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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Augenblick hörte auch Mohammed, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte: In der Ferne brummte der Motor eines aus Siwa kommenden Wagens. Costis warf Nicolas einen Blick zu, der Ruhe fordernd seine Hand hob. Das Geräusch erstarb für einen Moment, dann war es noch lauter zu hören. In böser Ahnung verzog Nicolas das Gesicht. Es war noch nicht hell geworden. Niemand fuhr um diese Zeit durch die Wüste, wenn er keinen wichtigen Grund dafür hatte.
    «Sollen wir nachschauen?», fragte Costis.
    «Ja», sagte Nicolas.
    Costis signalisierte Leonidas, Bastiaan, Vasileios und Dimitris, ihm zu folgen. Sie griffen nach ihren Waffen und liefen zu den Geländewagen.

KAPITEL 35

I
    Der Sand war mit alten Furchen und Reifenspuren durchzogen. Knox ritt mit dem Jeep auf ihnen wie ein Wasserskifahrer auf dem Kielwasser. Der unebene Grund schüttelte die drei so stark durch, dass sie auf ihren Sitzen umherhüpften. Gaille war zu stolz, um sich zu beklagen, obwohl der Gurt des Beifahrersitzes seit Jahren kaputt war und Knox immer wieder einen Arm ausstrecken musste, damit sie auf dem Sitz blieb. Die altersschwache Federung quietschte, kreischte und knallte. Knox schaltete herunter und jagte eine Düne hinauf. Auf den letzten Metern keuchte der alte Motor. Als sie oben waren, konnte Gaille die mittlerweile vertraute Silhouette von Bir Al Hammam sehen. Auf dem Abhang geriet der Wagen in eine solche Schräglage, dass die zwei rechten Reifen den Kontakt zum Boden verloren und für einen Moment in der Luft hingen. Knox drückte Gaille auf den Sitz, bis die Räder wieder auf den Sand krachten. Sie grinste ihn an. Aber dann schaute er in den Rückspiegel und zog besorgt die Stirn in Falten. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Geländewagen näher kommen. Offenbar wollte er nicht gesehen werden, denn die Scheinwerfer waren aus.
    «Wer ist das denn?», knurrte Rick.
    «Diese verfluchten Griechen», sagte Knox. Er raste eine Düne hinab und erklomm mit dem Schwung die nächste Anhöhe. Sie flogen über den Kamm, krachten auf der anderen Seite hinunter und jagten über den festeren Talsand davon.
    «Das ist noch einer», sagte Rick. Ein zweiter Geländewagen kam links von ihnen über die Düne, stieß den Hang hinunter und zwang Knox dazu, das Lenkrad herumzureißen. Die Räder wirbelten Sand auf, der sie beinahe zum Stehen gebracht hätte. Er schaltete hoch und fuhr den Weg zurück, den sie gekommen waren, doch der Jeep kam gegen die modernen Geländewagen nicht an. Sie holten auf, nahmen ihn in die Zange und wollten ihn zum Anhalten zwingen. Als Knox nach links ausscherte, musste der andere Fahrer auf die Bremse treten. Der Geländewagen schleuderte herum, während Knox eine weitere Düne hinaufjagte. Doch sie war zu steil und der Sand zu weich; die abgefahrenen Reifen begannen durchzudrehen.
    Knox versuchte es nicht länger und ließ den Jeep zurückrollen. Unten riss er das Lenkrad herum. In diesem Moment brauste einer der Geländewagen mit der vorderen Stoßstange gegen ihre rechte Seite, sodass beide Räder angehoben wurden. Als er wieder gegen den Jeep krachte, kippten sie auf die Seite, pflügten eine Furche in den Sand und fielen schließlich aufs Dach. Gaille schrie auf und wollte sich mit den Händen abstützen, während Knox versuchte, sie auf den Sitz zu drücken. Aber er konnte sie nicht halten, und sie knallte gegen die Windschutzscheibe.
    Eine Weile schaukelte der Jeep noch, dann kam er zum Stillstand. Gaille war schwindelig und schlecht. Die Beifahrertür ging auf. Ein Mann stand über ihr und zielte mit einem Gewehr auf sie. Benommen starrte sie ihn an. Er forderte sie auf, auszusteigen. Sie wollte gehorchen, aber ihre Glieder waren taub. Er griff ihr ins Haar und zerrte sie brutal hinaus, ohne auf ihre Schmerzensschreie zu achten. Knox krabbelte hinter ihr her, bereit, sich auf den Mann zu stürzen, doch im Hinterhalt wartete schon ein anderer Grieche. Ein Gewehrkolben schlug Knox gegen den Hinterkopf, und er fiel mit dem Gesicht voran in den Sand.
    Rick kam als Nächster heraus, die Hände über den Kopf und mit eingeschüchterter Miene. Die war allerdings nur vorgetäuscht. Sein erster Schlag streckte den ersten Griechen sauber nieder. Er entriss ihm das Gewehr und richtete es, den Finger am Abzug, auf den zweiten Mann. Aber Rick war nicht schnell genug. Aus dem Gewehrlauf des zweiten zischte eine gelbe Stichflamme, dann ertönte das Trommeln eines automatischen Magazins. Ricks Brust explodierte rot, und als er rücklings

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