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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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räumte dieser nach einer langen Pause ein, als Geoffrey schon dachte, er würde die Vorstellung als zu weit hergeholt verwerfen. »Aber es bleibt die Frage, wie sie Gamelo überhaupt bewegen konnte, das Gift zu nehmen. Dem Heilkundigen zufolge starb Gamelo während der Nacht. Warum sollte er zur Mitternacht ein Gift trinken, dass er von einer Hexe erhalten hatte?«
    Â»Er war ein abergläubischer Mann, der an die Macht der Hexerei glaubte. Seine Leiche wurde auf der Elvet-Seite des Flusses gefunden, wo auch Mutter Petra lebt. Sie muss ihn und seine Handlanger getroffen und ihnen etwas zu essen oder zu trinken angeboten haben, das angeblich gut für sie sein würde.«
    Â»Wohl eher gut für Mutter Petra«, ergänzte Cenred. »Vermutlich habt Ihr auch damit Recht. Alice ließ mich wissen, dass Mutter Petra in der Nacht des Einbruchs Männer im Schnee hat kämpfen sehen. Ohne Zweifel hat sie Gamelo erkannt und selbst der Gerechtigkeit nachgeholfen.«
    Geoffrey nickte. »Wir haben Flambards Schatz gefunden«, erklärte er dann und wies auf die Truhe.
    Cenred hob die Augenbrauen. »Das sollte Turgot gefallen. Was für ein Pech, dass Durnais das nicht mehr erleben kann.«
    Geoffrey verkniff sich die Bemerkung, dass Turgot überhaupt nichts von dem Schatz gesehen hätte, wenn Durnais ihn als Erster gefunden hätte. Er ließ die Littel-Brüder den Deckel öffnen und zeigte Cenred die Sammlung silberner Münzfragmente.
    Â»Und das ist alles?«, fragte Cenred verwirrt. Ganz langsam erschien ein breites Grinsen auf seinem schweineartigen Gesicht, und dann brach er in schallendes Gelächter aus. »Ich wusste ja, dass die Mittelbeschaffung für die Kathedrale eine unsichere Sache ist. Aber ich habe nicht geahnt, dass die Lage so verzweifelt ist.«
    Geoffrey lächelte. »Jede Kleinigkeit hilft weiter.«
    Er ging die gewundene Gasse entlang auf die Abtei zu. Turgot sah sie kommen und eilte herbei, um sie und die schwere Truhe in sein Haus zu geleiten. Dort lauschte er blass dem Bericht seines Cellerars.
    Â»Also gab es überhaupt keinen Schatz?«, fragte er. »Nur diese Kiste mit Abfall?«
    Burchard nickte. »Und noch einen wertlosen Fetzen Pergament voll niederträchtigem und haltlosem Klatsch. Das haben wir den Flammen übergeben, bevor es Schaden anrichten konnte.«
    Â»Du hast ein Dokument verbrannt, das Flambard für mich bestimmt hatte?«, fragte der Prior bestürzt. »Warum diese plötzliche Empfindlichkeit? Hemming hat mir gestern erzählt, wie du das Geld für die Abtei heranschaffst. Ich war entsetzt.«
    Â»Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Burchard sarkastisch. »Aber Ihr habt Eure eigenen Gewährsmänner, genau wie Hemming die seinen und ich die meinen. Ihr kanntet die Wahrheit.«
    Â»Wie kannst du es wagen! Und wie kannst du es wagen, das Eigentum …«
    Â»Ihr würdet nicht wollen, dass jemand liest, was unter Eurem Namen dort geschrieben stand«, unterbrach Geoffrey den aufkommenden Streit zwischen den zwei Männern. »Jeder weiß, was Burchard getan hat, also hatte er durch das Verbrennen des Pergaments nichts zu gewinnen. Bei Euch ist das allerdings anders.«
    Turgot starrte ihn unter seinen buschigen Augenbrauen hervor an. »Ich?«
    Â»Darüber wusste ich gar nichts«, beklagte sich Burchard und klang verärgert. »Was stand da? Ich habe nur gehört, was Ihr über Hemming und seine Hahnenkämpfe erzählt habt.«
    Â»Dann ist es besser, wenn nicht mehr darüber gesagt wird«, befand Geoffrey.
    Â»Da war etwas über eine Frau namens Schwester …«, fing Roger an, ehe Geoffrey ihn aufhalten konnte.
    Â»Oh«, unterbrach Turgot ihn hastig. »Das.«
    Â»Eine Sache war da noch«, bemerkte Geoffrey, als er sich zum Gehen erhob. Er fasste unter den Wappenrock. »Der Beutel mit der Liste enthielt noch das hier. Es ist ein Plan der Kathedrale, mit einem Kreuz in der Kapelle der Neun Altäre.«
    Â»Dann ist der Schatz dort«, schloss Burchard eifrig. »Die Pennys waren nur ein Trick, um die Aufmerksamkeit vom eigentlich Wichtigen abzulenken.«
    Â»Das glaube ich nicht«, wandte Turgot ein und klang enttäuscht. »Die Kathedrale ist ein öffentlicher Ort, und niemand könnte dort unbemerkt einen Schatz vergraben. Nun, meinetwegen. Vielleicht findet Flambard einen Weg, um den Bau seiner Kathedrale

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