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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Buehrig
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Morpeth-Namen und dem Wort Leuke gibt. Ist irgendwer auf der Liste ein Experte in griechischer Mythologie?«
    Sam überflog die Namen. »Sieht nicht so aus. Was wissen wir sonst noch über Leuke?«
    Remi blätterte in ihrem Notizblock. »Sie wurde von Hades, dem Gott der Unterwelt, verschleppt. Je nachdem, welche Version dir am besten gefällt, wurde sie nach ihrem Tod entweder von Hades oder von Persephone in eine Pappel verwandelt.«
    »Eine Pappel …«, murmelte Sam und tippte etwas in seine Tastatur. »Die Leuke ist eine Pappelart.« Er sah noch einmal auf die Liste mit den Morpeth-Namen. »Das könnte etwas sein: William Turner, 1508 in Morpeth geboren. Wird von vielen als Vater der englischen Botanik betrachtet.«
    »Interessant. Bezieht sich die Zeile nun auf Turner selbst oder auf Pappeln?«
    »Keine Ahnung. Was ist mit dem letzten Teil … das Land, das einsam steht. «
    »Mein erster Gedanke ist eine Insel – sie stehen mitten im Wasser allein da.«
    »Das habe ich auch gedacht.« Sams Google-Suche zu Island, Pappel und Turner lieferte aber keine Erkenntnisse. »Es gibt mehrere Verweise auf einen geschützten Lebensbereich für Tiere auf einer Pappel-Insel, Poplar Island, in der Chesapeake Bay. Aber es gibt keine Verbindung zu Turner – es sei denn, du zählst Tina Turner mit, die auch mal für den Tierschutz gespendet hat.«
    »Dann lass es uns doch noch einmal mit der ersten Zeile – Mann von Histria, dreizehn aus Tradition – versuchen.«
    Wie sie es mit Morpeth getan hatten, so erstellten sie auch hier eine Liste von historischen Persönlichkeiten, die in irgendeiner Verbindung zur Istrischen Halbinsel standen, doch wie im Falle Morpeths war keine davon von besonderer Bedeutung.
    Sie wandten sich der zweiten Zeile zu – Haus von Lazarus in Nazareth –, gruben tiefer und suchten nach verborgenen Bezügen. »Wie wäre es damit?«, sagte Remi und las den Eintrag vom Bildschirm des MacBook ab: »Im Mittelalter betreuten christliche Orden Leprakolonien, die auch Lazarus-Häuser genannt wurden.«
    »Lazarus war schließlich der Schutzheilige der Leprakranken«, sagte Sam.
    »Richtig. In Italien wandelte sich Lazarus schließlich zu Lazarett – als Bezeichnung für eine Quarantänestation für Schiffe und ihre Besatzungen. Das erste historisch bekannte Lazarett entstand 1403 vor der Küste Venedigs auf der Insel Santa Maria di Nazareth.« Sie sah zu Sam hoch. »Das könnte doch die Verbindung zwischen Lazarus und Nazareth sein.«
    »Es wird allmählich wärmer, aber so einfach kann es doch eigentlich gar nicht sein«, sagte er. »Uns fehlt immer noch die erste Zeile.«
    Er startete eine weitere Google-Suche, kombinierte verschiedene Begriffe, bis er bei einem National-Geographic- Artikel von 2007 landete, in dem die Entdeckung eines Massengrabs von Pestkranken beschrieben wurde, die man unter Quarantäne gestellt hatte, um Venedig vor dem Ausbrechen der Krankheit zu schützen.
    Sam sagte: »Die Einrichtung befand sich auf einer Insel mitten in der Lagune von Venedig und trug den Namen Lazaretto Vecchio.«
    Remi blätterte in ihren Notizen. »Vecchio … das ist der moderne Name für Santa Maria di Nazareth. Sam, das muss es sein.«
    »Wahrscheinlich schon, aber lass uns lieber ganz sichergehen.«
    Zwanzig Minuten und Dutzende von Begriffskombinationen später sagte er: »Okay, ich habe die Begriffe Insel, Venedig und Pest genommen und dies gefunden: Poveglia. Das ist eine andere Insel in der Lagune von Venedig, auf der während des siebzehnten Jahrhunderts Pestkranke unter Quarantäne gestellt wurden. Die Opfer wurden in Massengräbern beerdigt, manche lebten sogar noch … oder man hat sie auf großen Scheiterhaufen verbrannt. Schätzungen sprechen von …« Er hielt inne, und seine Augen wurden größer.
    »Was ist?«, fragte Remi.
    »Die Rede ist von einhundertsechzigtausend bis zu einer Viertelmillion Toten.«
    »Gnädiger Gott!«
    »Noch etwas anderes: Bevor die Insel den Namen Poveglia erhielt, hieß sie Popilia.«
    »Das Wort klingt irgendwie vertraut«, sagte Remi. »Ich kann es aber … noch nicht einordnen.«
    »Popilia leitet sich von Populus ab – dem lateinischen Wort für Pappel. Poveglia war früher mit dichten Pappelhainen bedeckt.«
    »Demnach haben wir einmal Poveglia und zum anderen Santa Maria di Nazareth. Beides durchaus solide Treffer. Du hast recht: Es kommt auf die erste Zeile des Rätsels und ebenso auf unseren geheimnisvollen Mann aus Istrien an.«

Sewastopol
    »Ich höre an

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