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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Männer außen vor lassen.«
    »Finden Sie nicht, das Leben wäre öde, wenn wir das täten?«, fragte Britt.
    »Nicht im Geringsten. Aber es spielt ohnehin keine Rolle. In einigen Jahrzehnten werden sie sowieso überflüssig sein.« Chesney leerte ihr Glas. »Ich hole mir noch was zu trinken. Wenn ihr mich entschuldigt.«
    Lisa-Anne wandte sich an Britt. »Tut mir leid«, sagte sie. »Chesney ist nicht gerade für ihr Taktgefühl bekannt.«

    »Ach, sie ist schon okay. Ich finde nur, sie wird immer mehr zur Karikatur ihrer selbst. Und das ist traurig, weil der Feminismus im Grunde ja richtig ist. Es ist eine Schande, dass die meisten Mädchen heutzutage ihre Traumkarriere darin sehen, in Heat abgebildet zu werden. All die Jahre, die wir für Bildung und berufliche Gleichberechtigung gekämpft haben, werden nun von Frauen zunichtegemacht, die sich die Haare blond färben, die Brust vergrößern lassen und in eine Kamera lächeln.«
    Lisa-Anne grinste. »Ich wusste ja gar nicht, dass du auch Feministin bist.«
    »Ich bin dafür, dass Frauen finanziell unabhängig sind«, sagte Britt. »Aber nicht, indem sie ihre Titten ablichten lassen. Oh«, fügte sie hinzu, während sie einen kurzen Blick auf ihr Dekolleté warf, »mir war gar nicht bewusst, dass mein Kleid so tief ausgeschnitten ist.«
    »Du siehst fantastisch aus«, meinte Lisa-Anne belustigt.
    »Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich über dieses Kompliment freuen oder ärgern soll.« Britt grinste. »Schließlich ist mein Kleid ein klarer Verrat an meinen feministischen Überzeugungen, die im Dunkeln in mir schlummern. Da kann ich gleich ein weiteres Geständnis nachschieben: Meine Beine habe ich auch enthaart.«
    Lisa-Anne lachte. »Nicht zu vergessen deine Frisur.«
    Britt war am Morgen beim Friseur gewesen. Sie fühlte sich zwar bemüßigt, bei offiziellen Anlässen in ihrem Brigitte-Look zu erscheinen, war aber froh, dass der Stylist eine weniger glamouröse Variante hinbekommen hatte, und beschloss, in Zukunft für ihre öffentlichen Auftritte dabei zu bleiben.
    »Ich wette, Chesney würde der Schlag treffen, wenn sie erführe, dass meine Haare mich fast zwei Stunden gekostet haben«, sagte sie. »Ich habe auch die Farbe auffrischen lassen. Sie hat völlig recht: Wir Frauen können manchmal schockierend oberflächlich sein.«
    »Es ist eine Party«, meinte Lisa-Anne. »Da darf man oberflächlich sein. Nun komm, stürzen wir uns ins Getümmel.«

     
    Zu Britts Erstaunen amüsierte sie sich dann doch. In der Vergangenheit hatte sie sich mit solchen Branchenevents immer schwergetan. Sie hatte sich als Außenseiterin und fehl am Platz gefühlt, hatte anderen Autoren gelauscht, die selbstbewusst über ihre Bücher und ihr Schreiben plauderten, während sie sich bedeckt hielt, weil sie eigentlich keine Ahnung vom Schreiben hatte. Wenn sich wahre Schriftsteller beklagten, wie schwer es ihnen falle, Abgabetermine einzuhalten, sagte sie nichts. Sie hatte ihr Buch, ohne eine Deadline zu haben, geschrieben. Die Worte waren quasi ohne ihr Zutun auf den Bildschirm geflossen, und sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nicht mit irgendwelchen Fristen hatte herumschlagen müssen.
    Doch nun, mit der Erfahrung, die sie auf der Aphrodite gesammelt hatte, fühlte sie sich gewappnet für derlei Fachgespräche.
    Erst unterhielt sie sich lange und angeregt mit einem der Thrillerautoren, dann mit einem bekannten literarischen Schriftsteller, der wesentlich warmherziger war, als sein öffentliches Image suggerierte, und der ihr sein Faible für Science-Fiction gestand.
    »Du meine Güte«, sagte sie. »Und ich dachte, dass literarische Schriftsteller nur Bücher läsen, bei denen man ein Wörterbuch neben sich liegen haben muss.«
    Hugh O’Driscoll lachte. »Ich gebe zu, dass wir uns ziemlich viel auf unsere Wortgewaltigkeit einbilden, aber ich mag Stoffe, die meine Fantasie befeuern. Und das ist ja das Wesen von Science-Fiction, da es sich mit der Zukunft befasst und mit Dingen, von denen wir keine Ahnung haben.«
    »Und ich gestehe, dass ich zu Hause die komplette Star-Trek-Serie auf DVD habe«, sagte Britt.
    »Die ursprüngliche Fernsehserie?«, fragte Hugh.
    »Ja.«
    »Klasse«, meinte er. »Die habe ich auch sehr genossen.«
    Die nächsten dreißig Minuten brachten sie damit zu, die verschiedenen Figuren der Serie zu vergleichen, James T. Kirk, Jean-Luc
Picard und Kathryn Janeway. (Britt mochte Janeway am liebsten, wobei sie die Stimme von Jean-Luc sehr sexy

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