Das Glück wartet in Virgin River
bewegten, und die Frauen, die die Hüften dazu schwangen. Lange verharrte sie so in ihren Fantasien versunken, als die Musik plötzlich abbrach. Sie hob die Lider und bemerkte, dass Clay auf sie zukam.
Als er vor ihr stand, hob er ihr Kinn mit einem Finger an und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen.
„Das war wunderschön, Clay.“
„Es ist das Instrument meines Vaters. Er hat es mir beigebracht, und ich finde es beruhigend.“
„In unserer Beziehung spielt Musik eine große Rolle – erst die Oper und jetzt das. Leider kann ich mir nicht vorstellen, wie du mich mit der Flöte verführen und gleichzeitig Liebe mit mir machen könntest.“Er lächelte frech. „Mir gefällt die Musik, die wir machen, wenn wir zusammen sind, dann ist es mir egal, ob es noch andere Musik gibt oder nicht.“
„Sind die Pferde schon versorgt?“
Er nickte. „Annie und Nathaniel sind für ein paar Stunden weggefahren, deshalb müssen wir hierbleiben. Bei ihnen im Ofen liegt eine Pizza für uns. Wir können zusammen duschen, und hinterher habe ich noch etwas mit dir vor. Das heißt, wenn du bleiben kannst?“
„Und dann spät nach Hause fahre?“
„Bleib doch über Nacht hier. Wir stehen früh auf, füttern die Pferde und machen einen kleinen Ausritt.“
„Ich habe aber keine Sachen zum Wechseln dabei, Clay.“
„Du brauchst keine anderen Sachen. Ich gebe dir ein T-Shirt, das du zum Schlafen anziehen kannst. Oder ich halte dich lieber selbst warm. Du kannst doch morgen mal dieselben Jeans anziehen, oder nicht?“
„Und was ist, wenn Annie oder Nate in dein Zimmer kommen?“
„Lilly, sie werden wissen, dass sie klopfen müssen, wenn dein Jeep neben meinem Truck steht! Und falls es wirklich einen Notfall geben sollte, können wir aufstehen und helfen.“
Sie dachte darüber nach und lächelte verträumt. „Was ist auf der Pizza?“
„Eine Hälfte Peperoni und Wurst, die andere Hälfte Ananas und Doppelrahmkäse.“
„Du nimmst beim Essen Rücksicht auf mich“, sagte sie lächelnd. „Das ist gut. Du bist wohlerzogen.“
„Hast du überhaupt eine Ahnung, wie atemberaubend schön mein Leben ist, wenn du glücklich bist?“
„Ich bin schon eine richtige Hopi-Prinzessin. Es gefällt mir, dass du mir gefallen willst.“
„Ich habe großen Hunger.“
„Dann lass uns essen.“
„Und anschließend wenden wir uns dem zu, worauf ich wirklich Hunger habe.“Obwohl es die Tageszeit war, zu der sich die Stammgäste gewöhnlich einfanden, saßen nur zwei Leute in Jacks Bar. Mel, die nur kurz vorbeischauen wollte, bevor sie zu den Kindern nach Hause fuhr, und Jacks Schwager Mike Valenzuela, der gerade auf ein Bier hereingekommen war.
Freunde und Familie kannten Jack Sheridan nur heiter und zu Scherzen aufgelegt. Es war seine natürliche Veranlagung, und es fiel ihnen schwer, mit anzusehen, wie missmutig er war. Oder traurig und enttäuscht. Jack war kein Mensch, der zu Selbstmitleid neigte, deshalb war es schwer zu ertragen, wie unglücklich er war. Und diese emotionale Unpässlichkeit rührte daher, dass eine recht deutliche Anzahl von Leuten aus dem Ort, Freunde, Nachbarn und Stammkunden der Bar, sich von ihm distanzierten. Und das nur, weil Jack keine Informationen über den Umfang des Virgin River Fonds rausrückte und nicht bereit war, das Geld den Bürgern des Orts zur persönlichen Verwendung auszuhändigen.
„Vielleicht habe ich mich wirklich in ihnen geirrt“, sagte er zu den beiden. „Mel und Preacher hatten recht. Ich hätte diese Versammlung nicht einberufen und die ganze Sache zur Diskussion stellen sollen. Aber auch wenn ich Hope nicht besonders gut kannte, ich bin mir sicher, dass sie nicht damit anfangen würde, Schecks auszustellen, um Darlehen und zweite Hypotheken abzulösen.“
„Da schlagen nur die Wellen hoch“, meinte Mike. „Sie werden darüber hinwegkommen.“
„Oder auch nicht“, sagte Jack.
„Die werden sich wieder einkriegen oder für ein Bier und gutes Essen weit fahren müssen. Die Bar ist doch die einzige Möglichkeit.“
„Ron und Connie haben immer ein- bis zweimal in der Woche hier gegessen. Harv kommt nicht mehr zum Frühstück. Von den Andersons, Bristols und Fishburns habe ich auch nichts mehr gesehen. Und bei unserem Ausverkauf da draußen haben die meisten Leute, die eh nur neugierig waren, ihr eigenes Essen und Getränke mitgebracht, obwohl wir die Grills aufgebaut hatten.Ich glaube, das hat mir mehr zu schaffen gemacht, als dass sie nicht mehr mit mir
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