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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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gewesen war, es überhaupt aufzuspüren.
    »Unser Fahrer hat die Postleitzahl eingegeben und hat uns direkt hergebracht«, antwortete Matilda.
    Natürlich, so musste es gewesen sein. Was für eine langweilige praktische Antwort!
    »Es kommt mir komisch vor – und irgendwie falsch –, dass das Haus eine Adresse hat«, sagte Sophie, eigentlich mehr zu sich selbst.
    »Mir auch«, stimmte Luke zu Sophies Überraschung zu. »Das ist eigentlich eine viel zu moderne Einrichtung für dieses Haus.«
    Nur für einen Moment trafen sich ihre Augen, und Sophie fragte sich, ob das Haus ihm wohl genauso viel bedeutete wie ihr. Aber das schien nicht möglich zu sein – nicht bei dem Luke, der er jetzt war. Bevor er von Ali in sein richtiges Leben zurückgebeamt worden war, hätte sie die Frage bejaht, doch die Dinge hatten sich geändert. Sie wusste jetzt, wo er wirklich hingehörte.
    »Und nun … zeigt mir das Haus!«, sagte Matilda. »Becky und Sophie, kommt mit mir!« Sie hakte sich bei Sophie ein und schien in Erinnerungen versunken. »Ich bin nicht sicher, wie alt ich war, als ich das erste Mal herkam, aber wir wurden mit einem Pferdewagen vom Bahnhof abgeholt. Daran kann ich mich erinnern. Das Pferd war ein Riese! Es war vermutlich recht groß, doch ich, die gerade mal einen Meter groß war, ging ihm kaum bis zum Bauch. Es dauerte lange, vom Bahnhof hierherzugelangen, und nachdem wir durch die Furt hindurch waren, sagte meine Großmutter – ich glaube, dass es meine Großmutter war –, eine der beiden alten Damen jedenfalls: ›Jetzt dauert es nicht mehr lange.‹ Ich schlief in diesem kleinen Zimmer … Hey! Ich habe den Leuten zu Hause versprochen, Bilder zu machen.«
    Matilda entdeckte beim Gang von Zimmer zu Zimmer Erinnerungen wieder und fotografierte. Becky und Luke gingen mit ihr hinauf in das kleine Schlafzimmer, aber Sophie blieb zurück. Die Treppe war zu schmal und der Raum zu eng für alle. Weil sie befürchtete, dass Matilda müde werden könnte, holte sie die Stühle zusammen, die die Handwerker für ihre Pausen benutzt hatten, und stellte sie ins Esszimmer, wo es sonnig war. Der Wind hatte ein bisschen aufgefrischt, und sie wollte nicht, dass Matilda sich erkältete. Sie wünschte, sie hätten für Matilda etwas zu trinken gehabt.
    Aber die alte Dame war noch immer voller Energie, als sie die anderen ins Esszimmer führte. »Mein kleines Zimmer ist noch genau so wie damals! Das Bett, die Truhe und der Flickenteppich. Nach all den Jahren!« Sie runzelte die Stirn. »Es könnte natürlich ein anderer Teppich sein, aber er sieht ganz ähnlich aus wie der alte.«
    »Das ist unglaublich«, meinte Sophie. »Warum ruhst du dich jetzt nicht ein bisschen aus?«
    Obwohl es wirkte, als hätte sie die Reise sehr gut verkraftet, setzte sich Matilda gehorsam hin, und die anderen gesellten sich zu ihr.
    »Also, Becky, meine Liebe, was denken Sie?«, fragte Matilda, als alle saßen.
    »Die Sache ist die, Mrs. Winchester«, erklärte Becky, »solange ich nicht weiß, was Sie mit dem Haus vorhaben, kann ich Ihnen nicht wirklich helfen. Wollen Sie selbst hier wohnen? Wollen Sie es vermieten? Oder soll es in Ferienwohnungen unterteilt werden?«
    »Gehen wir erst einmal davon aus, dass es in der Familie bleibt«, meinte Matilda, nachdem sie Sophie und Luke angesehen hatte. Vielleicht wollte sie deren Meinung hören, doch die erfuhr sie nicht.
    »Okay«, sagte Becky. »Betrachten wir also das große Ganze. Welcher Raum ist der wichtigste?«
    »Die Küche«, antwortete Sophie und vergaß, dass es sie nicht wirklich etwas anging. »Und im Moment gefällt sie mir nicht.«
    »Sie ist sehr traditionell eingerichtet. Wenn man das verändert, passt sie vielleicht nicht mehr zum Rest des Hauses«, gab Becky zu bedenken. »Zum Glück steht es nicht unter Denkmalschutz, also können Sie tun, was immer Sie wollen. Aber Sie sollten darauf achten, dass das Haus nicht den Charme seines Alters verliert.«
    »Man kann nicht aus den Fenstern nach draußen sehen«, sagte Sophie. »Das erinnert mich an alte Schulen, wo die Fenster hoch liegen, um Licht hineinzulassen, aber aus denen man nicht nach draußen sehen kann. Ich denke, dass sie hier aus dem gleichen Grund so hoch eingebaut wurden: damit die Hausmädchen ohne Ablenkung schuften konnten.«
    »Oh!«, sagte Becky, verwundert über so viel Vehemenz.
    Sophie war selbst ein bisschen überrascht. »Aber wenn man seitlich neben dem Haus einen großen Wintergarten baut und diese Wand rausnimmt,

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