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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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Metalldornen. »O Mann. Wer da drauf landet, dem ist mit einer Tetanusspritze nicht geholfen.«
    »Wie kommen wir unbeschadet an die Bäume heran?«, fragte Sophia und warf einen Blick auf Ninas Notizbuch. »Handelt es sich bei den dunklen Fliesen um Falltüren? Was sagt der Text?«
    »Ja, aber einige der hellen Fliesen sind ebenfalls Fallen«, antwortete Nina, das Notizbuch abwehrend von Sophia fernhaltend. »Mal schauen … verflixt, ist das kompliziert.« Stirnrunzelnd las sie den Text. »Okay, ich glaube, ich hab’s. Jede zweite helle Fliese in der ersten Reihe, dort an der linken Wand, ist eine Falle. In der zweiten Reihe ist jede dritte Fliese eine Falle. In der dritten Reihe sind alle hellen Fliesen sicher. Dann wiederholt sich das Muster – jede zweite Fliese, jede dritte Fliese. Die übrigen sollten eigentlich sicher sein.«
    »Eigentlich ? « , wiederholte Chase skeptisch.
    Sophia zielte mit der Waffe auf ihn. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Unterdrückt fluchend knallte Chase den Absatz auf eine helle Fliese in der nächsten Reihe. Sie bewegte sich nicht. Vorsichtig trat er darauf, dann hüpfte er mit etwas größerer Zuversicht diagonal zu der hellen Fliese, auf der die Säule stand. »Okay. Könnte ich vielleicht eine neue Taschenlampe bekommen?«
    Komosa warf ihm eine zu. Chase fing sie auf und untersuchte den Metallkasten auf der Säule. »Ja, da ist tatsächlich ein Apfel drin.« Er zog am Kasten, doch der rührte sich nicht von der Stelle. »Vielleicht sollte ich erst mal die Kugel herunterrollen lassen. Bist du dir ganz sicher, welche Fliesen Fallen sind und welche nicht?«, fragte er Nina.
    Nina hielt den roten Plastikhefter über die Pergamente, machte mit der Taschenlampe die verborgenen Buchstaben sichtbar und übertrug sie in ihr Notizbuch. »So ziemlich.«
    »Also, dann verlasse ich mich drauf. Wie muss ich also gehen?«
    Es entstand eine kurze Pause, in der Nina das Muster ausarbeitete. »Okay, wenn ich richtigliege, ist das helle Quadrat diagonal rechts von dir eine Falle.«
    Chase setzte behutsam den Absatz darauf. Die Bodenfliese gab nach. »Jau, du hast recht.«
    »Geh nach links.«
    Vorsichtig kam er der Aufforderung nach; diese Fliese hielt seinem Gewicht stand.
    »Jetzt geh rechts, wieder rechts und dann nach links zur zweiten Säule, dann links und wieder rechts, dann hast du die Statue erreicht.«
    Chase befolgte ihre Anweisungen mit angehobenen Armen, damit er sich notfalls festhalten konnte, falls sich wieder ein Loch unter ihm auftun sollte. Es geschah jedoch nichts dergleichen. Er erreichte die über zwei Meter hohe Atlasstatue und schaute zu der großen Kugel hoch. Darunter befand sich ein Mechanismus, der zwischen Atlas’ Schultern eingelassen war. »Ich stoße also die Kugel runter, und dann …«, murmelte er vor sich hin. »Ah, ja. Da sind Löcher in der Wand. Du darfst dreimal raten, welche Früchte da hineinpassen.«
    »Du musst erst die Äpfel hineinlegen und dann die Kugel runterrollen lassen«, schlug Nina vor.
    »Ja, denk ich auch. Das ist sozusagen die Psychoversion der Fernsehshow ›The Crystal Maze‹.« Chase wandte sich wieder zur Statue um und langte nach oben zur Kugel. Obwohl sie hohl war, musste er eine Menge Kraft aufwenden, um sie zu bewegen. »Mach schon, du blödes Ding!«
    Rumpelnd geriet die Kugel in Bewegung und rollte die Schienen hinunter. Sie beschleunigte bis zum aufwärtsgebogenen Endstück. Ein paarmal rollte sie noch hin und her, bis sie schließlich zur Ruhe kam.
    Chase ging über dieselben Fliesen wie beim Hinweg zurück zu den vier Säulen. Diesmal ließ sich der Metallkasten mühelos anheben. Er langte hinein und nahm behutsam den Bronzeapfel heraus. An der Unterseite befand sich ein Vorsprung, der genau in die Vertiefung in einem der Wandlöcher passte – ein primitiver Schlüssel.
    Er ging wieder zurück zu der Statue, legte den Apfel in die Vertiefung und drehte ihn versuchsweise. Er beschrieb eine Vierteldrehung, dann rührte er sich nicht mehr. »Okay, es scheint zu funktionieren.«
    »Hol jetzt die anderen drei Äpfel«, befahl Sophia.
    Mit einem unwilligen Brummen wandte Chase sich zu dem Fallgitter um. Er stand vor der hellen Bodenfliese in der Mitte des Raums. »Okay, Nina, ist die hier sicher?«
    Eine kurze Pause, dann: »Ja. Und dann nach rechts.«
    Er setzte den Fuß vor – da schrie Nina auf.
    »Nein, nein, warte!«, rief sie.
    Chase warf sich nach hinten, während die Fliese polternd nach unten

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