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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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mit großen Augen.
    »Eddie hat mich da rausgeholt. Er ist nicht nur ins gegnerische Feuer gerannt, hat mich aus einem brennenden Landrover gezogen und mich geschultert – na ja, ich war ja auch ein Bein leichter –, sondern hat auch noch die Angreifer ausgeschaltet, während er mit mir in Deckung rannte. Typisch Eddie. Wenn es darum geht, Menschen zu schützen, die ihm nahestehen, ist er entschlossen und furchtlos und scheut keine Mühen. Nach den Bemerkungen, die Sie beim Essen gemacht haben, nehme ich an, Sie können das aus eigener Erfahrung bestätigen.«
    »Ja, allerdings«, sagte Nina und dachte daran, wie Chase während des Starts ein Flugzeug geentert hatte, um sie zu retten.
    »Er ist ein Mann der Tat«, sagte Mac und legte den Billardstock wieder auf den Tisch, »was bisweilen bedeutet, dass er handelt, ohne nachzudenken. Und dass er redet , ohne nachzudenken. Ich nehme an, für die Menschen, die ihm nahestehen, heißt das, sie müssen das Negative gegen das Positive aufwiegen … und sich mit dem Negativen abfinden.«
    »Sie meinen Menschen wie mich?«
    Mac musterte sie unschuldig. »Vielleicht.«
    Nina lächelte. »Wissen Sie, ich hätte nie gedacht, dass SAS-Angehörige sich auch als Beziehungsberater betätigen.«
    »Manche Schlachtfelder liegen sozusagen vor der Haustür«, sagte er, ihr Lächeln erwidernd.
    Von oben kam ein leises Geräusch, ein kurzes Scheuern. Nina hatte es kaum bemerkt, doch Mac ruckte mit dem Kopf, sein Lächeln war verflogen.
    »Was ist?«, fragte Nina.
    »Kommen Sie mit, schnell.« Plötzlich war sein Tonfall befehlend und geschäftsmäßig. Er trat auf den Balkon und eilte ins Erdgeschoss, dicht gefolgt von Nina. »Wir müssen ins Arbeitszimmer.«
    »Was ist los? Was stimmt denn nicht?«
    »Es ist jemand auf dem Dach. Ich habe Schritte gehört.«
    Sie hatten das Arbeitszimmer erreicht.
    Mac duckte sich; zum ersten Mal merkte man ihm an, dass er eine Prothese trug. »Halten Sie den Kopf unten. Es könnte sein, dass wir durchs Fenster beobachtet werden.«
    Nina zog den Kopf ein und folgte ihm zu einem Schrank. Er öffnete die Tür, holte eine schwarze Pumpgun heraus und lud sie durch. Ka-tschak . Das Geräusch sandte Nina einen Schauder über den Rücken.
    »Wenn man bei der SAS ist, macht man sich unweigerlich Feinde«, erklärte Mac beiläufig. »Einige sind dafür bekannt, dass sie gerne Hausbesuche machen.« Das Gewehr in der Hand, ging er geduckt zum Schreibtisch und langte mit der freien Hand nach dem Telefon.
    Ein dumpfes Geräusch wie von einer Verpuffung drang von der Straße herein.
    Mac ließ das Telefon fallen und warf sich schützend auf Nina.
    Die Fensterscheibe klirrte, darin ein fünf Zentimeter durchmessendes kreisrundes Loch …
    »Ohren zuhalten!«, brüllte Mac. Nina legte die Hände um den Kopf …
    Dann detonierte die Granate mit einem ohrenbetäubenden Knall.

16
    N ina klingelten die Ohren, als Mac sie auf die Beine zog und mit wehendem Hemd zu dem Balkon zerrte, von dem aus man in den ersten Stock gelangte. Von unten ertönte ein lautes Krachen. Als sie hinuntersah, erblickte Nina zwei schwarz gekleidete Bewaffnete mit Gesichtsmasken, die durch die Vordertür hereinstürmten. In der Küche splitterte Holz, als die Hintertür eingeschlagen wurde.
    Die beiden Eindringlinge kannten offenbar ihre Position, denn sie blickten konzentriert zum Balkon hoch. Mac zielte mit dem Gewehr auf sie …
    Plötzlich barsten beide Oberlichter, und Buntglasscherben regneten herab. Mac duckte sich, als die Scherben auf den Balkon prasselten.
    Zwei schwarze Nylonseile fielen herab und entrollten sich bis zum Boden. Im nächsten Moment ließen sich zwei Männer daran heruntergleiten.
    Womm!
    Macs Gewehrschuss war fast so laut wie eine Granatenexplosion. Einer der Männer am Seil wurde in die Brust getroffen und nach hinten geschleudert. Er schwang am Seil über die Brüstung, krachte gegen die Wand im obersten Stock und fiel auf den Boden.
    Blut war keines geflossen – die Angreifer trugen einen Ganzkörperschutz. Der Mann, den Mac getroffen hatte, war benommen, doch er lebte und stellte weiterhin eine Bedrohung dar.
    Das Holzgeländer splitterte, als die Männer unten das Feuer eröffneten. Nina riss die Arme hoch, um ihr Gesicht zu schützen. Mac lud nach und zielte erneut, als der zweite Mann am Seil seine MP9 auf sie richtete.
    Mac feuerte zuerst. Jedoch nicht auf den Angreifer, sondern ein Stück weiter nach oben. Glühend heiße Schrotkugeln zerfetzten das

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