Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
ich nicht! Du hast vorgeschlagen, den Dachboden in das Elternschlafzimmer zu verwandeln! Das ist eine sehr moderne Idee.«
»Mm, Sophie hat es nicht gefallen, also werden wir es lassen.«
»Du solltest nicht danach gehen, was mir gefällt. Es ist dein Haus! Ich habe nur gesagt, wie ich es empfinde …« Weil sie plötzlich Lukes Blick auf sich spürte, brach Sophie ab. Sie wollte ihren Traum von eigenen Kindern nicht mit ihm teilen!
»Also, Mrs. Winchester …«, meinte Becky. Sie fand es vielleicht ein bisschen schwierig, ihre Klientin auf etwas festzulegen. »Was gefällt Ihnen? Eher etwas Modernes? Oder möchten Sie, dass wir versuchen, den Charakter des Hauses zu erhalten?«
»Den Charakter des Hauses erhalten, würde ich sagen«, meinte Luke. Alle wandten sich zu ihm um.
Matilda nickte. »Das klingt doch gut. Was meinst du, Sophie?«
»Ich weiß nicht! Ich mag diese Häuser nicht, die man immer im Fernsehen sieht, wo alles genau in die Epoche passt, aber wo man sich fragt, ob das wirklich gemütlich ist. Ich glaube, man muss einen Mittelweg zwischen Traditionellem und Modernem finden.«
»Ihre Instinkte sind perfekt«, lobte Becky und schrieb weiter fleißig mit. »Jetzt sollte ich mir mal das Grundstück ansehen.«
»Luke und Sophie, geht ihr mit Becky! Ich glaube, ich muss mich eine Weile ausruhen.«
Sophie fröstelte, als sie nach draußen kamen, und Becky holte ihre Jacke aus dem Auto. An den wunderschönen Morgen erinnerte kaum noch etwas, jetzt zogen dunkle Wolken über den Himmel. Es war eben erst April und noch nicht Sommer.
Während sie in den ummauerten Garten gingen und Luke und Becky über die Vorzüge eines Swimmingpools – abgedeckt und mit Sonnenkollektoren beheizt – im Vergleich zu einem Gemüsegarten sprachen, fragte Sophie sich, ob sie bleiben sollte. Jetzt, da Matilda selbst hier war, wurde sie nicht mehr wirklich gebraucht. Und war es Freude oder Qual, in Lukes Nähe, aber nicht mit ihm zusammen zu sein? Es war wunderbar, seine Stimme wieder zu hören und ihn zu sehen; wenn sie beobachtete, wie liebevoll und beschützend er sich Matilda gegenüber verhielt, musste sie wieder daran denken, dass er so auch zu ihr gewesen war. Aber dann war Ali gekommen und hatte ihnen die Wirklichkeit wieder aufgezwungen – ihr zumindest. Luke hatte wahrscheinlich immer gewusst, dass es nur eine vorübergehende Affäre war, die in der wirklichen Welt niemals bestehen konnte.
Sie schlenderte aus dem ummauerten Garten hinter das Haus, wo sich seit vielen Jahren nichts verändert hatte, und gesellte sich schließlich wieder zu Becky und Luke. Matilda war inzwischen zu ihnen gekommen.
»Sophie, Liebes«, fragte Matilda, die nach ihrer Ruhepause wieder voller Energie zu sein schien, »was für Farben hättest du gern in deiner Küche?«
»In dieser Küche, meinst du? Na ja, das müsste natürlich der Besitzer entscheiden, aber mir würden warme Gelb- und Rottöne gefallen. Vielleicht ein blasses Braun. Was meinen Sie, Becky?«
»Wenn man hübsche Vorhänge oder ein schönes Sofa hat, dann könnte man daraus eine Farbe aufgreifen«, meinte Becky. »Es sei denn, man findet etwas Altes, das man einfach so lässt – für den ›Shabby-Chic-Look‹.«
»Shabby-Chic?« Matilda suchte Lukes Blick, dann sahen die beiden Sophie an, die lachte.
»Das kommt euch vielleicht fremd vor«, meinte Sophie. »Das ist vermutlich eine britische Sache.«
»Gar nicht«, erklärte Luke. »Das kennen wir in den Staaten auch.«
»Also, was für Stoffe magst du?«, beharrte Matilda, die offenbar nicht allzu sehr an Schäbigem interessiert war.
»Eigentlich weiß ich es nicht«, gestand Sophie. »Ich habe noch nie Stoffe für etwas ausgesucht. Ich begnüge mich immer mit dem, was da ist. Ich glaube, der Gedanke, zu viel Auswahl zu haben, ist eher erschreckend für mich.«
»Becky, meine Liebe, warum stellen Sie nicht ein paar Muster zusammen und lassen Sophie dann zwischen ihnen auswählen?«, schlug Matilda vor.
»Ich verstehe das nicht! Warum soll ich das alles entscheiden?«, fragte Sophie. »Matilda, es sollten Stoffe sein, die du magst. Kannst du dich erinnern, was für Stoffe es hier gab, als du klein warst?«
»Nicht wirklich. Ich war sehr jung, obwohl ich mich an Vögel erinnere«, sagte Matilda.
»Oh, William Morris!«, meinte Becky. »Das wäre richtig für das Haus. Ich werde Muster davon besorgen.«
Matilda gähnte, und Luke war sofort an ihrer Seite. »Du bist müde, Granny. Komm, ich bring dich in
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