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Das Gottesgrab

Das Gottesgrab

Titel: Das Gottesgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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bedeckten kleinen Inseln stakten ärmliche Fischer mit ihren Kähnen. Eigentlich hatte Nicolas vorgehabt, seinen Leuten die Situation zu erklären, ihre Vorschläge anzuhören und gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen. Doch als ihnen die missliche Lage klar wurde, lagen ihre Nerven so blank, dass schnell Unruhe entstand und jeder dem anderen die Schuld zuschob. Nur gut, dass Katerina sich in diesem Moment meldete und jeder die Möglichkeit hatte, sich zu beruhigen.
    Sie gab ihm Gabbar Mounims Nummer. Er rief sofort an. Eine Frau nahm ab. Nicolas sagte seinen Namen und fragte nach Mounim. Ohne Rücksprache zu halten, entgegnete sie höflich, dass Herr Mounim im Moment nicht ans Telefon kommen könne. Nicolas sagte, dass es dringend sei. Sie wiederholte ihre Worte. Er schrie sie an. Völlig unbeeindruckt wiederholte sie ihren Text erneut. Nicolas holte tief Luft und fragte dann so höflich wie möglich, wann Herr Mounim ihn zurückrufen könne. Offenbar war Herr Mounim die ganze Woche sehr beschäftigt. Vielleicht nächste Woche oder übernächste. Nicolas beendete das Gespräch. Plötzlich hatte er Angst, dass das Telefon abgehört wurde und man sie aufspüren konnte. In seiner Welt sprach es sich schnell herum, wenn man die Seuche hatte. Er schlug gegen den Container. Ein dumpfer Knall. Ihr Flugzeug und das Schiff standen unter Quarantäne. Ihre Namen, Personenbeschreibungen, Passnummern und Autokennzeichen breiteten sich mittlerweile wahrscheinlich schon wie Krankheiten aus. Er schloss die Augen. Sein Entsetzen verwandelte sich in Wut.
    Knox. Nur Knox konnte dahinterstecken. Knox hatte gequatscht.
    Nicolas ging zur Rückseite des Containers. Die Strafe für Knox’ Einmischung hatte er klar und deutlich zu verstehen gegeben. Jetzt war es nicht mehr sein Fehler. Wenn man in dieser Welt ernst genommen werden wollte, durfte man keine leeren Drohungen aussprechen. Die Containertür stand offen. Drinnen war es mittlerweile heiß und stickig. Das Mädchen lag geknebelt auf dem Boden, ihre Handgelenke waren um die innere Laufstange gefesselt, ihre Lippen waren trocken und aufgesprungen. Nicolas band sie los und zog sie am Knöchel zur Tür. Sie wehrte sich ein wenig, war aber völlig geschwächt. Er warf sie hinaus auf den sandigen Boden. Übergepäck. Gefährliches Gepäck. Gepäck mit einem Mund, der etwas ausquatschen konnte. Die Walther hatte er im Geländewagen gelassen. Er streckte seine Hand aus und sah Leonidas an. «Die Kalaschnikow, bitte.»
    Leonidas schaute ihn verwundert an. «Sie ist doch nur ein Mädchen.»
    «Bist du bescheuert?», rief Nicolas. «Sie hat alles gesehen. Willst du den Rest deines Lebens in einem ägyptischen Knast versauern?»
    Das Mädchen spuckte ihren Knebel aus, sodass er wie eine Schlinge um ihren Hals hing. «Bitte», schluchzte sie. «Bitte.» Die Tränen und der Sabber machten sie hässlich. Nicolas konnte ihren Anblick nicht ertragen. «Töten Sie mich nicht», wimmerte sie und rutschte auf den Knien vor ihm herum. «Oh, Gott, ich werde nichts sagen. Ich schwöre es. Töten Sie mich nicht. Bitte töten Sie mich nicht. Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben.»
    «Ihr Vater hat Gewalt abgelehnt», sagte Leonidas. «Ihr Vater …»
    «Mein Vater ist tot», blaffte Nicolas zurück. Seine Hand zitterte. Wenn er jetzt Schwäche zeigte, wäre er eine Witzfigur. «Gib mir deine Scheißknarre.» Er riss sie Leonidas aus den Händen. Leonidas sah aus, als würde ihm schlecht werden, und wandte sich ab. Gut zu wissen, wer den Mumm für die schwierigen Aufgaben hatte und wer nicht.
    Das Mädchen wimmerte noch immer und klammerte sich an sein Hosenbein. Er schlug sie mit dem Kolben nieder, trat einen Schritt zurück und hob das Gewehr an seine Schulter. Er hatte noch nie einen Menschen getötet. Klar, die Befehle dazu hatte er gegeben. Und manchmal hatten sie ein paar Leichen aus der Pathologie zum Schießtraining in die Berge gebracht. Einen Menschen zu durchlöchern, selbst wenn er nicht mehr lebte, machte einen Mann härter. Mit der Zeit hatte er das Gefühl, jemandem ein Bajonett in den Bauch zu rammen, beinahe genossen. Man musste beherzt zustoßen, um die Haut zu durchdringen. Aber dies war eine andere Situation. Er hatte gedacht, zu töten wäre eine saubere, schnelle und klare Angelegenheit. In Wahrheit fühlte es sich schmutzig und pervers an.
    Sie kniete vor ihm und küsste seine Füße. Es war besser, wenn er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Er konzentrierte sich auf

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