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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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beschleunigte.
    »Wenn wir uns trennen, können wir uns einen besseren Überblick verschaffen«, schlug Remi vor.
    »Vergiss es. Wir wissen nicht, wer dieser Kerl ist oder was er im Schilde führt.«
    Er war schon im Begriff, die Deckung der Bäume zu verlassen, als ihm ein Gedanke durch den Kopf ging. Ein Buick Lucerne … GM, General Motors. Er zog Remi zurück in die Deckung und sagte nur: »Warte hier, ich bin gleich wieder zurück.«
    »Was …«
    »Rühr dich nicht vom Fleck. Ich habe es nicht weit.«
    Er sah sich noch einmal um, hielt nach irgendeiner Bewegung Ausschau, konnte aber nichts entdecken und machte sich auf den Weg zum Lucerne. Wenig später kauerte er neben der Fahrertür, murmelte im Stillen ein Gebet und legte eine Hand auf den Türgriff. Das Schloss öffnete sich mit einem leisen Klicken. Die Innenbeleuchtung ging an. Sofort drückte er die Tür wieder zu.
    Verdammt! Wenigstens ertönte kein Warnsignal, das nach dem Zündschlüssel verlangte.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als alles zu riskieren.
    Sam öffnete die Tür, schlängelte sich in den Wagen, schloss die Tür hinter sich und wartete dann eine halbe Minute, während der er mehrmals über den Rand des Armaturenbretts nach draußen peilte. Nichts rührte sich. Er ließ den Blick durch das Wageninnere schweifen und fand fast auf Anhieb, was er suchte. Im Armaturenbrett befand sich ein Knopf mit der Beschriftung OnStar. Sam drückte darauf. Zwanzig Sekunden verstrichen, dann drang eine Stimme aus den Radiolautsprechern.
    »Hier spricht Dennis bei OnStar, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Endlich«, knurrte Sam. »Ich hatte einen Unfall. Ich bin verletzt. Ich brauche Hilfe.«
    »Sir, kennen Sie Ihren Standort?«
    »Äh … nein.«
    »Warten Sie, Sir.« Fünf Sekunden vertickten. »In Ordnung, Sir. Ich habe als Ihre augenblickliche Position einen Punkt nicht weit von der Black Road festgestellt, westlich von Princess Anne in Maryland.«
    »Ja, das klingt, als wäre es richtig.«
    »Ich habe bereits über 911 die zuständige Polizeiwache in Ihrer Gegend alarmiert. Hilfe ist unterwegs.«
    »Wie lange dauert es?«, fragte Sam mit einer theatralisch rauen Stimme, die einen verletzten Autofahrer nahezu perfekt mimte.
    »Sechs bis sieben Minuten, Sir. Ich bleibe bei Ihnen.«
    Aber Sam war schon wieder in Aktion, schlich sich aus dem Wagen und drückte die Tür hinter sich zu. Mit seinem Taschenmesser bohrte er ein Loch in den Ventilschaft des linken Hinterreifens. Dann kroch er auf die andere Seite des Wagens, wiederholte seine Maßnahme auch bei dem zweiten Hinterreifen und kehrte danach im Laufschritt zu der Baumgruppe und zu Remi zurück.
    »OnStar?«, fragte Remi lächelnd.
    Sam küsste sie auf die Wange. »Zwei Leute, ein Gedanke.«
    »Wie lange dauert es, bis die Kavallerie eintrifft?«
    »Sechs bis sieben Minuten. Es wäre toll, wenn wir bis dahin verschwunden sind, ich bin nämlich nicht in der Stimmung, lästige Fragen zu beantworten.«
    »Ich auch nicht. Eher schon in Stimmung für einen guten Brandy.«
    »Lust auf ein kleines Versteckspiel?«
    »Nur zu.«

    Sie konnten kaum darauf hoffen, in dem Morast irgendwelchen Fußspuren zu folgen, daher eilten er und Remi über die Lichtung und suchten sich zwischen den Trampelpfaden und engen Durchgängen, die durch die Heizkessel auf dem Schrottplatz gebildet wurden, einen Weg. Sam fand zwei Stahlstäbe, reichte Remi den kürzeren und behielt den längeren für sich. Sie waren nur knapp zwanzig Meter weit vorgedrungen, als sie durch das Regenrauschen eine Stimme hören konnten.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden … was für ein Stück?«
    Das war Ted.
    Eine männliche Stimme erwiderte etwas. Aber weder Sam noch Remi konnten die Worte verstehen.
    »Dieses Ding? Das war nur ein Stück von einer Flasche. Nichts Wichtiges.«
    Sam drehte den Kopf hin und her, um die Stimme genau zu orten. Indem er sich mit Handzeichen verständlich machte, deutete Sam nach links auf einen schmalen Durchlass, der von zwei hohen Kesseln gebildet wurde, die aneinandergelehnt auf dem Schrottplatz standen. Remi nickte. Sobald sie sich zwischen den Kesseln hindurchgeschlängelt hatten, wurden die Stimmen um einiges deutlicher.
    »Beschreiben Sie mir genau, wo Sie das Stück gefunden haben«, verlangte der fremde Mann. Die Stimme hatte einen deutlichen Akzent, entweder osteuropäisch oder russisch.
    »Ich sagte es doch schon, ich kann mich nicht erinnern. Es war irgendwo am Fluss.«
    »Am Pocomoke

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