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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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und voller Bewunderung zu ihm aufblickte, war Balsam für seinen gekränkten Stolz und seine verletzte Seele gewesen. Sie himmelte ihn an, weil er clever und tüchtig war, wie sie ihm immer wieder sagte, und weil er in fünfzehn Minuten ein Sudoku lösen konnte, während sie nicht einmal das Einfachste schaffte. Er mochte es, dass sie ihn für clever und intelligent hielt, wobei er mit der Zeit immer mehr zu dem Schluss kam, dass sie ein gutes Stück cleverer war als er. Sie wusste, was sie wollte, und verfolgte ohne Umwege ihr Ziel.
    Die meisten Frauen waren um einiges cleverer als Männer, ging ihm durch den Kopf, während er beobachtete, wie Pippin an ihrem Sodawasser nippte und dabei den Blick durch die Bar schweifen ließ und Ausschau hielt nach jemandem, den sie kannte. Es war ein Irrglaube zu denken, dass Frauen wie Pippin dumm und oberflächlich
seien. Im Gegenteil, sie waren gerissener und stärker als man selbst und hatten Macht über einen, etwas, dessen man erst gewahr wurde, wenn es, verdammt noch mal, zu spät war.
    »Leo!«
    Er blinzelte und wandte sich wieder seiner Verlobten zu, die mit den Fingernägeln auf den Tisch trommelte.
    »Seit Ewigkeiten versuche ich, deine Aufmerksamkeit zu erlangen«, sagte sie. »Du bist in letzter Zeit häufig abwesend, weißt du das?«
    »Ach ja?«
    »Ja, du träumst vor dich hin.«
    »Tut mir leid.«
    »Ist schon okay. Ich wollte dich fragen, ob es okay für dich ist, wenn wir am Samstag bei Brown Thomas vorbeischauen, wegen der Hochzeitsliste. Die Leute sollen ausreichend Zeit haben, weißt du.«
    »Eine Hochzeitsliste?«
    »Eine Liste mit den Hochzeitsgeschenken, die wir uns wünschen, du Dummerchen.« Sie stupste ihn zärtlich an. »Das machen heutzutage alle.«
    Natürlich. Er und Vanessa hatten ebenfalls eine Hochzeitsliste gehabt. Auch bei Brown Thomas.
    »Ja, nur nicht dort, bitte.« Seine Stimme klang gepresst.
    »Aber das ist die beste Adresse!« Pippins Augen weiteten sich.
    »Das ist mir egal.« Er wusste, dass das zu barsch klang. »Ich will trotzdem, dass wir in ein anderes Geschäft gehen.«
    »Es gibt kein anderes !«, rief sie entrüstet aus.
    »Das ist doch Quatsch«, entgegnete er ärgerlich. »Es gibt jede Menge Geschäfte in Dublin, und du kennst sie alle.«
    »Leo …« Pippin hatte ihn noch nie so bestimmt erlebt.
    »Ich meine es ernst«, sagte er. »Wirklich.«
    »Lass uns ein andermal darüber reden.« Pippin stellte ihr leeres Glas vor sich auf den Tisch.

    »Da gibt es nichts zu reden«, sagte Leo angespannt.
    Pippin starrte ihn an.
    »Da ist Mike.« Leo war erleichtert, als er seinen Freund entdeckte, und winkte ihm zu.
    Mike bahnte sich einen Weg zwischen den Tischen hindurch zu ihrem Tisch.
    »Mike, darf ich dir Pippin vorstellen«, sagte Leo. Mike sah Leos Verlobte anerkennend an. Bei ihrer Verlobungsparty war er verreist gewesen und hatte sie deshalb noch nicht gesehen.
    Pippin war an diesem Abend leger gekleidet und hatte ein leichtes, natürliches Make-up aufgelegt. Über einem schlichten weißen T-Shirt und einer hautengen Kate-Moss-Jeans trug sie eine schwarze ärmellose Weste, und das brünette Haar fiel ihr locker und geschmeidig ins Gesicht.
    »Wow«, sagte Mike, »toll, dich endlich kennenzulernen.«
    »Danke, ebenfalls«, erwiderte sie. »Leo hat mir viel von dir erzählt. Tut mir leid, dass es nicht schon früher geklappt hat.«
    Leo begab sich an den Tresen, um Drinks zu holen, während Pippin kokett mit Mike flirtete. Als Leo wieder zurückkam, lachten und scherzten sie miteinander, als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Leo hatte Pippin schon lange nicht mehr so entspannt erlebt. In seiner Gegenwart schien sie sich immer zu kontrollieren. Mit ihm kicherte sie nicht so unbefangen wie jetzt mit Mike.
    Er runzelte die Stirn. Vielleicht lag es daran, dass sie sich wegen der Hochzeitsliste über ihn geärgert hatte. Das war nur allzu verständlich, denn seine Reaktion war für sie überhaupt nicht nachvollziehbar. Er würde mit ihr reden und sie davon überzeugen müssen, dass man die Hochzeitsliste ebenso gut in einem anderen Geschäft auslegen konnte. Nicht um alles in der Welt würde er nochmals zu Brown Thomas gehen, selbst wenn Pippin ihn auf Knien anflehte.
    Eine Stunde später verkündete sie, sie müsse jetzt gehen, weil
sie am nächsten Morgen im Frühstücksfernsehen auftrat, und sie könne sich unmöglich erlauben, mit Augenringen zu erscheinen. Leo, der gewusst hatte, dass sie nicht lange bleiben wollte,

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