Das Gluecksarmband
Zukunft erspart.
Außerdem, wenn dieses Flittchen Greg betrog, was sie offenbar tat, dann sollte sie bloß machen, dass sie wegkam, und zwar dalli. Er würde ihr keine Träne nachweinen.
Jeff wandte sich seinem Sohn zu, der sich gerade mühsam aufsetzte. Bestimmt hatte er einen kleinen Schwips, wenn er nicht sogar richtig besoffen war. Aber egal, eine Trennung war eine Trennung, und da hatte jeder Mann das Recht auf ein paar Drinks.
Greg stöhnte. «Ich bin so ein Idiot. Dieser blöde Heiratsantrag. Wie bin ich bloß auf diese bescheuerte Idee gekommen? Ich hab mich doch so was von lächerlich gemacht.»
«Nein, das stimmt nicht, und außerdem weiß abgesehen von mir, Karen und deinem Kumpel bei der
Times
niemand, dass der Antrag von dir stammt. Es gibt wahrscheinlich hundert, wenn nicht sogar tausend Karen Bennets hier in New York. Und immerhin hast du nicht deinen vollen Namen in das Rätsel eingearbeitet.»
«Zum Glück nicht.» Greg schüttelte den Kopf. «Ich verstehe einfach nicht, wie ich so blind sein konnte. Warum habe ich nicht gesehen, dass es schon kriselte?»
«Weil du der Sohn deiner Mutter bist. Einerseits viel gesunder Menschenverstand, andererseits eine Schwäche für Romantik. Das hast du von Cristina. Außerdem, na ja … du siehst gerne das Beste im Menschen.»
«Aber Mom hatte doch immer Bedenken wegen Karen …»
«Mag sein», sagte Jeff. «Aber sie hatte sich auch entschlossen, eine Frau zu akzeptieren, die dich augenscheinlich glücklich machte.»
Greg stützte den Kopf in die Hände und strich sich mit den Fingern durchs Haar. «Karen hat gemeint, wenn wir zusammenblieben, wäre das, als würde man auf einen gebrochenen Arm ein Pflaster kleben. Ich könnte schwören, dass Mom im Zimmer war, sie stand direkt hinter mir, als Karen das gesagt hat.»
«Alles hat seinen Sinn», sagte Jeff. «Auch das ist eine von Cristinas Lebensweisheiten. Und ganz im Ernst, Greg, du siehst den Sinn dahinter jetzt vielleicht noch nicht, aber er wird sich dir bald offenbaren. Deine Mutter hatte ein untrügliches Gespür dafür, was für dich und für mich am besten war. Noch bevor wir es selbst wussten. Ich habe sie oft geneckt, dass sie irgendwo eine Kristallkugel versteckt hätte, denn sie konnte immer sehen, was die Zukunft bringen würde.»
Greg lachte. «Also gut. Der Sinn liegt zum Teil sicher darin, dass wir Karens Kochkünsten heute nicht ausgeliefert sind.»
«Amen.» Jeff lachte herzlich. «Also, was wollen wir uns denn als Weihnachtsessen gönnen? Chinesisch oder Pizza?»
Am folgenden Tag zählte Carole am Telefon alle Gründe auf, warum Molly noch ein paar Tage bei Danny zu Hause bleiben und sich gar keine Gedanken um die Arbeit machen sollte.
Molly war zwar immer noch ein wenig besorgt um ihren Sohn, hatte aber auch ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Chefin vor ein paar Tagen so plötzlich im Stich gelassen hatte, und das ausgerechnet mitten im Weihnachtsgeschäft.
«Ehrlich, jetzt zerbrich dir mal nicht dein hübsches Köpfchen deswegen – das ist schon alles geregelt», beruhigte Carole sie. «Meine Nichte kommt und hilft mir. Sie möchte sich in den Schulferien ein bisschen Taschengeld verdienen. Und du bleibst zu Hause und passt auf deinen angehenden Eishockeyspieler auf, okay?»
«Willst du mir damit etwa sagen, dass eine Siebzehnjährige mich ohne weiteres ersetzen kann?»
«Nicht ganz. Ich würde Tasha keinesfalls an die neuen Lieferungen heranlassen, sonst würden wir Pater Mikes Schäfchen bald in
haute couture
herumlaufen sehen.» Carole lachte vergnügt. «Aber sie ist immerhin in der Lage, die Kasse zu bedienen, ans Telefon zu gehen und die Umkleidekabinen aufzuräumen, und das ist im Moment mehr als genug. Das klappt schon, Molly, und außerdem musst du bei Danny bleiben. Wenn du hier wärst, würdest du dir bloß dauernd Sorgen um ihn machen. Und ich vermute mal, dass jetzt in den Ferien die Babysitter nicht gerade Schlange stehen. Es sei denn, du verstehst dich mit Nick wieder richtig gut.»
«So gut nun auch wieder nicht», sagte Molly. Allerdings hatte Nick am Heiligen Abend noch mal angerufen und mit Danny gesprochen. Vielleicht hatte ihr Ex sich ja wirklich vorgenommen, ein besserer Vater zu werden. Sie hoffte nur, dass es ihm diesmal wirklich ernst war, anders als nach dem elften September, als er voller Versprechungen und großartiger Absichten aus Kalifornien zurückgekommen war. Die Ereignisse dieses Tages hatten ihm einen Riesenschock versetzt –
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