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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf den Weg geben: Wenn ihr das Grab findet, schändet es nicht! Begegnet ihm und der Königin mit der nötigen Ehrfurcht. Ihr wißt schon, was ich meine. Nicht wahr, Jenna?«
    »Ja, Bahid.«
    Ich hatte mich entschlossen, das Lenkrad zu übernehmen. Suko nahm neben mir Platz. Er stemmte seine Füße - sie steckten in halbhohen Stiefeln, wie meine und Jennas auch - gegen das Bodenblech. Die Wissenschaftlerin kletterte auf den Rücksitz. Sie winkte beim Start dem alten Mann noch einmal zu, der zum Abschied grüßend die Hand hob.
    Dann startete ich. Eingehüllt in eine Wolke aus Staub und Sand, verließen wir den Hof…
    ***
    Die Stadt Mokka lag sehr bald hinter uns. Dafür umgab uns die Einsamkeit der Wüste.
    Es gibt Menschen, die sich für eine solche, auf den ersten Blick trostlose, Gegend begeistern können. Ich gehörte nicht zu denen. Ich haßte den von den Reifen aufgewirbelten Staub und Sand, der unseren Jeep wie ein dichter nie abreißender Schleier umhüllte und unseren Fahrtweg genau markierte.
    Suko hatte noch auf der vorderen Ablage eine Karte gefunden und sie ausgebreitet auf seine Knie gelegt. Ich kam mit den Gängen mittlerweile gut zurecht. Auch Jenna klagte nicht. Sie hatte sich quer auf die Rückbank gesetzt.
    Unsere Kleidung hatten wir der Witterung angepaßt und wirkten in dem Drillichstoff wie verwegene Abenteurer. Die fruchtbare Küstenregion lag nicht mehr sichtbar hinter uns. Felsen, Sand und Berge erwarteten uns und eine Straße, die bald keine mehr war, denn sie endete irgenwo in der Wüste.
    Einmal kam uns eine Kolonne Lastwagen entgegen. Jenna tauchte, um sich den Blicken der Fremden zu entziehen. Die Wagen waren mit Soldaten besetzt, die auf den offenen Ladeflächen standen und uns finstere Blicke zuwarfen. Zum Glück kam keiner auf die Idee, uns zu stoppen.
    Schatten erschienen an der rechten Seite. Die ersten Ausläufer der Berge.
    Die Sonne sahen wir zwar auch, nur nicht mehr so klar. Auch war sie schon tiefer gesunken. Ihre Strahlen erreichten uns in einem anderen Winkel als am Morgen oder Mittag.
    Schon bald kamen wir uns vor wie die einsamsten Menschen auf der Welt. Der Fahrtwind brachte keine Kühle, dafür den feinen Sand, der sich auf unsere schweißfeuchte Haut wie eine zweite Schicht gelegt hatte. Die Berge rückten heran, je mehr Meilen wir zurücklegten. Ich wollte noch fahren, aber Jenna bat um eine Pause.
    »Jetzt schon?«
    »Ja, bitte.«
    Ich stoppte. Wir stiegen aus. Nur allmählich senkte sich der Staub. Jenna ließ die Wasserflasche kreisen. Das kühle Naß tat gut. Wir hatten es aus dem Faß in eine Thermosflasche gefüllt.
    »Was willst du sehen?« fragte ich sie, mir einige Tropfen vom Kinn abwischend.
    »Die Berge.«
    »Da sind sie.« Ich deutete in die Runde, wo sie sich gezackt, rissig und in unregelmäßigen Formationen vom Grund der Wüste abhoben. Noch stand die Sonne so hoch, daß sie über sie hinwegschien. Wenn sie jedoch um eine oder zwei Handbreiten sank, dann würden die Felsen glühen.
    Ich ging ein Stück. Bei jedem Schritt gab der Sand nach; es war mühsam. »Ich kenne diese Gegend recht gut, wir werden die Sandwüste bald hinter uns haben«, hörte ich Jenna sagen.
    »Was erwartet uns dann?« fragte ich, mich dabei zu der Wissenschaftlerin umdrehend.
    »Felsen.«
    »Auch Pfade?«
    »So ähnlich.« Sie lächelte. »Bevor wir jedoch in die eigentliche Region hineintauchen und zu der gewaltigen Hochebene fahren, wo die Stadt Marib vermutet wird, werden wir den Turm der flüsternden Geister auf der rechten Seite, also leicht nördlich, sehen können.«
    Sie war die Führerin, und wir vertrauten uns ihr an.
    »Soll ich fahren?« fragte Suko.
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden.
    Das Motorengeräusch des Jeeps ärgerte mich, als es die Stille unterbrach. Wieder wirbelte eine Staubwolke hoch, aber sie war nicht mehr so dicht. Dafür spürten wir den Wind. Er kam aus dem Innern des Landes, schon ein Vorbote des nächtlichen Windes, und er wehte teilweise die Steine blank.
    »Auf der von uns aus gesehen linken Seite, werden wir den Turm finden können,« meldete sich Jenna aus dem Fond.
    »Hast du ihn bei deiner ersten Reise nicht gesehen?«
    »Nein, John.« Jenna kramte ein Glas hervor und drückte es gegen ihre Augen. Da der Jeep stark schwankte, bei der schlechten Strecke kein Wunder, war es für sie nicht so einfach, Sichtkontakt mit den schroffen Zacken und Hängen der Berge zu halten.
    Die Berge bestanden nicht nur aus glatten Wänden oder Hängen. Sie

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