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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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nach vier Jahren meldeten die ersten Weltkonzerne ihr Interesse an dieser Erfindung an. Sam und Remi akzeptierten das höchste Gebot, verkauften die Firma für eine Summe, die ihnen garantierte, in ihrem ganzen Leben nicht mehr arbeiten zu müssen, und hatten es bisher nicht bereut.
    »Ich habe ein wenig recherchiert, während du unter der Dusche warst«, sagte Sam. »Nach dem, was ich in Erfahrung bringen konnte, haben wir offenbar einen sensationellen Fund gemacht.«
    Der Kellner erschien, stellte einen Korb mit warmen Ciabattascheiben und eine Schale mit Pasolivio-Öl auf ihren Tisch und nahm ihre Bestellungen entgegen. Als Vorspeise wünschten sie sich Calamari in Pfeffersauce und Steinpilze. Als Hauptgericht wählte Sam Spaghetti mit in Pesto gedünsteten Jacobsmuscheln und Hummerschwänzen, während sich Remi für mit Shrimps und Krabben gefüllte Ravioli in Basilikum-Sahnesauce entschied.
    »Was meinst du?«, fragte Remi. »Ist ein U-Boot im Prinzip nicht so wie das andere?«
    »Lieber Himmel, Frau, nicht so laut«, sagte Sam und spielte den Schockierten.
    Während Remis Stärken Anthropologie und Frühgeschichte waren, interessierte sich Sam brennend für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, eine weitere Leidenschaft, die er von seinem Vater geerbt hatte, der während des Inselfeldzugs der Vereinigten Staaten im Pazifik als Marineinfanterist gedient hatte. Dass sich Remi nicht dafür interessierte, wer genau die Bismarck versenkt hatte oder weshalb die Ardennenschlacht eine so wichtige Rolle für den Kriegsverlauf spielte, war etwas, das Sam immer wieder in Erstaunen versetzte.
    Remi war eine Anthropologin und Historikerin, die ihresgleichen suchte, aber sie neigte zu einer analytischen Herangehensweise an die Dinge, während für Sam Geschichte immer aus Storys über reale Personen bestand. Remi sezierte, während Sam träumte.
    »Entschuldige den Fauxpas«, sagte Remi.
    »Längst geschehen. Folgendes ergibt sich: Angesichts der Breite und Tiefe des Kanals haben wir es so gut wie sicher nicht mit einem Unterseeboot normaler Größe zu tun. Außerdem sah das Periskop viel zu klein aus.«
    »Demnach ist es ein Mini-U-Boot.«
    »Richtig. Aber das Periskop war ziemlich bewachsen und verkrustet, was das Ergebnis von einigen Jahrzehnten sein dürfte, würde ich schätzen. Und noch ein Punkt: Soweit ich weiß, verfügen zivile U-Boote – für Forschungs- oder Kartografierungsaufgaben oder was auch immer – nicht über Periskope.«
    »Demnach ist es ein militärisches Schiff«, sagte Remi.
    »Das muss es sein.«
    »Also, ein militärisches Mini-U-Boot dreißig Kilometer flussaufwärts im Pocomoke River …«, murmelte Remi. »Okay, ich gebe es zu. Du hast mein Interesse geweckt.«
    Sam lächelte sie an. »So gefällst du mir. Also, was hältst du davon? Nach dem Abendessen fahren wir nach Princess Anne rüber und hören uns mal an, was Ted dazu zu sagen hat. Er hat schon mehr Legenden über diese Gegend vergessen, als die meisten Leute hier jemals kennen werden. Falls jemand irgendeine Idee hat, was dieses Ding dort zu suchen haben könnte, dann dürfte er es sein.«
    »Ich weiß nicht … Es ist schon spät, und du weißt, wie sehr Ted unangekündigte Besuche hasst.«
    Trotz seines Genies und seiner bestens kaschierten Weichherzigkeit war Ted Frobisher nicht gerade als kontaktfreudig zu bezeichnen. Sein Laden lebte keineswegs von seinem freundlichen Umgang mit den Kunden, sondern vielmehr von dem Umfang seines Wissens und einem ausgeprägten Geschäftssinn.
    Sam meinte grinsend: »Eine kleine Überraschung wird ihm ganz guttun.«

4
    Nach dem Dessert, einem Tiramisu, das ihnen kurzzeitig den Atem raubte, kehrten sie zum B & B zurück, holten die BMW-Schlüssel aus dem Zimmer und brachen nach Princess Anne auf. Auf dem Highway 12 fuhren sie nach Nordwesten und bogen an der Peripherie von Salisbury auf den Highway 13 in Richtung Süden ab. Regenwolken waren an dem klaren Abendhimmel aufgezogen, und ein leichter Nieselregen benetzte die Windschutzscheibe.
    Remi runzelte die Stirn. »Mir kommt es so vor, als fährst du mal wieder zu schnell.« Sie genoss zwar den Luxus des BMW, jedoch nicht die Rennfahrerambitionen, die er bei ihrem Ehemann zu wecken pflegte.
    »Ich halte mich genau an das Tempolimit. Keine Sorge, Remi. Hab ich schon jemals einen Unfall gebaut?«
    »Na ja, da war doch irgendwas in Mumbai …«
    »O nein. Wenn du dich erinnern willst, waren die Reifen so gut wie blank, und wir wurden von einem

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