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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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letzten Rest Wasser ausstieß und schließlich zu atmen begann. Nackt, erschöpft und zitternd ließ sich Knox neben ihn in den feuchten Sand fallen.
    Dann fiel ihm mit Schrecken ein, dass Nicolas Gaille in seiner Gewalt hatte. Lass sie am Leben sein, bitte Gott, lass sie am Leben sein.
    Er rappelte sich auf und sammelte seine Sachen zusammen. Seine Beine waren weich wie Gummi. Trotzdem zwang er sich, über die Dünen zu laufen, um zu schauen, ob er seinen Jeep retten konnte.

KAPITEL 39

I
    Nicolas lehnte sich aus dem Fenster und winkte den LKW an den Straßenrand. Er musste tanken und Telefonate führen, aber mit Gaille auf dem Rücksitz konnte er nicht einfach an eine Tankstelle fahren. Seine Männer öffneten die Tür des Containers. Zu dieser frühen Stunde war es noch kühl darin.
    Sie warteten, bis aus beiden Richtungen kein Auto mehr kam, schleppten dann Gaille in den Container und knebelten und fesselten sie. Nicolas befahl einem seiner Männer, zur Sicherheit bei ihr zu bleiben.
    Danach raste er mit dem Geländewagen davon. Die Straße war gerade und breit, es gab keine Kontrollposten. Vasileios schaltete das Radio an und suchte nach Musik. Nicolas schaltete es wieder aus. Schließlich kamen sie an eine Tankstelle, auf dem Parkplatz standen ein paar LKWs, die aus Siwa kamen oder dorthin wollten. Vasileios tankte, während Nicolas seine Telefonate führte. Er konnte weder Ibrahim noch Sofronio oder Manolis erreichen. Was zum Teufel war da los? Er rief sein Büro in Thessaloniki an und bat Katerina, sich darum zu kümmern. Aber er hatte kein gutes Gefühl, als er wieder in den Geländewagen stieg.

II
    Knox’ Jeep lag immer noch schräg auf dem Dach am Dünenhang. Sosehr er sich auch bemühte, er konnte ihn nur etwas hin- und herschaukeln, aber nicht umkippen. Mit den Händen schaufelte er Sand vom Dach, um die Schräglage zu verstärken, und versuchte es erneut. Endlich fiel der Wagen erst auf die Seite und dann fast auf die Räder, schwankte jedoch einen Augenblick, als wollte er wieder zurückfallen. Knox stemmte sich gegen den Wagen. Im weichen Sand rutschten seine Füße weg, aber er gab nicht auf, bis er schließlich gewonnen hatte und der Jeep in einem Wirbel aus Sand und Staub auf die Räder krachte.
    Der Schlüssel steckte noch in der Zündung. Als er ihn ängstlich herumdrehte, sprang der Motor sofort an. Tränen der Dankbarkeit schossen ihm in die Augen. Was für eine herrliche, wunderbare alte Scheißkarre! Er raste zurück zum See. Mohammed atmete flach, aber regelmäßig, hatte sein Bewusstsein jedoch nicht wiedererlangt. Obwohl seine Hauptsorge Gaille galt, konnte Knox ihn nicht einfach zurücklassen. Der Mann wog eine Tonne. Knox konnte ihn nur auf die Rückbank hieven. Dann machte er sich auf den Weg zurück nach Siwa ins Allgemeine Krankenhaus und schmiedete unterwegs Pläne.

III
    Es war spät am Morgen, als Nicolas endlich so nah an der Küste war, dass sein Handy wieder Empfang hatte. Sofort rief er bei Ibrahim zu Hause an, dann versuchte er es auf den Handys von Manolis und Sofronio. Noch immer keine Antwort. Er rief in Thessaloniki an, aber jetzt ging auch Katerina nicht mehr ans Telefon. Die Angst nagte wie Säure an seinem Magen. Manolis und Sofronio waren seine Flugzeugcrew. Ohne sie hing er in diesem Scheißland fest. Alexandria war noch sechs Stunden entfernt, aber er musste wissen, was los war, damit er für den Notfall planen konnte. Er rief Bastiaan im anderen Geländewagen an und befahl ihm, vorauszufahren und nachzuforschen.

IV
    Knox hielt vor dem Allgemeinen Krankenhaus in Siwa an und hupte wie ein Wilder. Ein Krankenpfleger kam heraus und schirmte die Augen vor der Morgensonne ab. Knox riss die hintere Tür auf, zeigte ihm Mohammed, der noch immer die Handschellen am Handgelenk hatte.
    «Was ist passiert?», fragte der Krankenpfleger.
    «Er hatte einen Herzstillstand», sagte Knox. «Er wäre fast ertrunken.»
    Der Krankenpfleger lief zurück und kehrte wenige Augenblicke später mit einem Arzt und einer fahrbaren Liege zurück. «Die Polizei wird mit Ihnen sprechen wollen», sagte der Arzt.
    «Natürlich.»
    Sie hoben Mohammed vorsichtig auf die Liege und schoben ihn in die Aufnahme. «Kommen Sie mit», sagte der Arzt. «Sie warten besser drinnen.»
    «Gleich», sagte Knox. «Ich muss nur etwas aus dem Wagen holen.»
    Er ging zurück zu seinem Jeep. Scheiß auf die Polizei. Nicolas hatte Knox eindringlich vor dem gewarnt, was passieren würde, wenn er Probleme bekäme.

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