Das Gluecksarmband
Freude als auch Kummer erleben würden. Sie sagten mir, dass all diese Erfahrungen mein Leben bunt und reich machen würden.
In diesem Moment war ich mir sicher. Wir hatten unser Zuhause gefunden.
Als ich hinter mir Schritte vernahm, drehte ich mich rasch um. Mein Mann stand vor mir, er lächelte. Ich öffnete den Mund, aber er legte mir den Finger auf die Lippen.
«Du brauchst kein Wort zu sagen, dein Gesicht spricht Bände. Das ist unsere Wohnung, oder?», flüsterte er.
Ich nickte nur.
Als er mich an sich zog und mich küsste, schloss ich die Augen. Ich sah die Jahre, die vor uns lagen. Am liebsten hätte ich vor Glück geweint. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein. Jemand sollte mich kneifen, damit ich sicher sein konnte, dass ich nicht träumte.
Und Ted tat mir den Gefallen. Nein, er kniff mich nicht, aber er räusperte sich laut, um darauf hinzuweisen, dass er den Raum betreten hatte und dass ihm unsere öffentliche Zuneigungsbekundung ein wenig unangenehm war. Rasch öffnete ich die Augen wieder und grinste.
«Bist du dir ganz sicher?»
Wieder nickte ich. «Außer bei unserer Hochzeit bin ich mir noch bei keiner Entscheidung so sicher gewesen.»
«Okay.» Mein Mann trat zurück und klatschte in die Hände, um zu zeigen, dass es jetzt Zeit für den geschäftlichen Teil war.
Die beiden Männer zogen sich in die Küche zurück, um am Frühstückstresen über das Angebot zu sprechen. Als ich wieder allein war, improvisierte ich mit klappernden Absätzen rasch einen kleinen Freudentanz. Dann öffnete ich die Glastür und trat auf eine Terrasse hinaus. Unfassbar! Wir würden eine Terrasse haben, ganz allein für uns.
Ich legte die Arme auf die breite Mauer, die die Terrasse umgab. Der Wind peitschte mir die Haare ums Gesicht, aber das störte mich nicht. Mir ging durch den Kopf, was uns zu diesem Punkt in unserem Leben geführt hatte.
Was hatten wir für ein Glück, dass wir überhaupt in Erwägung ziehen konnten, in einer solchen Wohnung zu leben. Aber schließlich war mein Ehemann auch ein begabter und vorausdenkender Geschäftsmann. Ich hatte immer gewusst, dass er erfolgreich sein würde – und sein Chef offenbar auch, denn er hatte ihn schon nach zwei Jahren in der Firma in eine Position im Management befördert. Ich war mächtig stolz auf ihn.
Natürlich war ich auch nervös. Schließlich war es eine große Investition. Aber das Geld war gut angelegt. Wir würden unser Leben hier verbringen. Diese Wohnung würde uns prägen.
Noch nie hatten ein Paar Schuhe, eine Jacke oder ein Schmuckstück mein Leben geprägt.
Oder nein, das stimmte nicht ganz, wurde mir klar, als ich mein Bettelarmband im Sonnenlicht funkeln sah. Es ist immer schwer, sein Leben auf eine kleine Anzahl von Ereignissen zu begrenzen, aber genau wie dieses Armband, das ich oft mein Glücksarmband nannte, hatte auch mein Leben noch viel Raum für das Kommende. Diese Reise war noch lange nicht vorbei.
«So, jetzt ist es offiziell, die Wohnung gehört uns!», teilte mein geliebter Mann mir einige Tage später mit.
«Im Ernst? Sie haben unser Angebot angenommen? Oh, wie schön, wie wunderbar! Wann können wir einziehen? Du meine Güte, es gibt so viel zu tun und zu planen …»
Wir würden eine Wohnung besitzen. Eine Traumwohnung! Ich fiel ihm um den Hals.
«Pssst, schon ganz bald. Die Rechtsanwälte setzen gerade die Verträge auf. Ich bin sicher, dass wir Ende des Monats schon drin sein können.»
«Gut.» Ich überlegte. «Das ist in dreieinhalb Wochen. Ach, ich wünschte, wir könnten schon früher in die Wohnung, aber andererseits ist noch viel zu erledigen.» Ich gab meinem Mann noch einen Kuss und löste mich dann aus seiner Umarmung, um nach Stift und Papier zu suchen. «Ich muss anfangen, Listen zu schreiben. Wir müssen eine Umzugsfirma finden. Und ich glaube, dieser Anlass ist es wert, ich werde diese himmlischen Umzugskarten bestellen, die ich in einem Schreibwarenladen an der Lexington Avenue gesehen habe. Und außerdem müssen wir eine Housewarming-Party geben, finde ich. Jetzt werden wir ja den Platz dazu haben, und da macht es bestimmt Spaß, Gäste zu bewirten und …»
«Was denn?», fragte ich und sah zu meinem Mann hoch, der lächelnd vor mir stand.
«Weißt du, wie schön du bist, wenn du so aufgekratzt bist?»
Ich schlug mit dem Schreibblock nach ihm, den ich auf dem Beistelltisch gefunden hatte. «Ach, hör auf. Du weißt doch, wie gern ich plane.»
«Ja, das stimmt. Aber ich glaube, du hast
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