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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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wünscht?“, entgegnete Sofia und ließ ihr Strickzeug sinken. „Dass du dein Leben auf Eis legst, während du darauf wartest, dass sie stirbt? Glaubst du, das würde sie glücklich machen?“
    Ich wandte den Blick ab. „Sie ist krank.“
    „Sie war schon gestern krank, und sie wird auch morgen krank sein“, erwiderte Sofia sanft. Ich spürte ihre warme Hand in meiner, doch ich entzog mich ihr und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie würde wollen, dass du einen Abend für dich hast.“
    „Das wissen Sie nicht“, konterte ich in unsicherem Tonfall, der die erdrückenden Gefühle widerspiegelte, die sich weigerten, Ruhe zu geben. „Sie kennen sie nicht. Also hören Sie auf, so zu tun, als wäre es anders.“
    Sofia erhob sich und legte ihr Strickzeug vorsichtig auf den Stuhl. „Ich weiß, dass du alles bist, wovon sie spricht.“ Sie sah mich an, ein trauriges Lächeln auf den Lippen, das für mich unerträglich war.
    Sofort senkte ich den Blick und starrte auf den Teppich.
    „Sie wünscht sich nichts mehr, als zu wissen, dass es dir ohne sie gut gehen wird. Dass du glücklich sein wirst. Meinst du nicht,es ist ein oder zwei Stunden deiner Zeit wert, ihr ein bisschen Frieden und Zuversicht zu geben?“
    Ich knirschte mit den Zähnen. „Natürlich, aber …“
    „Kein Aber.“ Sofia straffte die Schultern, und obwohl sie genauso groß war wie ich, schien sie mich plötzlich zu überragen. „Sie will, dass du glücklich bist, und so viel kannst du ihr zugestehen, indem du heute Abend ausgehst und ein paar Freunde findest. Ich bleibe hier und kümmere mich darum, dass sie versorgt ist. Ein Nein lasse ich nicht gelten.“
    Ich schwieg und starrte Sofia an, mein Gesicht war heiß vor Zorn und Frustration. Und sie starrte zurück, gab keinen Millimeter nach, bis ich schließlich den Blick abwenden musste. Sie wusste nicht, wie kostbar jede Minute mit meiner Mutter für mich war, und ich konnte es ihr offenbar nicht verständlich machen. Aber sie hatte recht. Wenn es meine Mom glücklich machte, würde ich zur Party gehen.
    „Meinetwegen.“ Mit dem Ärmel wischte ich mir über die Augen. „Aber wenn ihr was passiert, während ich weg bin …“
    „Das wird es nicht“, beruhigte mich Sofia. „Ich versprech’s. Vielleicht merkt sie nicht mal, dass du fort bist. Und wenn du zurückkommst, wirst du ordentlich was zu erzählen haben, oder?“
    Wenn es nach Ava ging, dann auf jeden Fall, da war ich sicher.

3. KAPITEL
    DER FLUSS
    Meine letzte Hoffnung war, dass Ava vergessen würde, mich abzuholen. Aber als ich mich um fünf nach sieben widerwillig auf die Veranda schleppte, erblickte ich in der Auffahrt einen bulligen Range Rover, neben dem mein Auto wie ein Spielzeug aussah. Meine Mutter hatte noch immer geschlafen, als ich ein paar Minuten zuvor versucht hatte, nach ihr zu sehen. Statt mich zu ihr zu lassen, um sie zu wecken und mich zu verabschieden, hatte Sofia mich nach draußen gescheucht. Mittlerweile war ich ziemlich gereizt.
    „Kate!“, rief Ava vergnügt, als ich die Beifahrertür öffnete. Meine miese Laune schien sie überhaupt nicht zu bemerken. „Ich bin so froh, dass du mitkommst. Du hast doch nichts Ansteckendes, oder?“
    Mühsam riss ich mich zusammen, kletterte hinein und schnallte mich an. „Ich bin nicht krank.“
    „Nicht schlecht“, plapperte Ava weiter. „Du hast echt Glück, dass deine Mutter dich schwänzen lässt.“
    Ich ballte meine Hände zu Fäusten und sagte nichts. Glück war nicht ganz der passende Ausdruck.
    „Das wird dir echt gefallen heute Abend“, fuhr sie fort, wäh-rend sie aus der Auffahrt zurücksetzte, ohne den Rückspiegel auch nur eines Blickes zu würdigen. „Alle sind dabei, du wirst Massen von Leuten kennenlernen.“
    „Kommt James auch?“ Unwillkürlich verspannte ich mich, als Ava den Fuß aufs Gaspedal drückte und der Range Rover einen Satz nach vorn machte, bei dem mein Magen nicht ganz mitkam.
    Einen Sekundenbruchteil lang sah Ava so aus, als sei sie schon von dem bloßen Gedanken angewidert. Fast hätte ich meine Frage zurückgenommen, aber der Ausdruck verschwand so schnell von ihrem Gesicht, wie er aufgetaucht war. „James ist nicht eingeladen.“
    „Oh.“ Ich ließ das Thema fallen. Ich hatte sowieso nicht erwartet, dass James kommen würde – er und Ava bewegten sich schließlich nicht gerade in denselben Kreisen. „Und Dylan?“
    „Natürlich.“ Ihr fröhlicher Tonfall klang so falsch, wie ihre Nägel aussahen, und als ich

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