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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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erkannte sie, weil sie so häufig auf der Seite sechs der
Times
auftauchten. Die meisten aber waren ihm völlig unbekannt.
    Die Limousine rückte in der Schlange auf und hielt wieder an. Greg wartete nicht ab, bis der Mann vom Parkservice ihm die Wagentür aufriss, sondern öffnete sie selbst und stieg aus.
    Jeff tat es ihm nach und strich seinen Mantel glatt.
    Vater und Sohn stiegen die Granitstufen vor dem Gebäude hinauf, und wie immer war Greg von der großartigen Fassade beeindruckt. Zu seiner Rechten saß ein königlicher Löwe aus Stein, ein schweigender, edler Wachtposten, dem all der Prunk und Glamour ringsherum überhaupt nicht zu imponieren schien. Korinthische Säulen ragten hoch auf, und Greg dachte daran, was seine Mutter gesagt hatte, als sie im letzten Jahr gemeinsam diese Treppe hinaufgegangen waren.
    «Es ist tröstlich, dass die Menschen immer noch fähig sind, dem Wissen Tempel zu errichten. Dieses Gebäude wird hier noch stehen, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt.»
    Als Greg und Jeff sich dem Eingang näherten, griffen sie in ihre Brusttaschen und zogen die Eintrittskarten hervor. Im Foyer stand eine umwerfende Blondine mit einem Klemmbrett in der Hand, die Häkchen hinter die Namen der Besucher setzte.
    Die Frau trug ein enganliegendes Kleid, das aussah, als stamme es direkt aus Marilyn Monroes Kleiderschrank. Besonders aber fielen Greg ihre erschreckend hohen goldenen Schuhe mit den Plateausohlen auf. Sie war darin praktisch genauso groß wie er – er würde niemals verstehen, wie Frauen es schafften, auf fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen herumzustöckeln. Er selbst würde mit Sicherheit auf die Nase fallen, wenn er mit dieser Herausforderung konfrontiert wäre.
    «Guten Abend», sagte die Blonde mit spröder Effizienz.
    «Ein frohes neues Jahr», antwortete Jeff. «Wir heißen beide Matthews.»
    Die junge Frau überflog ihre Liste und hakte die Namen ab. «Ich habe hier vier Personen stehen. Kommen Cristina und Karen noch nach?»
    Jeff schüttelte den Kopf. «Sie können heute Abend nicht.»
    Die Blonde nickte. «Hab ich notiert. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.»
     
    Molly schluckte schwer, als sie das Treiben ringsherum beobachtete. Dutzende von schwarzen Limousinen hielten vor dem Gebäude, und vor lauter Erwartung spürte sie ein Flattern im Bauch. Sie öffnete ihr kleines silbernes Abendtäschchen, nahm ihr Lipgloss heraus und zog sich die Lippen nach. Als sie den Stift zurücklegte, überprüfte sie wohl zum zwanzigsten Mal, dass das Armband ebenfalls im Täschchen lag.
    Einfach für alle Fälle.
    Sie schaute wieder aus dem Fenster. Männer und Frauen waren zwar dick vermummt, aber unter den Mantelsäumen einiger Frauen schauten Stoffe hervor, die auf atemberaubende Abendkleider schließen ließen. Manche Gäste riefen sich zur Begrüßung etwas zu, während andere direkt auf den Eingang zueilten, bestrebt, auf dem roten Teppich zu bleiben und ins Warme zu kommen.
    Mollys Wagen fuhr noch ein Stück vor, und als er wieder angehalten hatte, drehte der Fahrer sich um.
    «Wünsch Ihnen einen ganz tollen Abend, Miss. Und wenn Sie wieder nach Hause fahren möchten, rufen Sie einfach diese Nummer hier an.» Er reichte ihr eine Karte mit seiner Handynummer. «Dann komme ich und hole sie ab. Ganz egal, wann. Ich stehe Ihnen den ganzen Abend zur Verfügung.»
    Molly lächelte und konnte nicht leugnen, dass sie sich über diese Sonderbehandlung unglaublich freute. «Ja, klar.» Sie las den Namen von der Karte ab. «Danke, Douglas», sagte sie und lächelte noch einmal.
    «Nennen Sie mich Doug, das ist mir lieber», erwiderte der Fahrer. «Douglas habe ich nur für die Schnösel auf dem Kärtchen stehen.» Er nickte zu den Menschen draußen hin, offenbar war er es gewöhnt, sie herumzufahren. «Doug klingt nach einem Mann, den man im Bowlingcenter trifft, verstehen Sie?»
    Molly grinste. Ja, sie wusste, was er meinte. «Also, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, Doug, aber zufällig gehe ich gern bowlen.»
    «Da geht’s uns beiden genauso», antwortete er in seinem starken Brooklyner Akzent. «Jetzt ziehen Sie mal los und amüsieren Sie sich gut.»
    «Na ja, eigentlich arbeite ich hier, aber danke schön.»
    In diesem Moment öffnete der Mann vom Parkservice Molly die Tür, und sie streckte anmutig ein Bein heraus.
    «Ach, Miss?»
    Sie drehte sich wieder zu Doug um. «Bitte … sagen Sie einfach Molly.»
    Doug nickte lächelnd. «Schönes Kleid, Molly.»
    Zögernd ging sie im

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