Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ree Drummond
Vom Netzwerk:
geschlossen, denn ich verdrehte sie so weit, dass es sicher kein schöner Anblick gewesen wäre.
    Er hielt mir die Fahrertür auf, und ich stieg ein. Als ich rückwärts aus seiner Auffahrt fuhr, sah ich, wie er sich auf dem Weg zur Haustür noch einmal umdrehte und mir auf seine typische Art zuwinkte, dazu genoss ich den Blick auf seine typische Wrangler-Jeans. Unterwegs fühlte ich mich komisch, meine Wangen glühten, alles kribbelte. Ich war bedrückt. Verwirrt. Gequält. Eine halbe Stunde später rief er an. Mittlerweile hatte ich ein regelrechtes Verlangen nach diesen Anrufen.
    »Hey«, sagte er. Diese Stimme … Hilfe!
    »Oh, hi«, erwiderte ich und tat überrascht, obwohl ich es gar nicht war.
    »Hey, ich …«, fing er an. »Also, ich will wirklich nicht, dass du gehst.«
    Ich kicherte. Wie süß. »Tja … ich bin aber schon auf halbem Weg nach Hause!«, erwiderte ich mit spielerischem Unterton.
    Nach einer Pause fuhr er mit ernster Stimme fort: »Das habe ich nicht gemeint.«

    Seine Stimme sagte mir, dass ihm der Sinn nicht nach Scherzen stand.
    Marlboro Man hatte von Chicago und meinem kurz bevorstehenden Umzug gesprochen. Als wir das erste Mal miteinander telefonierten, hatte ich ihm von meinen Plänen erzählt, und in den zwei wundervollen Wochen, die wir zusammen erlebt hatten, erwähnte er es noch ein- oder zweimal. Aber je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto seltener hatten wir das Thema angeschnitten. Mein Umzug war das Letzte, worüber ich reden wollte, wenn ich mit ihm zusammen war.
    Ich konnte ihm nicht antworten, denn ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
    »Bist du noch da?«, fragte Marlboro Man.
    »Ja«, erwiderte ich. »Ich bin hier.« Mehr brachte ich nicht heraus.
    »Tja … ich wollte dir nur gute Nacht sagen«, sagte er ruhig.
    »Das ist lieb von dir«, antwortete ich. Was für ein dämlicher Satz!
    »Gute Nacht«, flüsterte er.
    »Gute Nacht.«
    Am nächsten Morgen erwachte ich mit verquollenen Augen. Ich hatte geschlafen wie ein Stein und die ganze Nacht von meinem neuen Freund geträumt. Es waren lebhafte, verrückte Träume gewesen, wir hatten uns unterhalten, Schach gespielt und waren mit Luftschlangenspray aufeinander losgegangen. Marlboro Man war schon so fest in meinem Bewusstsein verankert, dass ich automatisch jede Nacht von ihm träumte.
    Am Abend gingen wir essen. Wir bestellten Steak, unterhielten uns so intensiv wie immer und mieden dabei bewusst das große Thema, das drohend im Hintergrund lauerte. Als er mich nach Hause brachte, war es schon spät, und die Luft war so lau, dass ich sie gar nicht spürte. Wir standen draußen vor meinem Elternhaus, genau dort, wo wir zwei Wochen zuvor gestanden hatten, vor meinen Linguine mit Muscheln und Js Überraschungsbesuch, vor dem zähen, misslungenen Flank Steak und meinem Eingeständnis, dass ich mich hoffnungslos verliebt hatte. Genau dort, wo ich beinahe auf den Bürgersteig gestürzt war und er mich zum ersten Mal geküsst und damit mein Herz in Flammen gesetzt hatte.
    Marlboro Man gab alles. Wir küssten uns, als wäre es das letzte Mal. Dann umarmten wir uns fest und vergruben unser Gesicht am Hals des anderen.
    »Was hast du bloß mit mir vor?«, fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Er schmunzelte und drückte seine Stirn gegen meine. »Was meinst du wohl?«
    Natürlich brachte ich wieder nichts heraus.
    Marlboro Man griff nach meiner Hand, er übernahm das Kommando. »Also, was ist mit Chicago?«
    Ich zog ihn enger an mich. »Ach«, sagte ich, »ich weiß es nicht«.
    »Ich meine … wann ziehst du da hin?« Er verstärkte den Druck seiner Arme. »Willst du da wirklich hin?«
    Ich presste ihn noch enger an mich und fragte mich, wie lange wir so weitermachen konnten, ohne Atemnot zu bekommen. »Ich … ich … ähm, ich weiß es nicht«, sagte ich, mal wieder die Eloquenz in Person. »Ich weiß es einfach nicht.«
    Er legte seine Hand um meinen Hinterkopf. »Geh nicht …«, flüsterte er mir ins Ohr. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum.
    Geh nicht! Was sollte das heißen? Wie sollte das funktionieren? Es war zu früh für Pläne, zu früh für Versprechungen. Viel zu früh dafür, dass einer von uns irgendwelche Verpflichtungen einging. Es war für alles zu früh, nur nicht für diesen innigen, gefühlvollen Appell: Tu’s nicht. Geh nicht weg. Lass es nicht enden. Zieh nicht nach Chicago!
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wir hatten uns während der vergangenen zwei

Weitere Kostenlose Bücher