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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Geoffrey. »Weil er dich erkannt hat.«
    Johns Hände zitterten, und sein Gesicht war blass. »Es war nur eine Frage der Zeit, bis Durnais gefunden würde. Dann hätte Stanstede sich erinnert, wen er gesehen hat. Er hätte jedem erzählt, dass ich es getan habe.«.
    Â»Hast du auch den Johanniter und seinen Knappen umgebracht?«, wollte Geoffrey wissen.
    Â»Sie kamen hinter uns her, und der Ritter erkannte Hemming aus der Abtei. Er sagte, er sei in Chester-le-Street gewesen und habe nach Durnais gesucht, weil er glaubte, dieser wolle den Schatz stehlen. Hemming schlug ihm einen Stein auf den Kopf. Ich erschoss den Knappen, als er loslaufen und Hilfe holen wollte.«
    Â»Aber Xavier trug einen Helm«, stellte Geoffrey fest und erinnerte sich an die Delle darin. »Deshalb hat der Schlag ihn nur betäubt.«
    Â»Hemming erwürgte ihn dann, als er am Boden lag«, flüsterte John. »Dann befahl er uns, noch einen Pfeil in den Toten zu schießen, damit es so aussieht, als hätten Geächtete ihn getötet. Aber wir wollten das nicht. Also hat er es selbst getan, aber er hat noch nie zuvor einen Pfeil abgeschossen, und sein Schuss war schwach.«
    Das erklärte auch, warum der Pfeil kaum in Xaviers Rüstung eingedrungen war, dachte Geoffrey. Ein erfahrener Bogenschütze hätte den Schaft tief in der Brust des Ritters versenkt, aber Hemmings schwächliche Bemühungen, aus der Not heraus die Bogenkunst zu meistern, hatten nur zu einer oberflächlichen Wunde geführt. So war Geoffrey überhaupt erst auf die merkwürdigen Umstände von Xaviers Tod aufmerksam geworden.
    Â»Geoffrey!«, rief Burchard. »Hört auf, mit diesem sächsischen Bauern zu plaudern, und kommt hierher.«
    Â»Leg deine Waffe nieder«, befahl Geoffrey, der sich nicht von Burchard herumkommandieren lassen wollte. »Ich habe genug von der Sache und will dich nicht töten.«
    John machte keine Anstalten, dieser Aufforderung nachzukommen, also griff Geoffrey an und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Dann packte er John am Arm und zerrte ihn zu Roger, der inzwischen kurzen Prozess mit seinem Gegner gemacht hatte und neben dem Cellerar wartete.
    Â»Ich habe gerade Hemming die letzte Beichte abgenommen«, erklärte Burchard und blickte sich kurz nach Geoffrey um. »Er ist auf die vergifteten Stacheln gefallen, während wir kämpften, und er wird sterben wie der Sheriff.«

    Hemming lag tatsächlich im Sterben, mit dem Rücken auf dem kalten Boden, während das Gift durch seine Adern floss und ihm allmählich die Sinne raubte. Erst klagte er, dass er seine Beine nicht mehr fühlen könne, dann verlor er die Empfindung in den Händen, und allmählich fiel es ihm schwer zu atmen. Dann konnte er nichts mehr sehen, und sein Verstand wanderte ziellos hin und her, zwischen kürzlichen Ereignissen und solchen, die schon Jahre zurücklagen. Während die Zeit verging, wurden seine Worte immer zusammenhangloser, obwohl einiges von seinem Gemurmel Johns Geschichte bestätigte. Geoffrey und Roger traten beiseite, damit sie reden konnten, ohne dass Burchard ihnen zuhörte.
    Â»Was für eine Verschwendung«, stellte Roger voll Abscheu fest, während sie Hemmings mühsame Atemzüge hörten. »Dieser Schatz ist wertlos, aber er hat so viele Leben gekostet. Um Kerle wie Hemming oder Wiesel tut es mir nun wirklich nicht leid, aber sie hätten zumindest für einen Schatz sterben sollen, der es wert ist.«
    Â»Wie Hemming schon sagte: Der wahre ›Schatz‹ ist das, was in diesem Dokument geschrieben steht«, erklärte Geoffrey und blickte auf die Liste in seiner Hand. »Da steckt ein Vermögen an Erpressungsgeld drin, und Flambard wusste genau, dass Turgot, Burchard und Hemming die Richtigen sind, um es einzutreiben.«
    Â»Aber sie standen selbst auf der Liste«, wandte Roger verwirrt ein. »Sie wären ebenso zu Opfern geworden wie der Apotheker oder Stanstede.«
    Geoffrey rieb sich den Kopf und überlegte, ob es wohl seine Frage nach Hemmings Vorliebe für Hahnenkämpfe gewesen war, die diesen zum Handeln gezwungen hatte. Wäre das nicht auf Flambards Liste erwähnt gewesen, hätte der Subprior sie vielleicht nach Hause zurückkehren lassen, um Turgot mitzuteilen, dass Flambards Schatz aus beschnittenen Pennys bestand und aus einer Liste, um lokale Würdenträger zu erpressen. Dann wäre

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