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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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Bischofs?«
    Â»Er starb, ehe er es erklären konnte«, antwortete Geoffrey, bevor Roger sich wieder über den Stab Aarons auslassen konnte. »Wir wissen es also nicht. Wir wissen nicht einmal, ob sein Tod etwas mit den anderen zu tun hat, nur dass er von einem Geschoss getötet wurde, das demjenigen bei Peterkin glich und dem hier in der Stube.«
    Â»Dann gibt es eine Verbindung«, stellte Eleanor fest. »Diese gefärbten Pfeile sind teuer und werden heutzutage nicht mehr häufig verwendet. Ihr Ursprung reicht zurück in heidnische Zeiten, als Hexen noch einen Zauber auf Pfeile legten, damit der Schütze die gewünschte Beute traf. Das ist ein Brauch aus Durham – sonst habe ich noch nie davon gehört.«
    Â»Sind sie ungewöhnlich genug, dass der Pfeilschnitzer sich an den Käufer erinnern könnte?«, fragte Geoffrey.
    Eleanor schüttelte den Kopf. »Sie werden nicht von bestimmten Pfeilschnitzern hergestellt. Es sind ganz normale Pfeile, bei denen jemand eine Hexe für die Zauberformeln bezahlt hat. Wir sollten lieber versuchen, die Hexe zu finden.«
    Â»Eine gute Idee«, merkte Roger an. »Es gibt nicht mehr so viele Hexen, die noch den Pfeilzauber beherrschen.«
    Â»Das klingt ja nach einer reizenden Beschäftigung für den Vormittag«, befand Geoffrey ohne rechten Enthusiasmus.
    Â»Vielleicht erfahren wir auf diese Weise, wer Wiesel ist«, strich Eleanor heraus. Sie nahm ein Messer auf und schnitt noch ein paar Scheiben von dem kalten Schweinebraten ab. Daneben standen frisches Brot und eine Soße aus marinierten Äpfeln bereit. »Wir beide werden uns morgen darum kümmern, Geoffrey.«
    Â»Ich bleibe hier und kümmere mich um die Damen im Erdgeschoss«, bot Roger edelmütig an. »Morgen ist Zahltag, und das ist in einem Freudenhaus stets der betriebsamste Tag der Woche.«
    Â»Dein Vater soll verdammt sein«, murmelte Geoffrey, nippte an seinem überfüllten Becher und schwappte sich Wein auf das Hemd. »Es ist allein seine Schuld, dass wir jetzt hier in dieser Klemme stecken. Wenn es irgendeine Gerechtigkeit auf der Welt gäbe, dann säße er jetzt noch im Kerker.«
    Â»Augenblick mal«, fuhr Roger beleidigt auf. »Mein Vater ist ein guter Mann …«
    Â»Flambard ist genauso gut mein Vater«, unterbrach ihn Eleanor. »Und ich erkenne ihn trotzdem als das, was er ist: ein eigennütziger Opportunist, der immerzu nach Macht strebt und dem es gleichgültig ist, wen er dabei vernichtet oder ausnutzt.« Als Roger widersprechen wollte, hob sie die Hand, um ihm Schweigen zu gebieten. Dann fuhr sie mit ihrer Analyse der Ereignisse fort: »Nach Peterkins Tod habt ihr beide eine ungewöhnliche Route nach Durham gewählt, weil Geoffrey unbedingt Salisbury besuchen wollte. Außerdem seid ihr in aller Frühe aufgebrochen, so dass Wiesel und seine Kumpane euch verpasst haben. Sie mussten also warten, bis ihr in Durham wart, ehe sie euch überfallen konnten. Ob Wiesel wohl die Tore beobachtet hat, um euch dann zu folgen und zuzusehen, wohin ihr euch wendet?«
    Â»Möglicherweise«, sagte Geoffrey und wollte nicht laut aussprechen, dass er Simon als Informanten verdächtigte.
    Â»In der Zwischenzeit war Xavier bereits bei Jarveaux gewesen und hatte ihm möglicherweise eine Karte ausgehändigt«, fuhr Eleanor fort. »Jarveaux wurde beim Abendessen vergiftet und Xavier auf der Straße von Newcastle erwürgt.« Sie schluckte und warf Geoffrey einen furchtsamen Blick zu. »Ihr glaubt doch nicht, dass Haymo auch etwas mit der Sache zu tun hatte, oder? Immerhin wurden er , Xavier und der Knappe getötet, während den Frauen und den Knechten nichts geschehen ist.«
    Geoffrey schüttelte den Kopf, wenn auch ohne Überzeugung. Haymo war Jarveaux’ Halbbruder und Flambards Onkel. Es mochte also gut sein, dass er in den Plänen des verschlagenen Bischofs eine Rolle gespielt hatte. Aber es gab keinen Grund, diese Befürchtungen Eleanor gegenüber laut auszusprechen, solange er nicht über entsprechende Beweise verfügte. Es würde ihr nur unnötige Pein bereiten.
    Er stellte fest, dass sie ihm von Tag zu Tag mehr am Herzen lag, doch leider konnte er in dieser Richtung nicht das Geringste unternehmen. Immerhin war er ein Ritter in Tankreds Diensten: Er konnte nicht einfach heiraten und sesshaft werden. Er musste sich mit den Frauen begnügen, die

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