Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
Vom Netzwerk:
Schmuck angelegt hatte. Dabei hatte sie sich im Spiegel auf dem kleinen Frisiertisch betrachtet. Er öffnete eins ihrer Parfümfläschchen. Es stand noch genau dort, wo sie es zuletzt hingestellt hatte. Als er den Duft einatmete, fuhr ein kleiner Luftzug in das neben ihm hängende Seidenkleid und bewegte es fast unmerklich. Jeff schloss die Augen.
    Er spürte, wie eine Träne über seine Wange rann.
    «Es ist schwer, Sweetheart», sagte er. «Sehr schwer. Vor allem jetzt. Mit den Feiertagen, mit Greg … Es ist einfach nicht fair. Aber ich weiß, du würdest sagen: ‹Das Leben ist nicht immer fair.› Trotzdem, es kann manchmal so hart sein …»
    Jeff zog ein Taschentuch aus der Tasche und schnäuzte sich.
    «Weißt du, heute Nacht habe ich von dem Weihnachten geträumt, als wir in Paris waren. Erinnerst du dich?» Er lächelte mit feuchten Augen. «Da hast du mir das schönste Geschenk gemacht, das ich je von dir bekommen habe. Am Heiligen Abend hast du mir am Eiffelturm gesagt, dass du schwanger bist, dass wir Greg bekommen würden. Ach, was war das für ein Glück. Unser Leben lag noch vor uns.» Er holte tief Luft. «Ich bin ziemlich sicher, dass du jetzt sagen würdest, ich soll mir mein Selbstmitleid sparen.» Jeff schaute an die Decke und schloss die Augen.
    «Greg hat mich um den Ring deiner Mutter gebeten, aber das weißt du vermutlich schon. Ich bin so stolz auf ihn, und gleichzeitig zittre ich mit ihm, doch ich glaube, dass er und Karen es zusammen gut haben werden. Er will ihr bald einen Heiratsantrag machen, mit großer Geste, ausgerechnet in der
New York Times
.» Jeff hielt inne, als warte er auf eine Antwort, dann schüttelte er den Kopf. «Dein Stil wäre das nicht, das weiß ich, aber ich wette, Karen wird es gefallen.» Er schwieg wieder ein Weilchen, bevor er fortfuhr. «Ja, ich weiß auch, dass du immer Bedenken wegen Karen gehabt hast, aber ich hoffe, dass du unserem Sohn alles Gute wünschst. Jede Ehe braucht schließlich gute Wünsche.»
    Jeff streckte die Hand aus und strich über den Seidenstoff des Kleides. «Hilf ihm, ja? Streu ein bisschen Feenstaub über ihn. Ich glaube, er hat es in letzter Zeit nicht leicht gehabt.»
    Wieder machte Jeff eine Pause. «Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich mache mir keine Sorgen um ihn. Ich weiß, dass du immer ein bisschen fürsorglicher warst als ich, aber da ist irgendwas, ach, keine Ahnung … Natürlich gebe ich ihm meinen Segen. Ich wünsche ihm einfach nur, dass er das erlebt, was du und ich erleben durften.»
    Nachdem er sich noch einmal in dem kleinen Raum umgesehen hatte, putzte Jeff sich abermals die Nase und stand auf. Er öffnete den Schmuckkasten, der auf dem Frisiertisch stand. Cristina hatte immer eine ganze Sammlung von Schmuck besessen, und als sein Einkommen gestiegen war, waren die Stücke kunstvoller und aufwendiger geworden. Trotzdem hatte aller Reichtum nicht dazu geführt, dass sie ihre Wurzeln verleugnet hätte. Sie mochte zwar Kontakt zu Angehörigen der High Society gehabt haben, aber sie hatte Jeff kein einziges Mal gebeten, ihren Verlobungsring aufwerten zu lassen, und solange sie konnte, hatte sie ihr Herz sozusagen am Handgelenk getragen.
    Jeff fand den Ring sofort und nahm ihn aus dem Schmuckkasten. Auf einmal jedoch erschien ihm der Kasten seltsam leer, und er begann, die einzelnen Stücke durchzugehen.
    Er fand die Diamantkette, die er Cristina vor drei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte, und den Saphiranhänger, den sie immer so gern bei ihrem alljährlichen Ausflug in der Silvesternacht getragen hatte. Doch etwas fehlte.
    «Wo hast du es denn bloß hingelegt?», fragte Jeff frustriert. Er wünschte, Cristina würde antworten.
    Jeff dachte nach. Wann hatte er es zuletzt an ihr gesehen?
    Ratlos runzelte er die Stirn. «Sweetheart, wo ist denn bloß dein Glücksarmband?»

25
    Ich hätte platzen können vor Freude und hoffte, dass mir der Mutterstolz ins Gesicht geschrieben stand. Es war kaum zu glauben: Mein Sohn hatte eins seiner Fotos verkauft. An eine Kunstgalerie!
    Es war mir egal, dass es nur ein einziges Foto war, denn ich wusste, dass es das erste Foto von vielen sein würde. Ich fühlte mich, als hätte ich einen Künstler vom Rang Steve McCurrys großgezogen. Als seine Mutter hatte ich natürlich immer das Gefühl gehabt, dass er Talent besaß. Oder besser, ich hatte immer gewusst, dass er begabt war, aber heute war ich überglücklich, weil auch andere das erkannt hatten.
    Daraus schöpfte ich

Weitere Kostenlose Bücher