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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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Anhänger wurde im Herbst letzten Jahres eingekauft, da kommen also mehrere in Frage. Im Oktober war ein Benefiz für Brustkrebs …» Molly hörte, wie Papier hin- und hergeschoben würde, dann war es still. «Dann war im November diese Sache für die Umwelt und im Dezember das Benefiz für die Kinder.»
    Molly zog das Armband aus der Handtasche und ging rasch die Anhänger durch. Hatte einer etwas mit der Umwelt zu tun? Vielleicht der, der wie eine Blume aussah? Und die rosa Schleife konnte möglicherweise auf eine Verbindung zwischen der Besitzerin und dem Brustkrebs-Benefiz im Oktober hindeuten.
    «Könnten Sie mir vielleicht Gästelisten von diesen Events besorgen?», fragte Molly. Wenn der Galeriebesitzer ihr bis dahin die Informationen über die Künstlerinnen schickte, könnte sie deren Namen mit den Besuchern von Margot Meads Benefizveranstaltungen abgleichen.
    Wieder hörte sie Jessica seufzen. Für eine derartige Aufgabe wurde sie eindeutig nicht bezahlt.
    «Ich habe zur Zeit wahnsinnig viel zu tun. In ein paar Tagen ist Weihnachten, und ich weiß einfach nicht, ob ich das dazwischenquetschen kann. Ich muss die Einkäufe für Ms. Mead machen und Kuriere bestellen, die ihren Freundinnen die Geschenke bringen, und außerdem muss ich die Organisation des Silvesterballs noch unter Dach und Fach bringen. Ich weiß nicht mal, wo ich die Zeit für meine eigenen Weihnachtseinkäufe hernehmen soll, und morgen kommen meine Eltern und bleiben über die Feiertage. So, wie’s aussieht, kann ich von Glück reden, wenn ich mal gerade fünf Minuten für die beiden erübrigen kann, und Freizeit bleibt mir gar keine. Ms. Mead hat schon gesagt, dass sie mich Heiligabend braucht, damit ich irgendwas irgendwo hinbringe, und ich werde wohl auch an den Weihnachtstagen auf der Matte stehen müssen, außerdem …» Jessica unterbrach ihren Redefluss, und Molly konnte förmlich spüren, wie der Stress vom anderen Ende der Leitung zu ihr herüberschwappte. Die junge Frau tat ihr leid. Es war bestimmt anstrengend, den ganzen Tag die Wünsche anderer Leute zu erfüllen, vor allem, wenn man gar keine Zeit mehr für seine eigenen Sachen hatte.
    Plötzlich kam Molly eine Idee. Vielleicht konnte ein bisschen Bestechung hier helfen?
    «Jessica, Sie können nicht wissen, wie viel es mir bedeuten würde, wenn Sie mir diese Gästelisten zukommen lassen könnten. Ich weiß, wie hart Sie arbeiten müssen, gerade jetzt vor Weihnachten. Aber wenn Sie irgendeine Möglichkeit sehen, mir diese Listen zuzumailen, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Und deswegen möchte ich Ihnen etwas vorschlagen: Wenn Sie Lust haben, schauen Sie doch mal in dem Laden vorbei, in dem ich arbeite; Sie können meinen Mitarbeiterrabatt nutzen. Vielleicht haben Sie ja mal in der Nähe zu tun. Sie könnten sich aussuchen, was Ihnen gefällt, wir haben zur Zeit ein paar supertolle Partykleider da, und so, wie ich Sie einschätze, haben Sie für Silvester vermutlich große Pläne.»
    Eine Pause entstand, und Molly hielt den Atem an.
    «Ich muss Silvester arbeiten», sagte Jessica schroff. «Wie gesagt, wir veranstalten ein Benefiz. Ich mache meine Arbeit zwar sehr gern, aber es ist trotzdem Arbeit.»
    Molly überlegte, dass so eine Benefizveranstaltung für die Besucher bestimmt ein glanzvoller Höhepunkt war, doch wenn man Gästelisten betreuen und die Wünsche der Chefin erfüllen musste, sah das vermutlich ganz anders aus.
    «Verstehe.» Molly zerbrach sich den Kopf, wie sie Jessica rumkriegen konnte. «Aber ich wette, dafür brauchen Sie ein neues Kleid, oder? Ich stelle mir vor, dass es ganz schön teuer werden kann, wenn Sie für die Veranstaltungen von Ms. Mead dauernd was anderes zum Anziehen brauchen. Und irgendwann hat man es ja auch bestimmt satt, das gleiche Kleid immer und immer wieder zu tragen …»
    Am anderen Ende der Leitung sog Jessica scharf die Luft ein, und Molly wusste, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Als Modefreak zeigte Jessica sich hier in Manhattan nur äußerst ungern mehrmals in der gleichen Aufmachung, selbst wenn sie auf diesen Veranstaltungen nur ihren Job machte.
    «Ja, vielleicht können Sie ins
Secret Wardrobe
kommen und sich etwas Tolles aussuchen. Ihre Chefin und deren Freundinnen wären bestimmt total beeindruckt. Wir haben himmlische Cocktailkleider aus den zwanziger Jahren und ein paar richtig tolle Abendkleider aus den Fünfzigern. Die Fünfziger sind ja im Moment total in. Ach ja, und wir haben da ein Kleid, ganz ähnlich wie

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