt und ließ ihre Schwester allein am Fuß der Verandatreppe zurück.

     
    Sie stand noch immer da und starrte dem sich entfernenden Jeep hinterher, als die Tür aufging und er heraustrat. Sie hörte seine Schritte auf der Terrasse und drehte sich um. Und obwohl sie gewusst hatte, dass er es war, musste sie sich an dem weiß getünchten Geländer festhalten, weil ihre Knie nachzugeben drohten.
    »Qué tal, Mia?« Er sah sie feierlich aus seinen dunklen Augen an.
    Zuerst brachte sie keinen Ton heraus, dann sagte sie langsam und leise seinen Namen.
    »Alejo.«
    Er sah sie schweigend an, und sie sagte noch einmal: »Alejo.«
    Während er sie noch immer mit seinen dunkelbraunen Augen betrachtete, rief sie sich in Erinnerung, wie er sie immer angeschaut hatte, wie sein Blick weich wurde, seine Augen lächelten. Auch jetzt war sein Blick weich. Und ernst.
    »Ja, ich bin’s«, erwiderte er. »Ja.«
    »Was machst du hier?« Ja, er war es wirklich, und das schockierte sie. Sie konnte es nicht fassen, dass er tatsächlich vor ihr stand. »Woher weißt du, dass ich hier wohne? Und warum bist du gekommen?«
    »Ich wollte dich sehen.«
    Sie spürte, wie sich ihre Nägel in ihre Handflächen gruben. Er war hier. Er war gekommen, um sie zu sehen.
    Aber warum? Wieder drohten ihre Beine unter ihr nachzugeben. Sie stieg die Stufen hinauf und ließ sich auf einen Stuhl am Terrassentisch fallen.
    »Woher weißt du, dass ich hier wohne?«, fragte sie erneut. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Hast du dich etwa versteckt?«, fragte er. »Wolltest du denn nicht, dass ich dich finde?«
    Sie runzelte leicht die Stirn. »Nein, verstecken wollte ich mich bestimmt nicht. Aber ich habe dennoch nicht erwartet, dass du mich finden würdest. Ich weiß auch nicht, ob ich das wollte.«

    »Nein?« Seine Stimme klang überrascht. »Warum hast du mich dann gesucht?«, fragte er.
    »Das habe ich nicht!«, rief sie empört aus. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Du warst vor meinem Haus. Du und deine Schwester und das kleine Mädchen.«
    Mias Herz raste. Aber sie spürte sein Hämmern nicht in der Brust, sondern im Kopf. Woher wusste er, dass sie bei seinem Haus gewesen war? Woher wusste er von Britt und Allegra?
    »Willst du ein Glas Wasser?«, fragte er.
    Auf dem Tisch stand ein Keramikkrug. Und ein paar hohe Becher aus Milchglas. Er nahm einen, schenkte Wasser ein und reichte ihn ihr.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich je wiedersehen würde«, sagte Alejo, während sie an dem Wasser nippte. »Ich wusste nicht, wo du wohnst und wie ich dich erreichen konnte.«
    »Nun, es gab ja auch keinen Grund für dich, mit mir in Kontakt zu treten«, erwiderte sie. »Schließlich bist du damals weggegangen.«
    »Ja.« Er goss sich ebenfalls Wasser ein. »Das tut mir leid, sehr sogar.«
    »Leid?« Sie lachte matt. »Das braucht es nicht. Deine Frau ist unerwartet in Guatemala aufgekreuzt, und du bist mit ihr abgereist. Du hast es mir damals ja erklärt, und ich habe es verstanden.«
    »Mia, bitte …«
    »Nein, lass es. Versuche nicht länger, dich zu entschuldigen. Es ist lange her, und ich bin darüber hinweggekommen.«
    »Warum hast du mich dann gesucht?«
    »Ich habe dich nicht gesucht. Wie kommst du auf diese Idee?«
    »Pues, ganz einfach. Ich habe dich auf dem Video der Überwachungskamera gesehen und sofort erkannt. Du standst vor der Mauer und warst in Begleitung einer Frau. Deiner Schwester. Sie hielt ein kleines Mädchen an der Hand.«

    »Ja«, sagte Mia, ohne auf Allegra einzugehen. Sie wollte nichts Falsches sagen und sich verraten. Aber dann überlegte sie fieberhaft, was Britt ihm erzählt haben mochte. Ob sie sich nicht vielleicht doch eingemischt hatte.
    »Ich habe meinen Augen nicht getraut«, sagte er. »Ich wusste nicht, dass du in Spanien bist. Ich wusste nicht, warum du in der Stadt warst und warum du zu meinem Haus gekommen bist. Und vor

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