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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine staubige Gasse. Sie lag abseits des großen Verkehrs. Hier sahen die Fassaden barackenähnlich aus. Das helle Weiß schmerzte in den Augen. Als Fenster wollte ich die viereckigen Luken nicht bezeichnen. Manchmal erschien das verschleierte Gesicht einer Frau, das schnell wieder verschwand, wenn wir hinschauten.
    Die Gasse führte um eine Kurve und auf einen Platz zu, der viereckig angelegt war.
    Es war ein kleiner Basar, der uns aufnahm. Nicht überdacht, die winzigen Läden befanden sich in den Häusern, nach vorn hin offen, und mancher Handwerker hockte vor seinem Geschäft.
    Hier konnte man noch Künstler bei der Arbeit beobachten. Ob das der Silberschmied war, der Koch in seiner kleinen Garküche, der Schuhmacher, der Teppichknüpfer oder der Mann, der Tonkrüge herstellte und die Masse auf seiner Scheibe drehen ließ, die er durch ein Fußpedal zum Rotieren brachte.
    »Ist es hier?« wollte ich wissen.
    »Ja.«
    Ich blieb stehen und schaute mich um. Zum Glück herrschte nicht viel Trubel, nur wenige Fremde hatten sich in diese Gegend verirrt. Die meisten hielten sich auf den großen Basaren auf.
    »Wie heißt dein Bekannter denn?« fragte ich Jenna.
    »Bahid.«
    »Aha. Und er verleiht Autos?«
    »Er macht alles.« Jenna ging jetzt schneller. Sie visierte ein Gebäude an, dessen Eingang unterhalb des eigentlichen Straßenniveaus lag. Eine Steintreppe ohne Geländer führte hinab.
    Die Tür war verschlossen, jenna klopfte dreimal gegen das brüchig wirkende Holz. In den Kitzen hatten sich Sandkörner festgesetzt und kleine Streifen gebildet.
    Nach einer Weile vernahmen wir schlurfende Schritte. Dann wurde uns geöffnet. Die Tür kratzte über den Boden. Aus dem Halbdunkel dahinter starrte uns ein Gesicht an, das mich an einen mongolischen Ziegenhirten erinnerte. So alt und faltig mit einer fast lederartigen Haut. In Höhe des Kinns umwehten weiße Bartstreifen das Gesicht.
    Der Mann trug einen fast schwarzen Umhang. Sein Turban war sorgfältig um den Kopf gedreht worden. Der Mann stank nach kaltem Hammelfett. Jenna grüßte ihn, verbeugte sich sogar, und Bahid holte eine Brille hervor, die er sich vor die Augen klemmte.
    Er zwinkerte durch die kugelrunden Gläser und begann zu sprechen, jenna verstand ihn. Sie übersetzte später, als wir eingelassen worden waren, und erklärte uns, daß Bahid sie erkannt hatte. Beherbergte dieses Haus nun ein Geschäft, oder diente es als Rumpelkammer? So genau konnte ich es nicht feststellen. Jedenfalls befanden sich in dem überraschend großen Kellerraum Waren aller Art. Es gab fast nichts, was Bahid nicht verkaufte. Das begann beim lebenden Eedervieh und hörte bei der Schraube auf. Mehrere Helfer standen in den Ecken, wagten aber nicht, uns anzusprechen.
    Erst als wir hinter einem schmalen Vorhang verschwunden waren, nahmen sie die Arbeit wieder auf.
    Wieder wurden wir überrascht, denn Bahids Büro konnte man durchaus als modern ansehen. Es gab nicht nur ein Telefon, nein, ich sah einen Computer nebst Drucker, einen TV-Apparat und auch ein Videogerät. Zudem war es zwischen den Mauern ziemlich kühl, so daß auch der Computer arbeiten konnte.
    Bahid bot uns Platz auf den bunten Sitzkissen an und bestellte den Tee per Telefon.
    Eine verschleierte Frau brachte ihn. Ich war froh, daß er unsere Sprache beherrschte. Nach dem ersten Schluck Tee kam er sofort zur Sache.
    »Willst du wieder ein Auto leihen?«
    »Ja, Bahid.«
    »Ich habe einen Jeep.«
    »Neu?«
    »Fast.«
    »Ein heißes Modell?«
    Der alte Mann hob die Schultern. »Er hat Soldaten gehört, die überfallen worden waren. Meine Leute fanden ihn in der Wüste. Sie brachten ihn mir. Er ist gut erhalten.«
    »Wird er auch eine Reise in die Wüste überstehen?« erkundigte ich mich vorsichtig.
    Bahid wandte sich nicht an mich, er sprach Jenna an. »Willst du wieder nach Marib?«
    »So ist es.«
    »Du liebst die Gefahr?«
    »Ich muß endlich Klarheit haben, Bahid.«
    Er nickte. Dann sagte er etwas, das Suko und mich überraschte. »Ja, die Königin hat sich eine schlechte Zeit ausgesucht. Sie fiebert. Ich spüre ihre Angst. Gewaltige Kräfte sind dabei, sie zu vernichten. Ein anderer Dschinn hat sich auf den Weg gemacht.«
    »Du weißt es?« flüsterte auch Jenna.
    »Ich bin ein Sabäer.« Bahid schlug eine Falte seines Umhangs zurück ud deutete auf den kostbar verzierten Griff eines Dolches. »Das ist mein Zeichen, ich gehöre dazu.«
    »Seid ihr Untertanen der Königin?«
    »Wir möchten, daß sie zurückkehrt und

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