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Das Gold des Bischofs

Das Gold des Bischofs

Titel: Das Gold des Bischofs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaufort
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den ganzen Tag getrieben, Geoff? Ulfrith und ich haben es uns in den Schenken gut gehen lassen, aber wir haben nichts von Interesse erfahren. Niemand hat eine Ahnung, wo Simon stecken könnte.«
    Â»Ich habe von Alice auch nichts erfahren«, sagte Eleanor. »Nachdem Ihr fort wart, war sie ein wenig zugänglicher, aber entweder weiß sie nicht, ob Jarveaux seine Karte erhalten hat, oder sie redet nicht darüber. Ich hoffe, Ihr habt heute mehr erreicht.«
    Â»Ich war in der Kirche von St. Giles«, erklärte Geoffrey zögernd. Er wollte nur ungern vor Eleanor enthüllen, was er über Jarveaux herausgefunden hatte. Sie und Alice waren sowohl Freundinnen als auch Schwägerinnen, und er mochte sie nicht in eine Lage bringen, die ihre Treue auf die Probe stellte.
    Â»Ihr könnt die Wahrheit sagen«, warf Eleanor ein. Anscheinend hatte sie seine Gedanken gelesen, mit einem Scharfsinn, den Geoffrey beängstigend fand. »Ich will nur, dass die Karte gefunden wird und Roger in Sicherheit ist. Ich werde Alice nichts erzählen, was das gefährden könnte.«
    Â»O ja«, stellte Roger leidenschaftlich fest. »Lass das lieber. Sie ist viel zu schwatzhaft.«
    Â»Ganz im Gegensatz zu dir, willst du wohl sagen«, erwiderte Eleanor. »Ich höre dich schon den ganzen Nachmittag lang reden.«
    Â»Worüber?«, fragte Geoffrey.
    Â»Die meiste Zeit darüber, wer während des Kreuzzugs wen getötet hat«, erklärte Eleanor und warf Roger einen Blick zu, der ausdrückte, dass sie das gar nicht freundlich fand.
    Â»Ihr haltet nicht viel vom Kreuzzug?«, erkundigte sich Geoffrey.
    Â»Ich wollte nicht, dass Roger daran teilnimmt. Ich wusste schon, was dabei aus ihm werden würde. Als er aufbrach, war er ein friedlicher und sanftmütiger Mann, und zurückgekehrt ist er als hartgesottener Mörder.«
    Geoffrey musterte Roger skeptisch. Die beiden Ritter kannten einander schon seit Beginn des Unternehmens, bevor noch die Metzelei und das Blutvergießen ihren Anfang genommen hatten. Geoffrey erinnerte sich, dass Roger schon damals nur allzu bereit gewesen war, sich in einen Kampf zu stürzen. Und auf gar keinen Fall hätte er Roger als friedlich und sanftmütig beschrieben. Aber er wollte nicht streiten und wechselte das Thema.
    Â»Was wisst Ihr über den Priester von St. Giles? Kann man ihm trauen?«
    Â»Die Armen lieben ihn, weil er für seine Dienste weniger verlangt als die Mönche«, antwortete Roger. »Er war Jarveaux’ Schreiber, auch wenn er dieses Einkommen jetzt wohl verlieren wird. Warum fragst du?«
    Eleanor lächelte verstehend. »Weil Geoffrey Eilaf nach Jarveaux gefragt hat und auch, ob der Goldschmied seine Karte erhalten hat. Jetzt will er wissen, ob die Aussagen des Priesters wohl glaubwürdig sind. Nun, Ihr könnt Eilaf glauben. Was hat er gesagt?«
    Geoffrey gab nach und entschloss sich, ihr doch alles zu berichten, was er erfahren hatte. Er glaubte, darauf vertrauen zu können, dass sie nur zum Besten ihres Bruders handeln würde, den sie so offensichtlich verehrte. »Jarveaux hat vor seinem Tod noch eine Nachricht erhalten, die durchaus unsere Karte gewesen sein könnte. Er hat sie Eilaf nicht gezeigt, und das deutet auf eine Zeichnung hin – jedenfalls war es nichts, was man lesen musste.«
    Â»Wie die beiden Pergamente, die wir bereits gesehen haben«, stellte Roger fest.
    Â»Außerdem hat er mir erzählt, der Brief sei von einem Ritter überbracht worden, dessen Beschreibung auf Xavier passt.«
    Roger seufzte. »Gut! Jetzt können wir Turgot berichten, dass Jarveaux die Karte noch gekriegt hat, und der kann sie ja dann von Alice einfordern. Und das war’s dann.«
    Â»Ich wünschte, es wäre so einfach«, sagte Geoffrey. »Aber genau genommen haben wir keine Gewissheit, ob Jarveaux die Karte erhalten hat oder ob Xavier überhaupt deswegen bei ihm war. Wir können es nur vermuten. Und da ist noch etwas anderes: Jarveaux starb nicht, weil er sich an einer Auster verschluckt hat. Er wurde vergiftet!«
    Eleanor und Roger schnappten erschrocken nach Luft. Dann wechselten sie einen Blick, in dem die unausgesprochene Frage lag, ob Geoffrey den Rückweg durch die verschneite Stadt wohl für einen wärmenden Abstecher in eine Schenke unterbrochen hatte.
    Â»Das ist wahr!«, beteuerte Geoffrey, verärgert über ihre Zweifel. »Alice hat uns

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