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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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hoffte auf Ermutigung oder wenigstens irgendein Zeichen, dass sie seine Entscheidung guthieß.
    «Fotograf?», sagte Karen leise. Sie senkte den Blick, als falle es ihr schwer, ihm in die Augen zu sehen.
    «Ja», sagte Greg bestimmt.
    «Du willst mit Fotos Geld verdienen?», hakte Karen nach, immer noch, ohne ihn anzuschauen. «Freiberuflich?» Endlich sah sie ihn an, doch ihre Miene war sorgenvoll, und ihre Stimme klang unsicher.
    «Na ja, vermutlich könnte man das so ausdrücken. Aber ich habe ganz viele Ideen, wie ich meinen Kundenstamm vergrößern kann –»
    Karen unterbrach ihn. «Wie du dir einen Kundenstamm aufbauen kannst, meinst du.»
    «Wie bitte?»
    «Du musst dir erst einen Kundenstamm aufbauen», sagte sie schroff, «bevor du ihn vergrößern kannst.»
    Wieder rutschte Greg unruhig auf dem Sofa herum. Ja, Karen hatte recht mit ihrer Bemerkung. «Okay, aber alle Unternehmer müssen irgendwo anfangen, und, wie gesagt, ich habe eine Menge Ideen. Stillstand ist Rückschritt. Und ich glaube, ich kann als Fotograf wirklich was erreichen, Karen. Und dabei werde ich zur Abwechslung mal Freude an meinem Job haben. Weißt du … Mom fand immer, dass ich Talent zu so was habe; sie hat gesagt –»
    «Ach, hör auf, Greg», sagte Karen scharf. «Natürlich hat Cristina gesagt, dass sie deine Fotos toll findet. Alle Mütter finden das toll, was ihre Kinder machen. Kennst du irgendeine Mutter, die keine Fingerfarben-Bilder an den Kühlschrank hängt? Das müssen sie doch tun.» Seufzend lehnte Karen sich zurück. «Ich wünschte wirklich, du hättest mit mir gesprochen, statt einfach eine so unbedachte Entscheidung zu treffen. Was meinst du, kannst du zu Dave gehen und dich entschuldigen? Ihm erklären, dass du es dir anders überlegt hast?»
    Bei ihren Worten krümmte Greg sich. Er musste zugeben, dass sie schmerzten. Im Grunde bezeichnete Karen ihn ja als versponnenes Muttersöhnchen. Sie sah den Gesamtzusammenhang nicht.
    «Das wollte ich damit gar nicht sagen, Karen. Nein, ich kann nicht zurück. Und ja, es tut mir leid. Ich hätte vorher mir dir darüber sprechen sollen, aber ich dachte, du würdest dich freuen, dass ich diesen Megastress hinter mir habe. Ich bin von meiner neuen Idee überzeugt, und ich weiß, dass ich das hinkriege. Komm, du hast doch immer an mich geglaubt. Und ich möchte mich wirklich bei dir entschuldigen, dass ich nichts davon gesagt habe, aber es sollte eine Überraschung werden. Jetzt haben wir alle mehr Zeit füreinander. Und Zeit ist wichtig, heutzutage mehr denn je.» Greg wünschte, seine Worte würden nicht so flehend klingen, so als bettelte er um Erlaubnis.
    «Ich verstehe, was du sagst, und das ist alles schön und gut, aber New York ist eine teure Stadt, Greg. Ich glaube, das brauche ich dir nicht zu sagen.»
    «Ja, das weiß ich. Und ich habe es einkalkuliert. Wir werden gut zurechtkommen. Du kriegst weiterhin dein Gehalt, und ich habe ordentlich was gespart – davon können wir gut leben, bis meine Firma läuft. Okay, in einigen Bereichen werden wir uns einschränken müssen, ein paar Sparmaßnahmen, wie man so sagt, aber nichts Einschneidendes. Und letztlich wird es das alles wert sein.»
    «Ach ja, ich weiß schon, was das bedeutet», sagte Karen missmutig. «Jedenfalls habe ich kapiert, dass wir über die Weihnachtstage nicht nach St. Barts fliegen werden.»
    «Karen …»
    «Wie auch immer», fuhr sie eilig fort, «ich muss zurück ins Büro. Einer von uns muss ja arbeiten.»
    «Jetzt komm …»
    Karen atmete schwer, als laste plötzlich das Gewicht der Welt auf ihren Schultern. Sie schaute sich in ihrem teuer eingerichteten Wohnzimmer um, als überlege sie, welches Möbelstück sie als erstes verkaufen müssten.
    «Komm, Schatz. Denk doch positiv. Wir schaffen das.» Greg stand auf und streckte die Hand nach ihr aus. «Ich glaube an mich. Ich glaube an meine Fähigkeiten. Und ich dachte, du tätest das auch.» Wieder ärgerte er sich über seinen bittenden Tonfall. So hatte er sich dieses Gespräch nicht vorgestellt.
    Karen schaute ihm ins Gesicht «Ich glaube an dich», sagte sie, «aber ich habe auch gedacht, du würdest mich in unserer Beziehung als ebenbürtige Partnerin betrachten.»
    «Das tue ich doch!»
    «Da bin ich mir nicht so sicher, Greg. Du hast mir eine Menge Verantwortung aufgebürdet, und meine Meinung dazu war dir so unwichtig, dass du vorher nicht einmal mit mir darüber gesprochen hast. Du bist einfach davon ausgegangen, dass ich

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