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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Roger, nickte kurz und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Sterbenden zu.
    Â»Es wurde schon genug Schaden angerichtet«, stellte er fest. »Es ist besser so.«
    Â»Besser für ihn«, murmelte Roger und ließ den lodernden Pergamentstreifen in den Schnee fallen, wo er sich unter den Flammen verkrümmte und schwarz wurde. »Er stand auch auf dieser Liste.«

    Da sie Hemming nicht mitnehmen konnten, mussten sie vor dem Rückmarsch nach Durham erst seinen Tod abwarten. Dann schleppten sie seinen Leichnam über den Fluss und vergruben ihn zusammen mit Pike und den beiden Bogenschützen in einer Schneewehe. Dieses einstweilige Grab markierten sie, damit es später wiederzufinden war.
    Der Rückweg nach Durham dauerte viel länger als die Wanderung nach Finchale. Dicke Wolken verdüsterten den Nachmittag und brachten eine frühe Abenddämmerung heran, die das Vorankommen erschwerte. Sie alle waren müde. Burchard war still, und selbst Roger schienen die Fragen ausgegangen zu sein, zumal sein Verstand ganz darauf gerichtet war, wie er gemeinsam mit John am bequemsten die Truhe mit den Pennys trug.
    Als sie die Flusskehre erreichten, hinter der die grauen Türme von Durham in Sicht kamen, taten Geoffrey die Beine weh von dem Bemühen, beständig den einen Fuß in den knietiefen Schnee zu stoßen und den anderen daraus hervorzuziehen. Wie Roger dabei auch noch die Truhe tragen konnte, war ihm ein Rätsel. Der kräftige Ritter musste noch ganz spezielle Reserven nur für den Transport von Beute besitzen.
    Sie erreichten die Stadt und kamen von da an leichter voran. Roger entdeckte die Littel-Brüder, die eben unterwegs waren, um Freyn und Tilloy bei der Wache vor Eleanors Haus abzulösen. Er lud ihnen die Münzen auf. Burchard, der nicht mal diesen armseligen Fund aus den Augen lassen wollte, hielt sich dicht in ihrer Nähe.
    Â»Wir haben was über dieses Schwein rausgefunden«, teilte der jüngere der Brüder Geoffrey mit, während sie mühsam die Straße entlanggingen und die Kiste zwischen sich schleppten.
    Â»Welches Schwein?«, fragte Geoffrey, der zu müde war, um großes Interesse zu zeigen.
    Littel war beleidigt, als Geoffrey sich nicht mehr an die Aufgabe erinnerte, die er ihnen selbst gestellt hatte. »Euer Befehl. Wir sollten doch herausfinden, ob Simons Schwein getötet wurde.«
    Â»Ach, das«, sagte Geoffrey. Er hatte sich mit der Vermutung zufrieden gegeben, dass Simon und das Schwein in irgendeinem Gasthaus beisammen saßen, wo der Wirt sich an solchen Dingen nicht störte.
    Â»Es wurde geschlachtet«, verkündete der ältere Littel und wirkte erfreut, als Geoffrey nach dieser Enthüllung überrascht dreinblickte. »Wie es heißt, wurde ein Schlachter anständig bezahlt, damit er es ohne großes Aufheben beiseite schafft. Jetzt schmücken seine Bestandteile schon eine ganze Weile lang irgendjemandes Speisekammern.«
    Â»Wessen?«, erkundigte sich Geoffrey. Eleanor hatte sich geirrt. Sie war der Ansicht gewesen, dass sie es mitbekommen würde, wenn jemand dem Schwein etwas angetan hätte. Aber der Schlachter war für sein Schweigen bezahlt worden, und so war über das Ableben des Schweins nichts bekannt geworden. Diese Tatsache war aufschlussreich, und wer immer das Tier hatte schlachten lassen, wusste vermutlich auch, was mit Simon geschehen war. Natürlich konnte auch Simon selbst dessen Tod veranlasst haben, in dem Glauben, dass das Verschwinden des Tieres der eigenen Sicherheit diente.
    Â»Der Schlachter ist im Augenblick nicht in der Stadt«, erfuhr Geoffrey zu seiner Enttäuschung. »Aber er wird bald zurückerwartet, und dann fragen wir ihn.«
    Schon wollte Geoffrey etwas antworten, da sah er Cenred auf sich zukommen, gefolgt von einigen Waffenknechten. Der stellvertretende Sheriff blieb abrupt stehen, als er John erblickte, der tropfnass und mürrisch neben Roger stand.
    Â»Wo bist du gewesen?«, stellte er ihn zur Rede. »Es hieß, du wärest desertiert. Ich hoffe, das stimmt nicht.«
    John ließ den Kopf hängen.
    Â»Er hat zwei Herren zugleich gedient: Euch und Hemming«, erklärte Roger. »Und jetzt möchte er Euch etwas über den Überfall auf Stanstede erzählen, was Euch vielleicht interessieren wird.«
    Â»Bringt ihn in meine Amtstube«, wies Cenred seine Männer an. Als sie fort waren, musterte er die Ritter

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