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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Armband meiner Frau befestigen? Damit sie ihn sofort tragen kann?»
    Giovanni nickte. Er nahm mein Armband und das Geld entgegen und zog sich in seine Werkstatt zurück. Mein Mann schloss mich in die Arme und gab mir einen Kuss auf den Nacken.
    «Das ist wirklich ein schönes Andenken an diese Reise», flüsterte er.
    Ja, es war wirklich perfekt.
    Wenige Minuten später kehrte Giovanni mit meinem Armband zurück. Hinter ihm kam ein kleiner Junge hereingeflitzt. Er konnte nicht älter als vier oder fünf Jahre sein.
    «Hier – Sie werden Ihre Freude daran haben», sagte Giovanni. «Und das ist mein Sohn Lupo. Jetzt ist er noch klein, aber eines Tages wird das alles ihm gehören.» Wieder hob er die Hände und schaute sich in seinem Geschäft um. «Lupo, sag ciao .»
    « Ciao », piepste der Kleine.
    « Ciao , Lupo.» Ich beugte mich zu ihm hinunter. «Du hast großes Glück, dass du einen so begabten Vater hast.»
    Giovanni warf wieder die Hände hoch. «Ach, er kann nicht Englisch sprechen, noch nicht. Aber er lernt es. Giusto? » Stimmt’s? Der kleine Junge nickte. «Und jetzt viel Freude in unserer Stadt. Und viel Glück und Segen in Ihrer jungen matrimonio . Ich hoffe, Ihr corno wird sie immer an meine kleine Werkstatt erinnern.»
    Er deutete auf den Anhänger, und ich lächelte.
    «Vielen, vielen Dank, Giovanni. Nein, ich werde Ihr Geschäft nie vergessen.» Ich nahm meinen frischgebackenen Ehemann an der Hand, und während wir den Laden verließen, gewöhnte mein neuer Anhänger sich an sein Zuhause an meinem Handgelenk. «Arrivederci.»
    Ja, ich würde mich mein Leben lang an dieses Geschäft in Florenz erinnern. Wieder schaute ich mit einem Lächeln auf mein Armband. Doch, ganz bestimmt.

8
    E s war Sonntagmorgen. Danny schlief noch fest, sodass Molly in aller Ruhe mit Kaffee und Zeitung im Bett den morgendlichen Frieden genießen konnte.
    Gott sei Dank gibt es den Zustellservice, dachte sie, als sie die
New York Times
aufschlug. Sie überflog die erste Seite – zu deprimierend, allein das Foto reichte ihr schon. Also blätterte sie weiter und suchte gleich nach den Buchbesprechungen. Sie ging die Liste der Romane durch, um zu sehen, ob etwas Gutes dabei war. Dann wandte sie sich dem Kreuzworträtsel zu.
    Das Kreuzworträtsel der
NYT
konnte Molly fast im Schlaf lösen. Sie lächelte. Heute war das Thema alte Filme.
    Film von Frank Capra 1941 : HIER IST JOHN _ _ E.
    Kinderleicht. Mit Bleistift ergänzte Molly vor dem E die Buchstaben D und O.
DOE
. Gerade als sie das nächste Wort in Angriff nehmen wollte, hörte sie, wie Danny sich im Bett regte.
    Sie kroch unter ihren warmen Decken hervor, und nachdem sie sich schnell im Bad ein wenig frischgemacht hatte, begab sie sich in die kleine Küche und griff zu einer Pfanne und der selbstgemachten Teigmischung, die sie in einem Glas aufbewahrte. Als es in der Pfanne zu brutzeln begann, rief Danny: «Was gibt’s zum Frühstück?»
    «Pfannkuchen.» Molly grinste, weil sie wusste, was jetzt kommen würde.
    «Jay!» Dannys Füße wummerten auf den Fußboden.
    Während sie in der kleinen Frühstücksecke aßen, musterte Molly ihren Sohn. Er sah seinem Vater von Tag zu Tag ähnlicher.
    Er hatte von Nick die gerade Nase, die hohen Wangenknochen und das dunkle Haar geerbt, das so ganz anders aussah als ihr eigenes rotbraunes. Es lockte sich um seine kleinen Ohren, als sei es so frisiert worden. Danny war praktisch den ganzen Winter über braun und bekam nie Sonnenbrand, was ebenfalls den mediterranen Wurzeln seines Vaters zuzuschreiben war. Molly dagegen wurde schon krebsrot, wenn sie sich länger als zehn Minuten in der Sonne aufhielt, egal, ob im Sommer oder im Winter.
    Im Handumdrehen hatte Danny seine Pfannkuchen verputzt. Er stand auf und stellte seinen Teller ins Spülbecken.
    Anschließend schaute er zum ersten Mal aus dem Fenster.
    «Wieder Schnee, jay!», rief er und hüpfte vor Freude von einem Bein aufs andere.
    Molly musste lachen. «Ist dir das gerade erst aufgefallen?»
    «Komm, wir gehen raus, Mom, ja? Bitte!» Er drückte das Gesicht gegen die kalte Fensterscheibe. «Vielleicht fällt ja morgen die Schule aus?»
    «Nicht bei dem bisschen Puderzucker.» Molly kippte ihren restlichen Kaffee hinunter und zog sich an – es hatte keinen Sinn, den Jungen warten zulassen.
    Außerdem wollte sie heute zu Tiffany. Der Laden war ja recht nah am Columbus Circle, also konnten sie das auch gleich mit einem kurzen Spaziergang im Central Park verbinden. Als Molly

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