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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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kalt. »Ich finde es sehr beunruhigend, wie die Leute in meiner Stadt sterben, kaum dass ihr beide hier angekommen seid. Zuerst Stanstede, Xavier und der Knappe; dann stirbt ein Bogenschütze auf Eleanors Tisch, und Simon verschwindet; Durnais und Pike sind die nächsten, und Gamelo und zwei Laienbrüder werden ermordet …«
    Â»Das hat nichts mit uns zu tun«, wehrte Roger ab. »Wir sind unschuldig …«
    Â»â€¦ und zuletzt erwischt es noch Mutter Petra«, vollendete Cenred seine Aufzählung.
    Â»Meine Urgroßmutter?«, fragte Roger erschrocken. »Ist sie tot? Aber gestern war sie doch noch quicklebendig.«
    Â»Nun, jetzt nicht mehr«, erklärte Cenred. »Auch wenn das vielleicht besser für sie ist. Ich stand kurz davor, sie wegen Mordes festzunehmen.«
    Â»Mord?«, wiederholte Roger bestürzt. »Aber sie war eine alte Dame! Wie könnte sie jemanden ermorden?«
    Â»Mit Nieswurz«, antwortete Cenred. »Sie hat Alice zum Apotheker geschickt – zweimal! –, um welchen zu kaufen. Sie war eine Hexe, also wusste sie, wie man das Pulver zum Töten verwendet. Und sie hat es benutzt, um die Austern ihres Sohnes zu vergiften.«
    Â»Es gibt Ratten in Jarveaux’ Haus«, wandte Geoffrey ein. »Der Nieswurz war für sie bestimmt. Wie könnt Ihr sicher sein, dass sie die Austern vergiftet hat? Es hätte Alice sein können, der der Tod ihres Ehemannes sehr gelegen kam.«
    Cenred lächelte humorlos. »Ich habe schon gehört, dass Ihr und Alice nicht gut aufeinander zu sprechen seid. Aber ich muss Euch enttäuschen. Alice kaufte den Nieswurz, aber sie ist unschuldig am Tod ihres Mannes. Ich habe die beeideten Aussagen von drei Köchen, die selbst gesehen haben, wie Mutter Petra die Austern mit einem grauen Pulver behandelte. Und jeder Diener im Haus hat mir versichert, dass Alice Jarveaux’ Nahrung niemals nahe kam.«
    Â»Und Ihr glaubt ihnen?«, fragte Geoffrey skeptisch.
    Cenred nickte. »Alice schätzte ihren Mann nicht, und sie weigerte sich stets, ihm das zu kochen, was er mochte. Also hat Mutter Petra das getan. Ich hatte die alte Dame von Anfang an im Verdacht, auch wenn ich eine ganze Weile warten musste, bis ich es beweisen konnte. Sie war eine Hexe, und die Diener hatten Angst, dass sie sie verfluchen würde, wenn sie etwas verrieten. Jetzt, nach ihrem Tod, sind sie eher bereit, die Wahrheit zu sagen.«
    Â»Und wie ist Mutter Petra gestorben? Sie wurde doch nicht ebenfalls ermordet, oder?«
    Â»Glücklicherweise nicht«, erwiderte Cenred. »Morde habe ich fürs Erste genug gehabt. Sie hat zu viel von diesem Wein getrunken, den sie immerzu auf dem Feuer stehen hatte, und ist eingeschlafen. Das Feuer erlosch, und da ist ein Loch im Fenster der Stube. Der Raum kühlte aus, und sie wurde nicht rechtzeitig wach. So was passiert mit alten Leuten.«
    Dieser Tod wirkte unpassend alltäglich für die gewiefte alte Frau, und es war ganz und gar nicht die Art von Abgang, die Geoffrey von einer Hexe erwartet hätte. Diese Art Menschen kamen in ihrem brennenden Haus um oder nahmen versehentlich eine Dosis von ihrem eigenen Nieswurz, aber sie fielen nicht in angenehm trunkenen Schlummer und erfroren unbemerkt.
    Â»Ich habe ihren Leichnam sorgfältig untersucht, ebenso wie der Heilkundige aus der Abtei«, stellte Cenred fest, als könne er Geoffreys Gedanken lesen. »Es gab keine Anzeichen für Gift. Gestern Abend bestellte sie noch neuen Wein beim Händler, und sie hatte eindeutig vor, noch lange genug zu leben, um ihn zu trinken. Sie hat jedenfalls keinen Selbstmord begangen.«
    Â»Gamelo und seine Kumpane starben an grünem Nieswurz«, bemerkte Geoffrey. »Hat Mutter Petra die ebenfalls auf dem Gewissen?«
    Cenred nickte. »Ich habe beim Apotheker nachgefragt, und sie war die Einzige in der Stadt, die das Zeug besaß – er hat ihr alles verkauft, was er hatte. Mit der ersten Lieferung tötete sie Jarveaux und mit der zweiten dann Gamelo.«
    Â»Gamelo kannte sie«, sagte Geoffrey. »Sie hatte die Pfeile für ihn verzaubert.«
    Hatte Geoffrey sie erst mit seinen Fragen darauf gebracht, Gamelo zu töten? Zuerst konnte er da keinen Zusammenhang erkennen, aber dann dachte er über ihre Verwandtschaft nach. Sie war Flambards Großmutter, und Gamelo störte Flambards Pläne. Geoffrey wies Cenred darauf hin.
    Â»Das sehe ich auch so«,

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