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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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sie, außer um das Panorama zu betrachten, hier überhaupt hergekommen waren.
    Obwohl sie nur den ersten Teil des letzten Rätsels entschlüsselt hatten, waren sie sich der Richtigkeit ihrer Lösung doch sicher genug, um Selma anzurufen und sie zu bitten, ihre Reise von Monaco nach Bayern zu arrangieren. Im Laufe des späteren Vormittags, nachdem sie sich bei Yvette für ihre Gastfreundschaft bedankt und versprochen hatten, in Kürze noch einmal zurückzukommen, um ihr den weiteren Verlauf ihres Abenteuers zu schildern, waren sie zum Flughafen von Nizza unterwegs, flogen vor dort nach Paris und weiter nach Salzburg. Dort mieteten sie einen Wagen und legten die letzten fünfzig Kilometer nach Schönau am Königssee auf der Straße zurück.
    »Wann legt unser Schiff morgen früh ab?«, fragte Remi.
    »Um neun. Erinnere mich daran, dass ich mir heute Abend die Wettervorhersage ansehe.« Selbst jetzt noch, im Spätfrühling, war das Wetter im Tal des Königssees ausgesprochen wechselhaft. Innerhalb weniger Stunden konnte sich ein wolkenloser, sonniger Himmel mit dunkel drohenden Wolken füllen, die sogar im Sommer gelegentlich für dichtes Schneetreiben sorgten. Der vorausschauende Königssee-Besucher hatte stets einen zusätzlichen Pullover oder eine Windjacke im Reisegepäck.
    Aufgrund der Lage von Sankt Bartholomä gab es nur zwei Möglichkeiten, den Ort zu erreichen, und zwar entweder per Schiff von Schönau aus oder indem man durch die umliegenden Berge wanderte. Gerade diese letztere Option reizte ihre Wanderlust. Doch die musste bis zu ihrem nächsten Besuch warten. Ihnen lief nämlich die Zeit davon. Während ihr Eindringen in Bondaruks Trutzburg dafür gesorgt hatte, dass sie ihm mindestens einen Schritt voraus waren, mussten sie angesichts der Mühe, die der Mann auf die Suche nach dem Verschollenen Dutzend verwandt hatte, und der nahezu unbegrenzten Mittel, die ihm dazu zur Verfügung standen, davon ausgehen, dass ihr Vorsprung nur von kurzer Dauer wäre. Zwar hatten sie bislang noch nichts von Cholkow oder seinen Handlangern bemerkt, aber ein gesundes Maß an Paranoia schien hier angeraten. Bis sie herausfänden, welche Geheimnisse Sankt Bartholomä für sie bereithielt, und sie diesen Ort unbehelligt wieder verlassen hätten, würden sie als gegeben voraussetzen, dass sie unter Beobachtung standen. Außerdem konnten sie sicher sein, dass Bondaruk von ihrer Stippvisite in Chotyn alles andere als begeistert war. Mochte der Mann bislang noch eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt haben, seine Bereitschaft dazu wäre mittlerweile sicherlich verflogen. Wenn sie betrachteten, wie weit Bondaruk bisher zu gehen bereit gewesen war, so lägen sie sicher nicht falsch, wenn sie mit dem Schlimmsten rechneten.

    Wenn der Königssee ein Höhepunkt an alpiner Schönheit war, dann, so entschieden Sam und Remi, war das nächste Dorf, Schönau, der Inbegriff dessen, was man gerne als idyllisch beschrieb.
    Mit seinen fünftausend Einwohnern war Schönau, das an dem Fluss lag, der den Königssee speiste, eine ausgedehnte Ansammlung von Wohnhäusern und Ladenlokalen, allesamt wahre Prachtstücke ländlicher bayerischer Architektur, die eher an Almhütten als an herkömmliche Wohngebäude erinnerten. Auf der östlichen Seite des S-förmig geschwungenen Hafens von Schönau, knapp südlich einer Kette von Cafés, Restaurants und Hotels, erstreckte sich eine Reihe von Bootshäusern, deren äußere Aufmachung den Seiten eines Bildbandes über die gedeckten Brücken von Vermont entnommen schien.
    Nun, während Sam den Wagen über die mit Bäumen gesäumte Straße nach Schönau lenkte, konnten sie beobachten, wie die letzten Ausflugsboote des Tages den Schutz der Bootshäuser aufsuchten oder sie zu einer Abendfahrt verließen. Dabei formten ihre Heckwellen transparente Fächer auf dem smaragdgrünen Wasser.
    Ein paar Minuten später bogen sie auf den Parkplatz des Hotels Schiffmeister ein. Zwischen roten und weißen Markisen und Balkonen, die mit Blumenkästen verziert waren, die von einer Flut roter, weißer und pinkfarbener Blüten überquollen, war die Fassade des Hotels mit einem für das Rokoko ganz typischen Filigranmuster aus Blumen- und Pflanzengirlanden bemalt. Während sich der Hausdiener um ihren Wagen kümmerte und der Page ihr Gepäck auslud, betraten sie das Foyer und erledigten an der Rezeption die Anmeldeformalitäten. Minuten später wurden sie in ihre Suite mit Blick auf den See geleitet.
    Sie duschten, hüllten

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