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Das Glück von Brins Fünf

Das Glück von Brins Fünf

Titel: Das Glück von Brins Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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mir etwas Ermutigendes zu, und wir betraten das Gelände des Vogel-Clans.
    Wir standen am unteren Rand eines riesigen ansteigenden Feldes, wesentlich größer als das ganze Messegelände in Cullin und von zähem braunen Gras bedeckt. Ovale Zelte zur Unterbringung der Maschinen ragten überall auf, und daneben waren, um uns zu zeigen, in welcher erlesenen Gesellschaft wir uns befanden, die seidenverkleideten und mit Bannern geschmückten kleinen Zelte der Granden. Ein Vasall im vertrauten Blaugrün des Vogel-Clans eilte zu uns und verbeugte sich.
    „Garl Brinroyan? Ablo, Euer unterwürfiger Diener und Mechaniker. Bitte hierher, Ihr Edlen …“ Er führte uns zu Tomarvan, der vor seinem Zelt stand. Fünf oder sechs Mitvasallen, alle jünger und zierlicher als Ablo selbst, standen oder hockten oder lagen im Gras und untersuchten die Maschine höchst sorgfältig.
    „Fort mit euch“, rief Ablo. „Verflixte Spione! Geht zu euren eigenen lahmflügligen Flatterern.“
    Er nahm Taucher beim Arm. „Schickt sie weg, Exzellenz … sie dürfen nicht hinter seine Fähigkeiten kommen.“ Taucher lachte, während er seine merkwürdigen fünffingrigen Handschuhe auszog, und der Vasall zuckte beim Klang seiner Stimme zusammen.
    „Friede sei mit Euch“, sagte er. „Tomarvans Fähigkeiten sind kein Geheimnis.“
    „Exzellenz“, bettelte Ablo, „edle Begleiter … die Vasallen verbreiten Gerüchte und gehen Wetten ein.“ Er senkte die Stimme und trat näher. „Oft haben sie einen Zeugen oder einen Wahrsagerlehrling, der den Ort, zu dem diese Maschine fliegen wird, und die Strecke, die sie zurücklegt, errät.“
    „Wenn Ihr das meint“, sagte Brin lächelnd. Sie bückte sich und zog einen kleinen Vasallen unter dem Flügel hervor. „Geht, Freunde“, befahl sie.
    Die „Spione“ rafften sich auf und zogen sich ein Stück zurück, dann stoben sie plötzlich aus einem Impuls von anderswoher davon. Ein anderer Pilot nahte; ich gaffte ihn an und hielt ihn für einen Granden. Schlank, klein, gewandt, prächtig bekleidet von einem dunkelroten Overall samt Umhang, mit einer gewellten schwarzen Perücke und einem weißen Korbhelm, der an einer seiner langen Hände baumelte und einen Helmbusch hatte. Ich beugte mich zur Seite, um ihn zu entziffern. Zwei blaue Flachsblüten. Luntroy, einer der ältesten der fünf Clans.
    „Jebbal“, sagte der Neuankömmling mit schriller, schroffer Stimme. Taucher verbeugte und zeigte auf Tomarvan, als wollte er sagen: „Seht ihn Euch gut an“ oder „Seid mein Gast“.
    Jebbal ging aufmerksam darum herum und bewegte die Drehräder mit einer Fingerspitze; Taucher stand mit dem ehrfürchtig plappernden Ablo zur Verfügung, um auf verschiedene Finessen hinzuweisen.
    Brin berührte meinen Arm, und wir beeilten uns, um unser eigenes Zelt aufzuschlagen. Ich sah Stadtvasallen mit den schönen Schmetterlingshäusern der Granden kämpfen, aber unser schlichtes Grün mit einem Banner für Cullin, stand im Nu. Brin betrachtete die Hangars und Zelte und Buden; einige Rieger und ihre Begleiter aßen und tranken an im Gras aufgestellten, mit Teppich belegten Holztischen. Sie pfiff einem kleinen fetthaarigen Vasallen, demselben, den sie unter dem Flügel hervorgezogen hatte, und schickte mich mit zwei Silberstücken zu ihm. Nach einem heimlichen Rangeln mit einigen anderen wegen unseres Platzes zwischen zwei Buden stellten wir einen Tisch hin und darauf ein Tablett mit Erfrischungen. Als Jebbal und Taucher in die frische Luft kamen, verbeugte sich Brin und bat sie, Platz zu nehmen.
    Jebbal musterte uns von oben bis unten. „Buschweber, hm? Ist das Euer Offizier, Garl Brinroyan?“
    „Nein, Hoheit“, sagte Brin unbefangen. „Ich habe die Ehre, das Oberhaupt von Garls Familie zu sein. Brinroyan, von Gwins Blut und Tarrs Fünf und ferne Abkömmlinge von Abirin, Felm, Felrin und Narbreen. Wir haben über fünf herrliche Jahre auf dem Hingstull gelebt und gewebt, auf dem Land, das jetzt dem Großen Ältesten gehört.“
    „Euch viel Glück!“ Jebbal setzte sich und kostete den Fruchtwein. „Wer ist dieser kleine Bursche“, fragte sie. „Heraus damit, junger Braunschopf, wer ist deine Beutelmutter?“
    „Ich bin Dorn Brinroyan“, stammelte ich, „und Brin ist meine Mutter.“
    „Der Wind rette uns“, rief Jebbal schroff wie immer. „Ich respektiere die Mutterschaft über alles! Ihr werdet es vielleicht nicht vermuten, Freundin Brin, aber ich habe vier Säuglinge gebeutelt, ehe ich mich der

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