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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Hemming noch am Leben, genau wie zwei seiner Männer.
    Â»Also, wer sind jetzt die Schurken in diesem Durcheinander?«, fragte Roger müde. »Ich bin verwirrt.«
    Das war Geoffrey auch, und es war gut, die Geschehnisse noch einmal durchzugehen, um sich selbst über alles klar zu werden. »Jarveaux’ Karte wurde als Erste überbracht, von Xavier. Aber statt sofort den Sheriff oder den Prior aufzusuchen, verwahrte Jarveaux sie erst mal still in seinem Haus. Ich glaube, Eleanor hatte Recht: Er wollte warten, bis er den Inhalt der anderen Karten gesehen hatte, um dann allein nach Finchale zu gehen.«
    Â»Was macht dich da so sicher?«
    Â»Er hatte Pferde bestellt für den Tag, an dem Eleanor und ich Alice besuchten«, erklärte Geoffrey. »Sie war ärgerlich, weil der Reitknecht sie dafür zahlen ließ, obwohl sie keine Verwendung mehr für die Tier hatte.«
    Â»Aber zu diesem Zeitpunkt war Jarveaux schon tot. Wofür braucht ein Toter denn Pferde?«
    Â»Er hatte vorgehabt, noch am Leben zu sein – und selbst nach dem Schatz zu suchen.«
    Roger seufzte. »Meinetwegen. So viel zu Jarveaux. Durnais hat seine Karte als Zweiter bekommen, und zwar von Odard.«
    Geoffrey nickte. »Flambard hat seine Boten gut ausgewählt. Du, Xavier und Odard habt genau das getan, was euch aufgetragen worden war, und niemand von euch hat versucht, den Schatz selbst zu heben.«
    Â»Ja«, bestätigte Roger. »Wir sind alle aufrichtige Männer. Es ist nur schade, dass man von den Empfängern nicht dasselbe sagen kann.«
    Â»Odard war allerdings nicht so vertrauensselig wie Xavier. Er hatte schon den Verdacht, dass Durnais den Schatz unterschlagen würde – wir wissen, dass Durnais in Rechtsfällen, denen er vorsaß, Bestechungsgelder annahm, also wusste Odard vermutlich, dass der Sheriff kein aufrichtiger Mann war. Er beschloss also, ihn auf die Probe zu stellen. Er fälschte eine Schatzkarte und wartete ab, was geschehen würde. Wie Ida die Hexe zu berichten wusste, machte sich Durnais schon bei Sonnenaufgang auf den Weg, während Odard noch schlief. Dieser hatte wohl nicht damit gerechnet, dass der Sheriff die Gelegenheit so rasch ausnutzen würde.«
    Â»Was wollte Xavier dann in Chester-le-Street, wenn Odards falsche Schatzkarte Durnais doch nach Finchale schickte?«
    Â»Xavier und Odard sind getrennt nach Durham gereist und haben sich nach ihrer Ankunft nicht getroffen. Beide wussten, wie gefährlich ihre Mission war, und keiner von ihnen hielt sich noch lange in der Stadt auf, nachdem sie ihren Auftrag erfüllt hatten. Xavier ahnte nicht, dass Odard Durnais zu einer aussichtslosen Suche nach Finchale gelockt hatte. Er kannte nur die Geschichte, die der Sheriff selbst in die Welt gesetzt hatte: dass er nach Chester-le-Street gehen wollte.«
    Â»Und in der Zwischenzeit trieben sich Durnais und Pike eine ganze Woche lang hier herum. Sie gruben und machten sich selbst verrückt mit ihren Träumen von Gold und Reichtum.« Roger schien sich der eigenen Vorliebe für solche Träume gar nicht bewusst zu sein.
    Â»Durnais muss verzweifelt gewesen sein und gedacht haben, er würde den Schatz nie finden. Als Hemming hier eintraf, war er gern bereit zu teilen, und seine Vermutung bestätigt sich, dass Flambard den Schatz in der toten Buche versteckt hatte. Pike starb als Erster, und dann Durnais, beide in dem Glauben, sie seien von Schlangen gebissen worden. Hemming verlor den Mut und kehrte mit seinen Männern zur Straße nach Durham zurück. Dort begegneten sie Stanstede und Xavier.«
    Â»Und Hemming tötete Xavier, weil er wusste, dass dieser seine Anwesenheit in der Gegend mit Durnais’ Leiche in Verbindung brächte, wenn die erst einmal gefunden wurde. Was hast du jetzt damit vor?« Roger wies auf die Liste, die Geoffrey immer noch in der Hand hielt.
    Â»Ich meine nicht, dass der Prior sie bekommen sollte«, befand Geoffrey. »Wir wollen nicht dafür verantwortlich sein, dass die halbe Grafschaft von der Abtei erpresst wird. Wir sollten sie zerstören.«
    Â»Dann gib sie mir«, forderte Roger ihn auf. Er entfachte ein Stück Zunder und hielt die Liste in die Flamme. Darauf hörten sie einen erstickten Schrei, und Geoffrey stellte fest, dass Hemming noch weit genug bei Bewusstsein war, um zu verstehen, was sie getan hatten. Burchard erhob keine Einwände. Er tauschte einen Blick mit

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