Das Gluecksarmband
darauf, dass sein Vater dranging.
Ihm war fast schwindelig vor Aufregung. Wenn Karen am Weihnachtsmorgen die
New York Times
aufschlug, erwartete sie die Überraschung ihres Lebens.
Die erste Stufe seines Plans hatte er organisiert. Jetzt musste Greg nur noch dafür sorgen, dass der zweite und noch wichtigere Teil klappte.
Jeff nahm ab, und nachdem Greg sich nach seinem Befinden erkundigt hatte, kam er auf den eigentlich Grund seines Anrufs zu sprechen.
«Kannst du mir vielleicht den Ring morgen ins
Cipriani
mitbringen und ihn mir heimlich zustecken?»
Das war zwar ein bisschen riskant, aber es war die einzige Gelegenheit, um den Ring seiner Großmutter noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsmorgen zu bekommen.
«Tut mir leid … das ist mir völlig entfallen …», antwortete Jeff mit leicht angespannter Stimme, und Greg hatte sofort ein furchtbar schlechtes Gewissen. Seine Bitte war so selbstbezogen, wenn man bedachte, was sein Vater jetzt gerade durchlebte.
«Dad, das tut mir wirklich leid. Ich weiß natürlich, dass du Wichtigeres zu tun hast. Bitte entschuldige.»
Am anderen Ende lachte Jeff leise. «Nee, du machst das schon richtig, und wie gesagt, alles ist gut, und mir geht’s auch gut. Aber lass uns jetzt nicht darüber sprechen. Ich weiß doch, wie das ist, wenn man einen Heiratsantrag plant – dann denkt man an nichts anderes mehr. Du hast dir wahrscheinlich schon in allen Einzelheiten überlegt, wie es ablaufen soll, oder?»
«Allerdings. Ich habe mit meinem Kumpel bei der
Times
gesprochen, und wir haben einen Plan ausgeheckt.» Erleichtert, dass sein Vater wieder fröhlicher klang, erklärte Greg, wie er es angestellt hatte, dass sein Heiratsantrag am Weihnachtsmorgen in der Zeitung stehen würde.
«Mensch noch mal …» Jeff lachte, aber Greg fand, dass es ein klein wenig gezwungen klang. «Das ist ja eine großartige Idee.»
Greg lächelte. «Ich denke, Karen ist eine Frau, die großartige Ideen erwartet.»
«Das stimmt wohl.»
Besorgt runzelte Greg die Stirn. «Meinst du, das ist zu viel, Dad? Du klingst besorgt.»
Am anderen Ende der Leitung holte Jeff tief Luft. «Nein, ich bin nicht besorgt. Ich rechne dir das einfach hoch an. Es ist mutig von dir, dass du in aller Öffentlichkeit um ihre Hand anhältst.»
«Nicht in aller Öffentlichkeit», bemerkte Greg ein wenig abwehrend. «Außer Karen wird es ja niemand verstehen.» Er hielt kurz inne, denn die verhaltene Reaktion seines Vaters hatte ihn erschreckt. «Was ist denn, Dad? Glaubst du, dass sie nein sagt? Ich hätte mir das alles doch nicht ausgedacht und in die Wege geleitet, wenn ich befürchten müsste, dass sie ablehnt.»
«Nein, nein, Greg, ich glaube nicht, dass sie nein sagt. So habe ich das nicht gemeint. Ich meine … Ach, ich weiß selbst nicht, was ich meine. Ich musste nur daran denken, wie ich damals deiner Mutter den Antrag gemacht habe. Entschuldige bitte, ich sollte das nicht vergleichen. Ich finde deine Idee großartig. Einzigartig.»
Jeff hatte im Central Park um Cristinas Hand angehalten. Er hatte sich einfach vor ihr niedergekniet, ohne Pauken und Trompeten. Die Beziehung seiner Eltern war in vielen Aspekten eine großartige Liebesgeschichte, und dieser schlichte Heiratsantrag entsprach ihnen und ihrer Beziehung. Dieser ganz private Moment hatte nur von der Kraft ihrer Gefühle gelebt.
Plötzlich bekam Greg Angst, er könnte einen Fehler machen.
Er schluckte. «Und du glaubst bestimmt nicht, dass das zu viel ist?»
«Nein, Greg, wirklich nicht. Ich bin sicher, dass es genau das Richtige ist. Mach dir keine Sorgen», sagte sein Vater. «Das wird eine filmreife Szene.»
Greg entspannte sich ein wenig. «Wahrscheinlich bin ich einfach nervös.»
«Es wäre ja auch bedenklich, wenn du nicht nervös wärst, bevor du einer Frau einen Heiratsantrag machst. Und wo ist Karen heute Abend? Ich nehme an, sie ist gerade nicht zu Hause, sonst könntest du nicht so frei über den Ring und den Antrag sprechen.»
Greg schob seine bangen Gedanken beiseite und ging auf das neue Gesprächsthema ein. «Ich habe gerade mit ihr telefoniert. Sie hat eine Besprechung.»
«Die Frau hat eine Energie! Arbeitet noch zwei Tage vor Weihnachten, wenn alle anderen New Yorker schon tief in den Festvorbereitungen stecken.»
Greg hörte das Lächeln in der Stimme seines Vaters. «Das stimmt», sagte er. «Ich bin stolz auf sie. Sie macht das wirklich super. Sie hat ihren Erfolg verdient.»
«Genauso wie du, Greg. Du darfst auch nicht
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