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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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gab dem Mann eine Silbermünze. »Ich werde Euch Eleanor gegenüber erwähnen. Vielleicht ist auch der Gewürzhandel mit Aufgaben verbunden, bei denen sie Eure Hilfe brauchen kann. Dann könnte sie die Verwaltung des Bordells Leuten wie dem Cellerar überlassen.«
    Eilaf grinste und wühlte dann in der Tasche, die an seiner Seite hing. »Den hier werde ich nicht brauchen, und Alice hat mich nicht danach gefragt. Behaltet ihn und seht zu, was Ihr bei Euren Nachforschungen gegen die Abtei herausfinden könnt.«
    Er reichte Geoffrey einen Schlüssel und stapfte dann durch den Schnee der dürftigen Behaglichkeit entgegen, die sein Zuhause ihm bieten konnte. Geoffrey lud sich müde den Hund auf die Schulter und machte sich an den anstrengenden Rückweg zu Eleanors Haus. Er fragte sich, ob er wohl den Mut aufbringen würde, den Schlüssel zu einem Einbruch bei Alice zu verwenden und sich dort auf der Suche nach Flambards dritter Karte durch die Hinterlassenschaften ihres Ehemannes zu wühlen.

    Â»Wo warst du?«, wollte Roger ungehalten wissen, als Geoffrey von einem der Dienstmädchen in die Stube geführt wurde. »Wir haben uns Sorgen gemacht.«
    Und dazu hatten sie auch allen Grund, befand Geoffrey. Das Schneetreiben, das bei seinem Aufbruch von Alices Haus eingesetzt hatte, war noch dichter geworden, als Eilaf die Kirche verschlossen und ihn fortgeschickt hatte. Es war sehr mühsam gewesen, mit dem Hund beladen zu Eleanors Haus zu gelangen. Geoffrey war nass, kalt und erschöpft.
    Â»Ich bin schon seit Stunden wieder zurück«, fügte Eleanor anklagend hinzu. »Wir hatten Angst, Euch wäre irgendwas Furchtbares zugestoßen.«
    Â»Es gab schon mehr Tote, als wir zählen können, und Durnais und Simon sind verschwunden«, fuhr Roger fort. »Wir sollten also zusammenarbeiten und nicht allein umherstreifen und die anderen in Sorge versetzen.«
    Â»Die Stadt ist nicht sicher«, sagte Eleanor, bevor Geoffrey noch etwas einwenden konnte. Allmählich beschlich ihn das Gefühl, dass er nie Gelegenheit bekommen sollte, den anderen zu erklären, wo er gewesen war. »Ihr hättet Eure Männer mitnehmen sollen, wenn Euch nach einem Spaziergang zumute war.«
    Â»Habt Ihr mir nicht heute noch erzählt, es sei vollkommen sicher, in der Stadt unterwegs zu sein?«, merkte Geoffrey rasch an, während Roger schon den Mund öffnete, um ihr vorwurfsvolles Duett fortzusetzen. »Ich wollte nicht, dass Ihr allein von Alices Haus zurückkehrt, aber Ihr habt mir gesagt, es könne gar nichts geschehen.«
    Â»Durham ist sicher für Frauen«, erklärte Eleanor ungeduldig. »Nicht für Männer.«
    Â»Warum nicht?«
    Â»Wegen des Klosters«, erwiderte Eleanor kurz angebunden. »Männer, die gegen die Abtei das Wort erheben, haben häufig Unfälle.«
    Â»Aber ich habe nicht das Wort gegen die Abtei erhoben«, widersprach Geoffrey. »Ganz im Gegenteil: Ich wurde beauftragt, für sie zu arbeiten. Aus dieser Richtung kann mir gar keine Gefahr drohen.«
    Â»Wenn Ihr das so simpel betrachtet, dann seid Ihr ein Narr«, beschied Eleanor ihm schroff. »Ihr setzt voraus, dass jeder in der Abtei dasselbe will wie der Prior, und das ist nicht der Fall: Es gibt dort Fraktionen, die nur das wünschen, was ihren eigenen Plänen nutzt.«
    Â»Das ist wahr«, stimmte Roger ihr grimmig zu. »Mönche wie der Cellerar stolzieren durch die Stadt, als gehöre sie ihnen, und sie sprechen Drohungen aus, damit die Bürger das tun, was sie wollen – ganz besonders, wenn es um Geld geht. Hab ich dir das schon erzählt, Geoff?«
    Â»Durchaus nicht«, antwortete Geoffrey barsch. »Aber ich wollte, du hättest es getan, denn dann hätte ich mich gar nicht erst zu dieser Reise überreden lassen.«
    Â»Dann ist es ja gut, dass ich es vergessen habe«, stellte Roger nüchtern fest.
    Â»Es ist kein Geheimnis, wie die Abtei mit der Stadt umspringt«, sagte Eleanor. »Händler müssen ihre Waren zu lachhaft geringen Preisen dem Kloster überlassen. Wer sich weigert, stellt fest, dass bis dahin zuverlässige Kunden ݟberredet‹ wurden, ihre Geschäfte anderswo zu tätigen. Burchard bietet auch ›Schutz‹ an, obwohl es die Abtei ist, die die Leute am meisten fürchten.«
    Â»Aber mach dir darüber keine Gedanken«, meinte Roger. »Was hast du

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