Das Glück reicht immer für zwei
fand.)
»Und, amüsierst du dich?«, fragte Meredith, die sich zu ihr gesellte, als Hughs Aufmerksamkeit von einem Fotografen abgelenkt wurde. »Tut mir leid, dass ich während des Dinners nicht neben dir sitzen konnte, aber ich hatte leider keinen Einfluss auf die Sitzordnung. Hast du dich denn wohlgefühlt?«
»Ja, es war sehr interessant. Ich habe mich mit anderen Schriftstellern unterhalten.«
Plötzlich strahlte Meredith übers ganze Gesicht.
»Was hast du?«, fragte Britt.
»Ich glaube, das war das erste Mal, dass du von dir als Schriftstellerin gesprochen hast. Bislang hast du immer darauf beharrt, Anwältin zu sein.«
»Ach ja?« Britt war selbst überrascht.
»Heißt das, du hast deine Karrierepläne geändert?«, fragte Meredith.
»Ich weiß noch nicht.« Britt schien ein wenig verwirrt.
»Du hättest natürlich auch die Möglichkeit, dich weiterhin als Dozentin zu betätigen«, sagte Meredith verschmitzt. »Du könntest eine zweite Karriere starten, indem du angehende Schriftsteller unter deine Fittiche nimmst und ihnen Unterricht im kreativen Schreiben gibst.«
Britt sah sie fragend an.
»Nun, ich habe vor ein paar Tagen ein Exposé und drei Kapitel von einer Frau namens Eileen Costello erhalten. Sie sagt, sie habe an deinen Workshops auf der Aphrodite teilgenommen, die großartig gewesen seien. Und das, was sie mir geschickt habe, sei gewiss mit das Beste, was dabei herausgekommen sei.«
»An einem mangelt es Eileen bestimmt nicht – an Selbstvertrauen«, erwiderte Britt. Sie schüttelte den Kopf. »Donnerwetter, der kann es ja nicht schnell genug gehen. Und wie liest sich ihr Roman?«
»Sehr melodramatisch. Nur heiße Affären und geheime Eheschließungen und Gott weiß was für ein Unsinn, und das auf nicht mal fünfzig Seiten. Dazu jede Menge Sex: Gleich zu Beginn vögeln die beiden Hauptfiguren, was das Zeug hält, und zwar auf einem Kreuzfahrtschiff, das überraschend in einen Tornado geraten ist … Und in diesem Tempo geht es dann weiter.«
»O mein Gott.« Britt kicherte.
»Doch dem Ganzen die Krone aufgesetzt hat ein weiteres Romanexposé«, fuhr Meredith fort. »Es handelt von einem Model, das trotz einer tragischen Kindheit einschließlich Missbrauch und Entbehrungen eine Traumkarriere hinlegt. Eingesandt von Mrs Costellos Tochter.«
Britt riss die Augen auf. »Pippin Costello?«, fragte sie ungläubig.
»Genau. Du hast offensichtlich die Vorstellungskraft von Mutter und Tochter beflügelt.«
»Taugt es was?«, fragte Britt.
»Es ist ja nur ein Exposé«, erwiderte Meredith. »Außerdem will sie das Schreiben einem Ghostwriter überlassen, während sie für die nötigen Einfälle sorgt. Sie meint, dass sie viel zu beschäftigt sei, um selbst zu schreiben.«
»Oh.«
»Und rate mal, wen sie als Ghostwriter vorgeschlagen hat.« Meredith sah sie grinsend an.
»Mich?«, rief Britt entsetzt aus. »Wie kommt sie bloß auf die Idee, dass ich …«
»Sie meint, du hättest einen kompetenten Eindruck auf sie gemacht, außerdem hat ihr Der perfekte Mann gut gefallen.«
»Wie nett von ihr«, sagte Britt belustigt.
»Ihre Berühmtheit in Verbindung mit deinem schriftstellerischen Können sei ein hervorragendes Erfolgskonzept, meint sie.«
»Und, was hältst du davon?«
»Erstens ist sie nicht berühmt genug. Ich habe noch nie von
ihr gehört, und ich kenne jeden, den man kennen muss. Zweitens hege ich so meine Zweifel, dass du zur Ghostwriterin geschaffen bist.«
»Schön, dass du das sagst. Ich würde mich bestimmt nicht dafür hergeben, für jemand anderen ein Buch zu schreiben. Wie auch immer, ich glaube, sie kann es nicht erwarten, endlich in Celebrity Something-or-other aufzutreten.«
»Nun, wenn sie das schafft und noch dazu gewinnt, könnte man vielleicht über einen Buchvertrag nachdenken«, meinte Meredith. »Aber bis es so weit ist, kann sie ihr Exposé getrost in eine Schublade legen.«
»Und was wirst du tun?«
»Ihr antworten, dass sie zuerst ein paar Probekapitel schreiben muss, damit ich mir einen Eindruck verschaffen kann.«
»Und Eileen?«
»Mit ihrer pornografischen Schmonzette kann ich nichts anfangen, obwohl ich gern wissen würde, wie es weitergeht.«
»Da bin ich aber erleichtert«, sagte Britt ein bisschen verschämt. »Ich weiß, es klingt dumm, aber ich würde dich nur ungern mit den Costellos teilen.«
Meredith lächelte und umarmte Britt. »Du teilst mich unter anderem mit einem der Thrillerautoren.«
»Das ist etwas völlig anderes.
Weitere Kostenlose Bücher