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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Machte sie sich nur Sorgen um das Geld? Greg war erleichtert.
    «Ach, Liebling –», er nahm Karens Hände und hielt sie fest – «es wird ein paar kleine Veränderungen geben, das ist alles, und auch nur vorübergehend. Vielleicht können wir nicht so oft essen gehen oder nicht so oft Taxi fahren … das sind doch Kleinigkeiten.»
    «Nicht so oft Taxi fahren … du hast also vor, in irgendeiner Weise zu arbeiten?»
    Greg lachte schallend. «Aber selbstverständlich. Ich wollte dir gerade davon berichten.» Er wurde ernst. «Hast du etwa gedacht, ich wollte einfach nur faul rumhängen?» Er ließ ihre Hände wieder los.
    Karen atmete auf. «Puh. Dann hattest du also schon Vorstellungsgespräche? Warum hast du mir das nicht erzählt? Geht es um diesen Managerposten bei Wells Fargo? Ich erinnere mich, dass du vor ewigen Zeiten mal mit deinem Vater darüber gesprochen hast, aber dann habe ich nichts mehr davon gehört.» Sie lächelte breit. «O Gott, Greg, das ist ja phantastisch – lass uns über Weihnachten nach St. Barts fliegen, das müssen wir feiern!»
    Greg verzog das Gesicht und wich ihrem Blick aus.
    Vor einer Weile hatte er tatsächlich kurz mit Karen und seinem Vater über eine Stelle bei Wells Fargo gesprochen. Er hatte sich dort auch vorgestellt, und man hatte ihm den Job sogar angeboten, aber er hatte schließlich doch abgelehnt. Es wäre zwar ein großer Karrieresprung gewesen, aber der hätte nur noch mehr Überstunden bedeutet, und das wollte Greg auf keinen Fall. Dieser Job hätte nichts verbessert, sondern nur seinem Bankkonto gutgetan. Daher hatte er Karen nicht mitgeteilt, dass er das Angebot ausgeschlagen hatte. Jetzt allerdings wurde ihm bewusst, dass es sich dabei um eine Art Unterlassungssünde handelte – er hätte mit ihr darüber sprechen müssen. Aber andererseits, welchen Sinn hätte das gehabt? Wo ihm doch längst klar gewesen war, dass dieser Job für ihn nicht in Frage kam?
    Und in diesem Jahr über Weihnachten nach St. Barts zu fliegen, bei allem, was gerade los war – auf keinen Fall.
    Er schaute in Karens strahlendes Gesicht. Doch, er hätte ihr von seiner Entscheidung gegen Wells Fargo und auch von seiner beabsichtigen Kündigung erzählen müssen. Was hatte er da nur angerichtet?
    «Nein, es geht nicht um die Stelle bei Wells Fargo», antwortete er. «Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen. Ich erzähle dir alles.»
    Greg ging durch den Flur voran in den Wohnraum mit der offenen Küche, der sich hervorragend eignete, um Gäste zu bewirten. Karen folgte ihm zögernd, als sei er Superman und hätte sie gerade zu einer Überraschung eingeladen, bei der durchaus Kryptonit im Spiel sein konnte.
    «Setz dich.» Lächelnd nahm Greg ihre Hand und führte sie zu dem Sofa von Pottery Barn, dass sie vor einem Monat auf Karens Drängen hin erstanden hatten. Seit Karen vor gut einem Jahr hier eingezogen war, hatte sich die Zahl der Gegenstände in seinem Haushalt mehr als verdoppelt. Rasch versuchte Greg sich zu erinnern, ob er dieses Möbelstück mit der Kreditkarte oder bar bezahlt hatte.
    Bar, fiel ihm ein, und er fühlte sich ein wenig besser, weil ihn diese Summe im Moment keine Zinsen kostete.
    Karen setzte sich und schlug die Beine übereinander. «Also, wenn nicht bei Wells Fargo, wo dann? Und wann fängst du an?»
    «Heute», sagte Greg schlicht. Am Morgen war er noch so zuversichtlich gewesen, dass Karen sich über seinen Entschluss freuen würde, über seine Entscheidung, sein eigener Chef zu sein. Jetzt hoffte er inständig, dass er sich nicht geirrt hatte, dass er nicht zu weit vorgeprescht war.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. «Heute? Du hast heute gekündigt und fängst gleich in einer neuen Firma an?» Karen schob den Ärmel ihrer Kostümjacke hoch und schaute auf die Movado-Uhr, die er ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. «Aber es ist doch schon fast zwei. Wie willst du heute noch einen neuen Job anfangen?»
    «Also, jetzt kommt der Hammer …» Greg lächelte. «Ich werde mein eigener Chef. Ich gründe selbst eine Firma.»
    Schweigen breitete sich im Raum aus, und Greg rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her. Endlich räusperte er sich. «Ich spiele schon eine ganze Weile mit dem Gedanken, mich als Fotograf selbstständig zu machen. Seit ich die Aufnahme vom Flatiron Building verkauft habe, weißt du. Ich liebe das Fotografieren, und …» Greg zuckte die Achseln. «Ich denke, dass das wirklich Potenzial hat.»
    Er musterte Karens Gesicht,

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