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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Zigaretten.
    Erneut füllte Mohammed die Schaufel und kippte den Inhalt hinter sich. Der Sand stürzte von den Hängen der Grube und machte ein Geräusch, als würde es regnen. Vor lauter Müdigkeit taten ihm die Augen weh. Mittlerweile steckte er so tief in seiner eigenen Grube, dass er das Gefühl hatte, sich einen Weg in die Hölle zu graben. Nicolas hob eine Hand, damit er einmal mehr Pause machte, und ging dann mit seinem Vater los, um den Sandstein zu begutachten. Frustriert schüttelte er den Kopf und trat wütend gegen den Stein. Mohammed versuchte, sich seine Freude nicht anmerken zu lassen. Am liebsten wäre es ihm, wenn er die Befehle zwar ausführte, aber nichts fand. Nicolas stapfte aus der Grube und kam zu ihm. Mohammed öffnete sein Fenster.
    «Genug», sagte Nicolas. «Da ist nichts. Wir müssen hier weg.»
    Mohammed deutete auf die riesige Grube, die er ausgebaggert hatte. «Soll ich sie wieder zuschütten?»
    Nicolas schüttelte den Kopf. «Der erste Wind wird das für uns erledigen.»
    «Wie Sie wünschen.» Mohammed schaute über seine Schulter, um aus dem Graben zu fahren. Er war so müde, dass er vergaß, den Rückwärtsgang einzulegen. Stattdessen hüpfte er nach vorn und krachte mit der Schaufel gegen den Fels des Berges. Ein Sandbrett zersprang und fiel hinab. Er schüttelte verärgert den Kopf, wechselte den Gang und setzte zurück. Ein aufgeregter Schrei ertönte, dann ein ganzer Chor. Die Griechen hatten sich allesamt mit leuchtenden Taschenlampen vor dem Felsen versammelt. Mohammed stand in seiner Kabine auf. Über die Köpfe der anderen hinweg sah er ein glattes Stück rosaroten Marmors von der Größe einer gespreizten Hand. Er konnte es nicht fassen. Keine Ahnung, was diese Männer gesucht hatten, aber er hatte es gerade für sie gefunden.

III
    Es war dunkel und still vor Alys Haus. Die Fensterläden waren zu, und die Eingangstür war verschlossen. Rick holte seinen Stahldraht hervor, und kurz darauf waren sie auch schon drinnen. «Mir gefällt das nicht», sagte Gaille nervös.
    «Vertrauen Sie mir. Aly ist ein Freund. Er wird es verstehen. Wir müssen nur diese Bücher finden.»
    Es war Rick, der sie schließlich unter Alys Matratze fand. Insgesamt waren es fünf Bände. Sie nahmen jeder einen und blätterten durch die Seiten. Gaille entdeckte die Zeichnung von Bir Al Hammam. «Hier!», sagte sie und legte das Buch aufs Bett. «Die Silhouette der Berge. Es ist die gleiche wie auf dem Mosaik.»
    «Und wie auf dem Bild von Wepwawet», sagte Knox.
    Gaille starrte ihn überrascht an. «Dort sind Sie auch gewesen?»
    «Wir waren überall, meine Liebe», grinste Rick.
    «Der Geheimnisträger», murmelte Knox. «Jetzt wissen wir, was das Geheimnis ist: Die Lage des Grabmals, das die Schildknappen für Alexander errichtet haben, mitsamt allen Grabbeigaben.»
    «Die exakte Lage», fügte Rick hinzu und zeigte auf die beiden Felsnasen, die direkt auf Akylos’ Knie und Wepwawets Füße zeigten und zwischen denen das Schwert beziehungsweise die Standarte ruhte.
    Besorgt seufzte Gaille. Knox sah sie an. «Was ist?», fragte er.
    «Ich habe Ibrahim gebeten, mir Ausgaben dieser Bücher zu schicken. Und dann wurde Elena nach Alexandria gerufen und Aly nach Kairo. Glauben Sie nicht auch, dass da jemand etwas im Schilde führt?»
    «Keine Ahnung», erwiderte Knox grimmig. «Aber ich denke, wir sollten es herausfinden.»

KAPITEL 34

I
    Da es noch mitten in der Nacht war, gab Knox erst Gas, als sie die Stadt hinter sich gelassen hatten. Die Federung des alten Jeeps quietschte, als sie holpernd über den zerfurchten Wüstenweg rasten. Durch die Türspalten und Lüftungsschlitze strömte eisige Luft herein. Rick saß auf dem Rücksitz und beugte sich nach vorn zwischen die Vordersitze. Gaille hatte die Hände unter die Achseln geschoben. «Wir müssen verrückt sein!», sagte sie zitternd. «Warum warten wir nicht, bis es hell ist?»
    «Das können wir nicht riskieren.»
    «Was riskieren?», fragte sie. «Selbst wenn jemand von dem Grabmal weiß, kann man es nicht einfach plündern.»
    «Glauben Sie mir: Wenn der Preis hoch genug ist, werden die Dragoumis genau das tun.»
    «Aber ist er wirklich hoch genug? Die Sache wird doch mit Sicherheit herauskommen. Glauben Sie wirklich, dass sie für ein paar Schätze Alexanders riskieren, international verfolgt zu werden und im Gefängnis zu landen?»
    «Vielleicht geht es ihnen nicht nur um den Schatz. Vielleicht steckt mehr dahinter.»
    «Was denn?» fragte

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