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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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war. Nachdem Karen ihn aus seiner knienden Haltung hochgezogen hatte, hatte sie Greg in geschäftsmäßig nüchternem Tonfall alle Gründe aufgezeigt, warum sie ihn nicht heiraten konnte. Er hatte mit offenem Mund zugehört. Dass sie so ungerührt blieb und ihre Argumente so tadellos darlegen konnte, hatte ihn erschüttert. Er hatte sie gebeten, sich alles noch einmal zu überlegen, und erklärt, er würde warten, bis sie sich an den Gedanken gewöhnt hätte. Und dann hatte er törichterweise eine Paarberatung vorgeschlagen. Doch da hatte Karen nur den Kopf geschüttelt, nein, Beratungen oder gar Therapien waren nur etwas für willensschwache Menschen, für Personen, die ihr Leben nicht im Griff hatten.
    Das allein schon war für Greg ein Schlag ins Gesicht gewesen – hatte Karen ihn tatsächlich als schwach bezeichnet? Und sogar eine Anspielung gemacht, dass er sein Leben nicht im Griff habe?
    Nein, beruhigte Greg sich, das sah sie einfach falsch. Aber wenn etwas klappen sollte, unternahm man schließlich die notwendigen Schritte dazu, oder? Doch da hatte Karen entgegnet, es gebe nichts mehr, was noch klappen könne. Und dann hatte sie etwas gesagt, das Greg durch Mark und Bein gegangen war.
    «Greg, es würde sich nicht lohnen. Für keinen von uns. Es wäre, als würde man auf einen gebrochenen Arm ein Pflaster kleben.» Dann hatte sie die Stirn gerunzelt. «Komisch, ich habe keine Ahnung, wo ich diesen Spruch aufgeschnappt habe.»
    Greg hingegen wusste das genau. Seine Mutter hatte diesen Vergleich oft verwendet. Und so hatte sich der Kreis geschlossen. Es war ein Zeichen. Mit Karen und ihm war es aus.
    Das fand er zehnfach bestätigt, als sie einfach aufstand und sagte, sie halte es für das Beste, in ein Hotel zu ziehen. Sie brauche «ein bisschen Abstand».
    Als sie ins Schlafzimmer ging, um zu packen, sah Greg ihr wie betäubt nach, und dann schaute er sich im Wohnzimmer um, als habe er eine Katastrophe überlebt. Bis auf dem Sofa etwas summte: Karens iPhone war aus der Tasche ihres Morgenrocks gerutscht. Greg nahm es vom Sofa, wollte ihr erst etwas nachrufen, doch dann las er die SMS auf dem Display.
    Glaubst du, du kannst dich heute ein Weilchen freimachen? Ich bin im Plaza und habe nichts anderes zu tun, als an dich zu denken.
    Von einem Absender namens Jack – der sich wahrscheinlich genau in dem Hotel aufhielt, in dem Karen «ein bisschen Abstand» suchen wollte.
    Greg legte das iPhone auf den Couchtisch, und als Karen wieder hereinkam, todschick in hautengen Versace-Jeans und einem Paar Manolo Blahniks, deutete er darauf und bemerkte: «Jack hat gesimst, er ist im Plaza.» Karens Wangen färbten sich leicht rosa, doch dann gewann sie ihre Fassung wieder. Sie versuchte nicht einmal, etwas zu erklären, sondern nahm einfach das iPhone an sich, sagte rasch «danke» und verschwand.
    Sie war so ruhig und so beherrscht bei der ganzen Sache. Aber war das denn ein Wunder? Karen regte sich nur auf, wenn sie auf etwas nicht vorbereitet war. Spontane Gefühlsausbrüche waren ihrem Wesen fremd.
    Da war er selbst vollkommen anders. Und seine Familie auch. Sie lachten und weinten, sie diskutierten und sprachen über ihre Träume und Hoffnungen, sie stritten sich, sie liebten sich, sie lebten.
    Greg wollte Karen böse sein, und er war sich sicher, dass ein Teil von ihm später wüten und toben würde, aber im Moment, nach allem, was geschehen war, konnte er das einfach nicht. Er war erschöpft.
    «Hier, mein Junge. Ich dachte, du brauchst vielleicht etwas Stärkeres als Wein.» Jeff reichte ihm ein Kristallglas mit Scotch. Er hatte den Whisky mitgebracht, weil er mit dem jungen Paar auf den freudigen Anlass hatte anstoßen wollen.
    Greg nahm den Arm vom Gesicht. «Danke, Dad.» Er griff nach dem Glas und kippte den größten Teil der Flüssigkeit mit einem Zug hinunter.
    Jeff verzog das Gesicht. Zugegeben, er war nicht besonders schockiert gewesen, als er bei seiner Ankunft erfahren hatte, dass Karen den Antrag abgelehnt hatte. Viel erschrockener war er über seine Erkenntnis, dass er sich über dieses Nein freute.
    Natürlich wollte er nicht, dass sein Sohn litt. Auf gar keinen Fall, aber mittlerweile war ihm klar, dass Greg und Karen einfach nicht zusammenpassten. Wenn es um einen Heiratsantrag ging, durfte man nicht erst überlegen müssen, und eigentlich bewunderte er Karen für ihre Aufrichtigkeit in dieser Angelegenheit. Mit ihrer Direktheit hatte sie seinem Sohn wahrscheinlich großes Herzeleid in der

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