Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
füttern!«
    »Womit denn?«
    »Fleisch habt ihr ja genug!«
    Komosa stutzte, dann erst begriff er, was sie meinte. Angewidert hob er Bertillons Unterarm hoch, dessen Hand schlaff herabsank.
    Die Pferdemäuler schnappten weiterhin bedrohlich, und die scharfen Zähne funkelten im Schein der Taschenlampen. Jedes Mal, wenn sie sich öffneten, wurde ein Loch sichtbar, ein Schlund, der in die Statue hineinführte.
    Komosa holte aus, zögerte kurz, um den richtigen Moment abzupassen – dann schleuderte er den abgetrennten Arm in ein Pferdemaul.
    Er verfing sich an den Zähnen und blieb dort einen Moment lang hängen. Dann klappte das Maul zu – als es sich wieder öffnete, war der Arm in der Öffnung verschwunden. Komosa und die anderen Männer wichen zur Wand zurück. Die Pferde rückten ungebremst weiter vor … dann wurden sie jedoch langsamer, und der dröhnende Galopp ihrer Beine ging in einen Kanter über, bis sie etwa einen Meter vor dem Fallgitter zum Stehen kamen. An der Decke klapperte etwas. Einer der Männer versuchte, das Gitter anzuheben, und diesmal ließ es sich tatsächlich bewegen.
    Sophia fuhr herum und schlug Nina so fest ins Gesicht, dass sie zu Boden ging. Chase trat zornig vor, doch die Männer hielten ihm ihre MPs an die Brust. »Wenn du noch mal etwas zurückhältst«, knurrte Sophia drohend, »bringe ich Eddie nicht einfach nur um. Ich schneide ihn vorher in Stücke, und du darfst dabei zusehen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Nina spuckte Blut. »Kristallklar«, stöhnte sie.
    »Gut. Dann steh auf. Es liegen noch drei weitere Aufgaben vor uns«, forderte Sophia sie auf. Dann hielt sie jedoch nachdenklich inne und sah Chase an. Ein bösartiges Lächeln breitete sich über ihre Züge. »Nehmt ihm die Handschellen ab«, befahl sie.
    »Hältst du das wirklich für klug?«, wandte Corvus ein.
    Sophias Lächeln vertiefte sich. »Er wird seine Hände brauchen.«
    Nina rappelte sich hoch und fasste sich an die aufgeplatzte Lippe. »Was hast du vor?«
    »Ich biete dir einen Anreiz, damit du so schnell und so akkurat wie möglich arbeitest«, antwortete Sophia. »Eddie wird von nun an nämlich vorangehen. Wenn du einen Fehler machst … stirbt er.«

22
    W o lang?«, sagte Chase ins Headset. Der gewundene Tunnel mündete auf eine weitere Kreuzung. »Nach links oder rechts?«
    »Nach links«, antwortete Nina über Ohrhörer.
    »Bist du dir sicher?«
    »Würdest du bitte aufhören, ständig nachzufragen? Ja, ich bin mir sicher.«
    »Ich wollte mich nur noch mal vergewissern.« Er tat einen Schritt in den linken Gang hinein und blickte sich um. Komosa beobachtete ihn aus sechs Meter Abstand, in der Rechten eine silberne Langschlitten-Browning mit Laserzielvorrichtung. Hinter ihm leuchteten die Taschenlampen der anderen.
    Komosa forderte ihn mit einem Rucken der Waffe zum Weitergehen auf. Chase bedachte ihn mit einem bösen Blick, dann trat er in den Gang hinein.
    Nichts geschah, und er ging vorsichtig weiter. Bald stieß er jedoch auf ein neuerliches Hindernis. »Okay, sieht aus wie eine weitere Aufgabe«, meldete er über Funk. »Was steht als Nächstes auf der Liste?«
    Nach kurzer Pause antwortete Nina: »Die Äpfel der Hesperiden.«
    Chase verdrehte die Augen. »Werde ich jetzt von Riesenäpfeln angegriffen, oder was?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, Eddie«, schaltete Sophia sich spöttisch ein. »Schau’s dir einfach an.«
    Chase blickte sich zu dem schadenfroh grinsenden Komosa um, der mit der Waffe auf ihn zielte. Chase betrat die Kammer.
    Im Unterschied zu den lang gestreckten Räumen, die sie bisher erkundet hatten, hatte dieser hier einen quadratischen Grundriss. Der Boden war im Schachbrettmuster gefliest, und jede Fliese hatte eine Seitenlänge von etwa anderthalb Metern. Insgesamt bestand der Kammerboden aus neun mal neun Feldern, mit jeweils einer hellen Fliese in jeder Ecke. Vier behauene Steinsäulen mit einem Metallkasten am oberen Ende stellten die Bäume dar und ragten zwischen der Mitte des Schachbrettmusters und den Ecken des Raums bis in Brusthöhe auf. An der anderen Seite der Kammer stand eine Figur, in der selbst Chase mit seinem dürftigen mythologischen Wissen Atlas erkannte, der auf seinen Schultern den Himmel trug. In diesem Fall war der Himmel als große Kugel aus Kupfer oder Bronze dargestellt. Von der Schultern der Statue führten zwei Schienen zum Boden hinunter.
    »Eddie, was siehst du?«, fragte Nina.
    Chase beschrieb ihr den Raum. »Aber

Weitere Kostenlose Bücher