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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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einen Moment, bis er den Arm um sie legte. „Äh, Kate. Sie ist neu.“
    Das falsche Lächeln wurde breiter, und die Blondine streckte die Hand aus. „Kate! Ich bin Ava. Ich hab schon so viel von dirgehört. Mein Vater ist Immobilienmakler, er hat mir alles über dich und deine Mom erzählt.“
    Jetzt hatte ich wenigstens einen Schuldigen für das Leck in meiner Zimmerdecke. „Hi, Ava“, sagte ich, biss in den sauren Apfel und nahm ihre Hand. „Schön, dich kennenzulernen.“
    Die Art, wie sie mich ansah, schrie mir förmlich entgegen, dass sie nichts lieber täte, als mich irgendwo tief im Wald zu begraben. Lebendig. „Ich freu mich auch, dich kennenzulernen.“
    „Was hast du in der Ersten?“, fragte Dylan, während er sich fast den Hals verdrehte, um auf meinen Stundenplan zu sehen. „Mathe. Ich … wir können dir den Weg zeigen, wenn du willst.“
    Ich öffnete den Mund, um zu protestieren – es gab wirklich keinen Grund, das Schicksal weiter auf die Probe zu stellen, indem ich in Avas Anwesenheit noch länger mit Dylan redete. Doch bevor ich ein Wort sagen konnte, nahm er mich beim Ellbogen und marschierte mit mir den Korridor hinunter. Ich sah zu Ava und wollte mich dafür entschuldigen, dass ich ihr den Freund entführte. Aber als ich die flammende Röte auf ihren Wangen und ihren angespannten Kiefer sah, blieben mir die Worte im Hals stecken.
    Vielleicht würde meine Mutter mich doch noch überleben.

2. KAPITEL
    AVA
    Ich war nicht besonders hübsch. Ich wünschte, ich wär’s gewesen, aber ich war einfach bloß ich. Ich hatte nie gemodelt, mir hatten nie irgendwelche Typen hinterhergesabbert und neben den genetisch gesegneten Kindern reicher Eltern war ich in meiner alten Schule immer ein wenig verblasst.
    Weshalb ich mir ums Verrecken nicht erklären konnte, warum Dylan mich immer noch anstarrte.
    Er beobachtete mich ständig – während des Geschichts- und Chemieunterrichts und sogar in der Cafeteria. Die Nase in ein Buch gesteckt, aß ich allein am Ende eines leeren Tischs. Ich wollte mir gar nicht erst die Mühe machen, Freunde zu finden. Lange würde ich sowieso nicht hier sein, also hätte es wenig Sinn gehabt. Sobald das Ganze hier vorbei wäre, würde ich nach New York zurückkehren und versuchen, das wieder aufzunehmen, was von meinem früheren Leben noch übrig war.
    Davon abgesehen war ich es gewohnt, in der Schule allein zu essen. Zu Hause hatte ich auch nicht viele Freunde gehabt, denn meine Mutter war gleich in meinem ersten Jahr an der Highschool krank geworden. Meine Freizeit hatte ich fast ununterbrochen an ihrem Krankenhausbett verbracht, während sie ein ums andere Mal Chemotherapie und Bestrahlung über sich hatte ergehen lassen. Da war nicht viel Zeit geblieben für Pyjamapartys, Dates und Unternehmungen mit Leuten, die nicht im Ansatz verstehen konnten, was wir beide durchmachten.
    „Ist hier noch frei?“
    Aufgeschreckt sah ich hoch und erwartete schon, Dylan vor mir zu sehen. Stattdessen traf mein Blick den von James, der mit einem Tablett voller Pommes vor mir stand. Er hatte überpropor-tionierte Kopfhörer auf den Ohren und grinste fröhlich vor sich hin. Ich wusste nicht, ob ich entsetzt oder erleichtert sein sollte.
    Schweigend schüttelte ich den Kopf, aber das spielte sowiesokeine Rolle, da er sich bereits gesetzt hatte. Ich starrte in mein Buch und tat mein Bestes, ihn nicht anzusehen. Vielleicht würde er dann wieder gehen. Doch die Buchstaben verschwammen mir vor den Augen, und ich las denselben Satz viermal hintereinander. Ich war mir James’ Anwesenheit viel zu sehr bewusst, als dass ich mich hätte konzentrieren können.
    „Wenn man’s genau nimmt, sitzt du auf meinem Platz“, sagte er beiläufig. Mit einem Griff in seine Tasche zauberte er eine Ketchupflasche hervor, und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich den Versuch aufgab, so zu tun, als würde ich lesen. Wer schleppte denn bitte eine Flasche Ketchup durch die Gegend?
    Er musste meinen entgeisterten Blick bemerkt haben, denn als er das Zeug großzügig über seine Pommes verteilte, schob er das Tablett ein Stück zu mir herüber. „Auch welche?“
    Ich schüttelte den Kopf. Mein Lunchpaket bestand aus einem Apfel und einem Sandwich. Aber seit James am Tisch saß, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Nicht, dass ich ihn für keinen netten Typen gehalten hätte – ich wollte einfach nur meine Ruhe haben. Um nicht mit ihm reden zu müssen, biss ich in den Apfel und ließ mir Zeit beim

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