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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Ihrem Tonfall, dass Sie keine guten Nach richten haben«, sagte Hadeon Bondaruk und presste den Telefonhörer ans Ohr.
    »Sie sind weg, und einer meiner Männer ist tot«, berichtete Cholkow. »Wir haben den Transponder aus dem Telefon der Fargo-Frau an Bord eines der elektrischen Boote gefunden. Wie sie den entdeckt haben, kann ich nicht begreifen.« Cholkow schilderte in knappen Worten die Ereignisse auf dem Königssee, angefangen mit ihrer Ankunft in Sankt Bartholomä und damit endend, dass sie den Kontakt zu den Fargos auf dem See verloren hatten. »Irgendwie müssen sie sich nach Schönau zurückgeschlichen haben, ohne dass wir es bemerkt haben.«
    »Haben sie die Flasche gefunden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    »Wir fanden einen Einheimischen, der jemanden, auf den ihre Beschreibung zutraf, in einen Mercedes einsteigen sah. Nach unseren Informationen gehört der Wagen zu einem Limousinen-Service in Salzburg. Dorthin sind wir zurzeit unterwegs. Wir überprüfen die Motels, den Flughafen, die Bahnhöfe …«
    »Nein«, sagte Bondaruk.
    »Wie bitte?«
    »Jedes Mal, wenn wir ihnen auf den Pelz rücken, ziehen sie den Kopf aus der Schlinge. Ich denke, wir sollten uns lieber zurückhalten und die Fargos tun lassen, was sie am besten können. In der Zwischenzeit sollten Sie Ihren alternativen Plan in Angriff nehmen.«
    »Der ist aber mit einigen Risiken verbunden.«
    »Das ist mir egal. Ich bin es langsam leid, diese Leute quer durch Europa zu verfolgen. Haben Sie denn jemanden im Sinn?«
    »Ja«, sagte Cholkow. »Meinen Quellen zufolge ist er der Einzige, der Familie hat – eine Frau und zwei Töchter.«
    »Dann legen Sie los.«
    »Und wenn er es meldet, anstatt …«
    »Dann sorgen Sie eben dafür, dass er es nicht meldet. Machen Sie ihm klar, dass Kooperation seine einzige Möglichkeit ist. Das werden Sie doch schaffen, oder?«
    »Ich rufe ihn an.«

53
Venedig, Italien
    Das Wassertaxi legte an, und Sam und Remi stiegen aus. Gemeinsam betrachteten sie die umliegenden Bauwerke.
    »Ganz gleich, wie oft ich es sehe, es raubt mir immer wieder den Atem«, sagte Remi.
    Von den meisten Touristen kurz Markusplatz genannt, ist die Piazza San Marco ein trapezförmiger Platz am östlichen Ende des Canal Grande. Bekannt für ihre Taubenschwärme und das Hüpfkästchen- Muster ihrer Bepflasterung, ist sie der wahrscheinlich berühmteste Platz in ganz Europa und Standort einiger der bedeutendsten Attraktionen Venedigs, von denen viele älter als eintausend Jahre sind.
    Sam und Remi ließen ihre Blicke in die Runde schweifen und nahmen das Panorama auf, als sähen sie es zum ersten Mal: die Markuskirche mit ihren byzantinischen Kuppeln und Türmen; den Campanile, ihren einhundert Meter hohen Glockenturm; den imposanten gotischen Palazzo Ducale, kurz Dogenpalast; und schließlich, direkt gegenüber der Markuskirche, die Ala Napoleonica – dies ist der einstige Wohnsitz Napoleon Bonapartes.
    Ob es ein Zufall war oder nicht, jetzt würden sie es schon bald erfahren. Aber sie waren sich der Verbindung Napoleons mit Venedig und der Piazza San Marco, die er einmal als Festsaal Europas bezeichnet hatte, deutlich bewusst. Im Jahr 1805, kurz nachdem Venedig dem neugeschaffenen Königreich Italien einverleibt worden war, befahl Napoleon Bonaparte den Bau der Ala Napoleonica, nachdem er erkannte, dass seine erste Wahl – die Zecca oder Münze, die Libreria Marciana und die Procuratie Nuove – seinem Hofstaat nicht genügend Platz boten.
    Es war fast achtzehn Uhr, und die Sonne senkte sich im Westen dem Dach der Marciana-Bibliothek entgegen. Einige Lampen auf der Piazza brannten bereits und warfen ihr bernsteinfarbenes Licht auf die Torbogen und Kuppeln. Die meisten Tagestouristen hatten sich verlaufen, und auf der Piazza war es – abgesehen von gelegentlichem Gemurmel und dem Gurren der Tauben – recht still.
    »Mit wem treffen wir uns?«, wollte Remi wissen.
    »Mit der Kuratorin«, erwiderte Sam. »Maria Favaretto.«
    Bevor sie um vierzehn Uhr mit einer Lufthansa-Maschine in Salzburg gestartet waren, hatte Sam die Kuratorin im Museo Archeologico, ihrem nächsten Ziel, angerufen und sich vorgestellt. Glücklicherweise hatte Signora Favaretto bereits von ihnen gehört. Ihre Entdeckung der verschollenen Tagebücher Lucrezia Borgias, jener machiavellistischen politischen Intrigantin und Verführerin, ein Jahr zuvor in Bisceglie, habe in Venedig für Schlagzeilen gesorgt, erzählte sie Sam. Zufälligerweise war

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