Das Gold von Sparta

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Autoren: Dieter Buehrig

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Wir kennen bereits die Etymologie und die Synonyme für gepeinigt, Haus, Freunde, gefangen und Bernstein. Wie hängen die miteinander zusammen?«
    Sam ließ sich auf seinem Stuhl nach hinten sinken und massierte seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger. »Ich weiß nicht … Irgendetwas an dieser Zeile kommt mir bekannt vor.«
    »Welcher Teil?«
    »Ich weiß es einfach nicht. Es ist da. Ich kann es beinahe sehen.«
    Für fast eine halbe Stunde saßen sie da, beide tief in Gedanken versunken und nach vorhandenen und möglichen Verbindungen suchend.
    Schließlich sah Remi auf die Uhr. »Es ist fast Mitternacht. Wir sollten uns ein wenig Schlaf gönnen und morgen früh mit frischer Kraft weitermachen.«
    »Okay. Es ist einfach frustrierend. Ich weiß, dass ich irgendetwas übersehe. Aber ich kann nicht sagen, um was es sich handelt.«

    Sie hatten vier Stunden in Yvettes Gästesuite geschlafen, als sich Sam ruckartig im Bett aufrichtete und murmelte: »Genau das ist es!«
    Remi, die einen leichten Schlaf hatte, war sofort hellwach. »Was ist los? Stimmt was nicht, Sam?«
    »Alles in Ordnung. Ich glaube, ich hab’s jetzt gefunden.«
    Im Pyjama begaben sie sich ins Arbeitszimmer, knipsten das Licht an und fuhren ihre Laptops hoch. Zwanzig Minuten lang saß Sam vor der Tastatur, tippte und folgte verschiedenen Links, während Remi ihm auf ihrem Stuhl von der Seite aus zusah. Schließlich lehnte sich Sam zurück und lächelte triumphierend.
    »Es stammt aus einem Buch, das ich auf dem College gelesen habe – Die Tage der Aufrechten, von einem Autor namens … O. I. A. Roche. Er schreibt über die Herkunft des Wortes Hugenotten. «
    »Das waren französische Calvinisten, oder?«, fragte Remi. »Protestanten.«
    »Richtig. Eine ziemlich umfangreiche Gruppierung im sechzehnten bis achtzehnten Jahrhundert. Es gibt eine Menge Erklärungen, woher das Wort Hugenotten kommt. Einige sind der Meinung, dass es ein Mischwort ist – zusammengesetzt aus dem deutschen Wort Eidgenossen, was Verbündete bedeutet, und dem Namen Besançon Hugues, einem Genfer Freiheitskämpfer, der in der Anfangszeit der Calvinisten eine Rolle gespielt hat.
    Nach Auffassung der meisten Historiker leitet sich der Name von dem flämischen Wort huisgenooten ab, wie einige Bibelschüler in Flandern scherzhaft genannt wurden. Diese Huisgenooten trafen sich heimlich in ihren privaten Wohnungen, um die Bibel zu studieren. Man könnte den Begriff vielleicht mit Hausfreunde übersetzen.«
    Remi musterte ihn etwa zehn Sekunden lang staunend, ehe sie feststellte: »Sam, das ist einfach brillant.«
    »Brillant wäre es gewesen, wenn ich schon vor achtzehn Stunden darauf gekommen wäre.«
    »Besser spät als nie. Okay, also haben wir es mit Hugenotten zu tun.«
    »Gepeinigten Hugenotten«, korrigierte Sam.
    Remi stand auf, ging zum Whiteboard und umkreiste mit dem Filzmarker ihre Liste der Synonyme für gepeinigt. Es waren Dutzende. Aber keine offensichtliche Verbindung zwischen ihnen und Hugenotten sprang ihnen ins Auge.
    »Reden wir über Bernstein«, sagte Sam und wandte sich dem zweiten Teil der Zeile zu. »Gefangen in Bernstein. Wie wird man in Bernstein gefangen?«
    Sie zermarterten sich für ein paar Minuten die Hirne, ehe Remi meinte: »Versuchen wir doch Folgendes: Was geschieht, wenn man in Bernstein eingeschlossen wird?«
    »Man stirbt.«
    »Davor … man wird gelähmt.«
    »Man erstarrt.«
    »Richtig …« Den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen, ging sie auf und ab. »Erstarrt … wie bei einer Momentaufnahme.«
    Sam, dessen Kopf auf der Nackenstütze des Bürosessels lag, beugte sich vor. »Wie in einem Gemälde.«
    »Ja!«
    Er drehte sich auf seinem Stuhl um und begann wieder auf der Laptoptastatur zu tippen. »Gemälde … Hugenotten …« Er überflog die Suchergebnisse.
    »Hast du etwas?«
    »Massaker«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    »Massaker könnte man großzügig auch als Synonym für gepeinigt betrachten, nicht wahr?«
    »Klar.«
    »Wie wäre es dann damit: ein Gemälde von François Dubois mit dem Titel Paris während der Bartholomäusnacht oder Die Pariser Bluthochzeit. «
    »Wo ist der Zusammenhang?«
    Sam las den Artikel und fasste dann zusammen: »Frankreich, das Jahr 1572 … von August bis Oktober dieses Jahres ermordeten Banden katholischen Pöbels überall im Land Hugenotten, die eine Minderheit darstellten …« Sam lehnte sich wieder zurück und runzelte die Stirn. »Was die Opfer dieses Massakers betrifft, so schwanken die