Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
Vom Netzwerk:
gemeinsamen Lebensweg vorstellten, sondern ihre Unterhaltungen drehten sich meist nur darum, was sie, sprich: Nick, kaufen wollten, oder wo sie, sprich: Nick, wohnen wollten.
    Molly stützte den Kopf in die Hände. Sie seufzte tief und kämpfte gegen die Tränen an, die sie vor lauter Frust und Angst kaum noch zurückhalten konnte.
    «Seit wann reden wir nicht mehr miteinander? Haben wir das überhaupt jemals getan?», stöhnte sie.
    Nachdem sie ein paar Tränen gestattet hatte, Spuren über ihre Wangen zu ziehen, schaute sie zum Waschbecken hoch.
    Wie auch immer, heute würde sich das ändern. Egal, wie das Testergebnis aussah, sie würde mit Nick mehr über die wichtigen Dinge im Leben sprechen müssen, nicht nur über seine Arbeit.
    Molly holte tief Luft und stand auf. Sie legte beide Hände auf den Waschtisch, als wolle sie sich gegen das, was auf sie zukam, wappnen. Dann schloss sie für einen kurzen Moment die Augen und überlegte, wie sehr ihr Leben sich in den nächsten Sekunden verändern konnte.
    Ganz leicht drehte sie den Kopf. Ihr Glücksarmband klimperte auf der Marmorplatte. Sie öffnete die Augen wieder und schaute auf das Stäbchen.
    Der Test war positiv.
     
    Molly lag auf dem großen Doppelbett, als sie die Wohnungstür hörte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie lange nachgedacht hatte. Und dass sie in diesen vergangenen Stunden tatsächlich eine Entscheidung getroffen hatte. Aber jetzt musste sie es erst einmal Nick erzählen.
    «Baby?», rief er. Sie hörte sofort, dass in seiner Stimme ein Jubeln mitschwang. Es vergingen nur wenige Tage, ohne dass es bei seiner Arbeit eine neue Entwicklung oder einen Triumph für ihn gab. Nick war selten schlecht gelaunt. Er war nie wütend auf seinen Chef, wenn er nach Hause kam, oder frustriert über irgendeine neue Regelung in der Firma. Nein, er liebte seine Arbeit. Aber vielleicht lag gerade da das Problem. Vielleicht wurde er allmählich zum Fachidioten und hatte für andere Entwicklungen in seinem Leben gar keinen Sinn mehr. Das war jetzt bereits sein dritter Job seit dem Beginn ihrer Beziehung.
    Ja, vielleicht brachte er wieder Neuigkeiten mit, aber heute hatte sie selbst auch welche.
    «Molly? Bist du zu Hause? Die Tür war nicht abgeschlossen, und …» Nick kam ins Schlafzimmer und knipste das Licht an. «Hey … was machst du denn da im Dunkeln?» Eine Spur von Besorgnis schlich sich in seine Stimme. «Alles in Ordnung?»
    Sie drehte sich um und schaute ihn an. Ihr war, als sähe sie ihn zum ersten Mal. Sein dunkles Haar fiel ihr auf, und seine Augen – zwei tiefblaue Ozeane, die ihr immer noch Herzklopfen verursachten. Seine breiten Schultern und die muskulösen Arme, die sie so gut halten konnten. Sein freundliches Lächeln. Alles, was sie von Anfang an angezogen hatte.
    Und jetzt war er der Vater ihres Kindes.
    «Molly? Hey, jemand zu Hause?» Lächelnd wedelte er mit der Hand, als wolle er sie auf sich aufmerksam machen.
    «Sorry, ich war bloß gerade etwas weggedriftet. Hör mal, Nick … ich muss mit dir reden …»
    Nick lächelte wieder und war mit vier raschen Schritten bei ihr. Er setzte sich neben sie auf das Bett und nahm ihre Hände. «Toll, denn ich habe dir auch etwas zu sagen. Heute war ein großer Tag, Molly, einfach gigantisch –»
    «Kann das eine Sekunde warten? Ich muss wirklich mit dir reden …»
    Nick schien sie gar nicht zu hören.
    «Du glaubst nicht, was passiert ist. Ich kann es ja selbst noch kaum glauben. Das wird alles umkrempeln. Unser ganzes Leben wird sich ändern …»
    «Also, das was ich dir zu sagen habe, wird unser Leben mit Sicherheit auch umkrempeln …»
    Es war, als wäre sie unsichtbar oder stumm.
    «Wir hatten zwar schon mal an die Möglichkeit gedacht, aber dass es so schnell gehen würde! Erst anderthalb Jahre im Geschäft, und jetzt das …»
    Molly seufzte tief und umklammerte Nicks Hand noch fester. Sie bohrte ihm praktisch die Nägel in die Handfläche, aber er merkte es nicht.
    «Nick», sagte sie scharf.
    «Yahoo hat uns gekauft!»
    «Ich bin schwanger.»
    «Yahoo! Nicht zu glauben … Halt mal, was hast du da gesagt?» Nicks Lächeln verschwand. Er ließ ihre Hände los und legte die Handflächen auf die Beine, als wolle er sie abwischen. Mit was hatte Molly ihn da gerade in Berührung gebracht?
    Ihre Brust wurde eng, als sie Nicks Fassungslosigkeit sah.
    «Ich bin schwanger», wiederholte sie, diesmal mit leiserer Stimme.
    Eine Weile saß Nick nur kopfschüttelnd da, als könne

Weitere Kostenlose Bücher