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Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
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gemietet habe?«
    Ich lachte und schlug zurück. »Hast du den giftigen Hummer vergessen, den ich uns bestellt habe?«
    Nun gab es kein Halten mehr. »Hast du vergessen, wie viel Geld wir verloren haben?«
    Ich wollte mich nicht geschlagen geben.
    »Hast du vergessen, dass ich von der Schwangerschaft erfuhr, als wir aus den Flitterwochen zurückkamen, und ich es meinen Eltern erzählen wollte, aber leider nicht konnte, weil sich herausstellte, dass meine Mutter gerade meinen Vater verlassen hatte, und dass ich fast einen Nervenzusammenbruch bekam, danach sechs Wochen unter morgendlicher Übelkeit litt und jetzt meine Jeans nicht mehr zuknöpfen kann?« Ich war ganz klar der Sieger.
    »Hast du vergessen, dass ich dich geschwängert habe?«, gab er grinsend zurück.
    Ich lächelte und aß das letzte Stück Steak.
    »Willst du noch was von mir?«, fragte mein Cowboy. Von seinem Fleisch war noch die Hälfte übrig.
    »Klar«, sagte ich und stach gierig und schamlos mit der Gabel in sein Rib-Eye-Steak. Ich war für so vieles dankbar: für Marlboro Man, für seine Liebesbekundungen, für unser neues gemeinsames Leben, für das Kind in meinem Bauch. Doch in dem Moment, beim Essen, war ich einfach nur dankbar, wieder unter den Fleischfressern zu sein.
    Nach dem Essen duschte ich, schlüpfte in einen gemütlichen Weihnachtsschlafanzug und freute mich auf ein paar gemütliche Filme auf der Couch. Ich musste an die anderen Weihnachtstage in meinem Leben denken – an das Essen, die Geschenke und die Mitternachtsmette in unserer Kirche. Das alles wirkte nun sehr fern.
    Als ich ins Wohnzimmer ging, sah ich einen Stapel hübsch verpackter Geschenke neben dem kleinen Plastiktannenbaum mit seinen funkelnden Lichtern stehen. Diese Päckchen waren eben noch nicht da gewesen.
    »Was …?«, brachte ich hervor. Wir hatten abgemacht, dass wir uns nichts zu Weihnachten schenken wollten. »Was ist das?«, wollte ich wissen.
    Marlboro Man lächelte und freute sich über die gelungene Überraschung.
    »Das gibt Ärger«, sagte ich und funkelte ihn böse an. Dann setzte ich mich neben den Tannenbaum auf den beigen Berberteppich. »Ich habe nichts für dich besorgt. Du hast gesagt, das sollte ich nicht.«
    »Ich weiß«, sagte er und hockte sich neben mich. »Ich will auch nichts … außer einem Heckbagger.«
    Ich musste lachen. Ich wusste nicht mal, was ein Heckbagger war.
    Ich betastete das oberste Päckchen. Es war in einfaches braunes Papier und Zwirn gewickelt. So schmucklos und schlicht, dass mein Mann es selbst eingepackt haben konnte. Ich löste das Band und öffnete das Geschenk. Darin war eine Boot-Cut-Jeans. Der weite dunkelblaue Gummibund verriet es: Sie war für Schwangere.
    »Ach, wie schön«, sagte ich, zog die Hose heraus und legte sie vor mich auf den Boden. »Wunderschön.«
    »Ich wollte nicht, dass du in den nächsten Monaten an deiner Jeans herumdoktern musst«, sagte Marlboro Man.
    Ich öffnete das zweite Geschenk, dann das dritte. Als das siebte ausgepackt war, war ich stolze Besitzerin einer neuen Schwangerschaftsgarderobe, die mein Mann in den vergangenen Wochen heimlich zusammen mit seiner Mutter ausgesucht hatte: Schwangerschaftsjeans und -leggings, Schwangerschafts-T-Shirts und süße Jacken. Ein Schwangerschaftspyjama. Schwangerschaftspullis. Ich streichelte jedes Kleidungsstück und stellte mir vor, wie viel Zeit es die beiden gekostet haben musste, diese Sachen zusammenzutragen.
    »Danke …«, stammelte ich. Meine Nase begann zu kribbeln, Tränen stiegen mir in die Augen. Etwas Tolleres hätte ich mir nicht vorstellen können.
    Marlboro Man griff nach meiner Hand und zog mich an sich. Wir schlangen die Arme umeinander, wie damals auf seiner Veranda, als er mir zum ersten Mal seine Liebe gestand. Im Großen und Ganzen war seit jenem ersten Abend unter den Sternen nur wenig Zeit vergangen, aber es hatte sich so viel verändert: meine Eltern, mein Bauch, meine Garderobe. Mein Leben an diesem Heiligabend hatte keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem von früher, als ich noch nichts von dem aufziehenden Gewitter in meinem Elternhaus ahnte und für Chicago packte … nur dieser Mann war geblieben, die einzige Person inmitten von all dem Streit und Aufruhr, die meinem Leben Sinn gab.
    »Weinst du?«, fragte er.
    »Nein«, sagte ich mit bebenden Lippen.
    »Doch, du weinst«, sagte er lachend. An den Anblick hatte er sich inzwischen gewöhnt.
    »Ich weine nicht«, sagte ich, schniefte und putzte mir die Nase. »Tu ich

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