Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
…«
»Ich habe meinen Führerschein dabei«, murmelte Sophie, aber sie erwartete nicht, dass er darauf einging. Mr. Littlejohn wollte ihr jetzt eine Standpauke halten, und nichts würde ihn davon abbringen.
»Sie kommen in unser Haus, reden von Bohrrechten und wollen meiner Frau ihre Anteile wegnehmen …«
»Ich wollte sie ihr nicht wegnehmen! Ich wollte nur …«
»… damit Sie damit tun können, was Sie wollen. Aber daraus wird nichts.«
Sophie, die nur noch weglaufen wollte, suchte einen Platz für Tasse und Untertasse und stellte sie vorsichtig ab. Dann stand sie auf. »Ich verstehe das. Das ist kein Problem. Es ist ein bisschen schade für die anderen Familienmitglieder, von denen einige das Geld wirklich dringend gebrauchen könnten, aber wenn Sie das so sehen …«
»Sie sind eine so junge Frau«, sagte Mrs. Littlejohn angesichts ihres Sieges großzügig. »Wie können Sie von uns erwarten, dass wir Ihnen vertrauen?«
»Hätten Sie mir vertraut, wenn ich ein Mann wäre?«, fragte Sophie und knöpfte ihre Jacke zu, die sie gar nicht erst ausgezogen hatte.
»Einem älteren Mann, ja«, sagte Mrs. Littlejohn und folgte Sophie in den Flur, offensichtlich begierig darauf, sie aus dem Haus zu haben.
»Es tut mir leid, dass ich Sie gestört habe«, erklärte Sophie. »Leben Sie wohl.«
Und dann öffnete sie die Haustür und entließ sich selbst in die Freiheit und die frische Luft.
Während sie zu Moira zurückfuhr, wurde ihr klar, dass sie als völlige Versagerin zu ihrer Familie zurückkehren würde. Die Reise nach Cornwall hatte nichts gebracht – jedenfalls nicht für ihre Familie. Sie war mit den Bohrrechten in einer Sackgasse gelandet, hatte keinen Job, und sie würde erklären müssen, wo Luke war und warum sie ihn niemals wiedersehen würde. Es war eine Katastrophe. Der einzig tröstliche Gedanke war, dass Moira sie verstehen würde.
»Du siehst nicht aus, als hättest du gute Neuigkeiten«, meinte Moira, als sie Sophie die Tür öffnete.
»Habe ich auch nicht. Ich bin mit meiner Mission gescheitert.«
»Dann komm erst mal rein. Ich setze Wasser auf.«
»Tee wäre toll. Ich habe bei diesen Leuten die schrecklichste Sorte Kaffee bekommen: stark, aber geschmacklos. Oh, und das Haus! Wenn ich noch einmal ein so fürchterliches Rüschensofa und die passenden Gardinen dazu sehen muss, sterbe ich.«
Moira lachte. »Da wir gerade von Häusern sprechen, ich habe Neuigkeiten!«
»Über Matildas Haus? Schon? Das ging aber schnell.«
»Man sagt, es geht nicht darum, was du weißt, sondern wen du kennst, und ich kenne einige nützliche Leute.«
»Erzähl schon! Nach der Pleite eben muss ich unbedingt etwas Erfreuliches hören.«
»Komm und setz dich. Hast du schon zu Mittag gegessen? Du bekommst ein Sandwich. Ich hätte eine Suppe gekocht, aber ich war unterwegs.«
»Mästest du eigentlich alle so wie mich?«, fragte Sophie und setzte sich auf einen Stuhl am Tisch. Es fühlte sich jetzt an, als wäre sie hier zu Hause.
»Eigentlich schon. Ich sorge gern dafür, dass es Leuten bessergeht. Eine Begleiterscheinung der Akupunktur. Möchtest du Senf?«
»Nein danke.«
»Mir schmeckt er auch nicht! Aber Schinken magst du, oder?«
»Ja, bitte.«
Ein paar Minuten später stand ein Sandwich mit Schinken, Salat und einem Hauch Mayonnaise auf dem Tisch vor Sophie.
»Okay, und jetzt erzähl mir von dem Haus«, drängte sie, nachdem sie ein paarmal abgebissen hatte und Moira ihr dabei zufrieden zugesehen hatte.
»Also, es gehört einer alten Dame, die jetzt in einem Pflegeheim lebt. Offenbar wissen ihre Verwandten – ziemlich entfernte – nicht so recht, was sie mit dem Haus anfangen sollen.
»Oh?« Sophie nahm noch einen Bissen. Essen half wirklich. Es gelang ihr für … na ja, zumindest für ein paar Sekunden, nicht an Luke zu denken. Dummerweise hatte Luke genau das vermutet, als sie das verfallene Haus zum ersten Mal gesehen hatten, also dachte Sophie wieder an ihn. Sie seufzte und biss noch einmal ab.
»Ja. Es muss so viel daran getan werden. Sie können sich nicht entscheiden, ob sie es renovieren oder verkaufen sollen. Oder ob sie es in Wohnungen unterteilen sollen.«
»Du hast eine Menge herausgefunden! Wenn du mal zur Akupunktur keine Lust mehr hast, dann solltest du tatsächlich Detektivin werden.«
Moira ignorierte diese Bemerkung. »Du solltest es der alten Dame abkaufen. Wenn du wartest, bis sie stirbt, dauert es ewig, wegen des Testamentes und so, und dann verfällt es noch
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