Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
Vom Netzwerk:
herumgeführt.«
    »Und ich wette, die Freaks konnten es gar nicht erwarten, sich anschließend einen runterzuholen.«
    »Eddie!«, sagte Spohia tadelnd. »Du bist widerlich.«
    Er grinste. »Du kennst mich doch.«
    »Nur allzu gut, aber so vulgär warst du früher nicht.«
    »Hey, das hier war alles nicht meine Idee«, sagte Chase und hob beschwichtigend die Hand, als wollte er den Lift anhalten. »Wenn du willst, fliege ich wieder heim.«
    »Tut mir leid.« Sophia wandte sich ab und blickte auf die funkelnde Blade-Runner-Kulisse der Stadt hinunter. »Es ist nur … ich war überrascht von den Empfindungen, die unser Wiedersehen bei mir ausgelöst hat. Wie du dich auf Corvus’ Yacht verhalten hast … Soll ich ehrlich sein? Ich weiß immer noch nicht, woran ich bei dir bin.« Ein Seitenblick. »Und ich habe gemerkt, dass du immer noch ein paar Probleme hast. Eddie, ich …«
    »Du hast mich um Hilfe gebeten, und jetzt helfe ich dir«, sagte Chase abschließend, denn er wollte das Thema nicht weiterverfolgen. »Zumal es die IBAK betrifft.«
    Er schwieg einen Augenblick, dann schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der ihn zusammenzucken ließ. »Woher wusstest du eigentlich, dass ich für die IBAK arbeite?«, fragte Chase und sah Sophia skeptisch an. »Du musst die Nachricht vor der Party geschrieben haben – was bedeutet, dass du gewusst hast, dass ich dort sein würde.«
    »Richard hat eine Akte über dich angelegt«, sagte Sophia. »Und auch über deine … deine Freundin, Dr. Wilde.«
    »Über Nina?«, rief Chase alarmiert.
    »Ja. Ich weiß nicht, warum, aber die war bei den anderen Dateien gespeichert, von denen ich annehme, dass er sie der IBAK gestohlen hat.« Sie wandte sich zur Tür. »Wir sind da.«
    Chase hatte noch mehr Fragen, behielt sie aber für sich, denn mit einem melodischen Läuten öffnete sich die Tür. Sophia trat auf den schwarzen Marmorboden des Empfangsbereichs hinaus, ihre Absätze erzeugten auf dem polierten Stein ein klickendes Geräusch. Chase folgte ihr.
    Hinter einem großen, halbkreisförmigen Schreibtisch saß ein einzelner uniformierter Wachmann. Als er Sophia sah, reagierte er zunächst erfreut und überrascht, doch als er Chase bemerkte, wurde seine Miene wachsam. »Guten Abend, Lady Sophia«, sagte er mit starkem Akzent, stand auf und verbeugte sich.
    »Guten Abend, Deng«, erwiderte Sophia freundlich. Sie trat um den Schreibtisch herum und bedeutete Chase, er solle zurückbleiben. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ausgezeichnet, Lady Sophia«, erwiderte Deng etwas außer Atem. Chase konnte nicht erkennen, ob er nervös oder sogar aufgeregt war.
    Als Sophia dicht an ihn herantrat und etwas auf Mandarin flüsterte, wurde Chase die Reaktion des Mannes jedoch klarer: Deng riss die Augen auf, wie jemand, der seinem Glück nicht trauen will. Er stammelte eine Antwort.
    Sophia beugte sich noch weiter vor, flüsterte ihm erneut ins Ohr und hauchte ihm dann einen Kuss auf die Wange, von dem ein kleiner Fleck glänzenden Lippenstifts zurückblieb.
    Chase kniff die Augen zusammen.
    Deng nestelte an seiner Krawatte, verneigte sich erneut und verschwand in der Toilette. »Was war das denn?«, fragte Chase.
    »Deng und ich haben eine Verabredung«, antwortete Sophia.
    »Ja, sieht ganz danach aus!«
    Ihre dunklen Augen blitzten verärgert. »Nicht, wie du meinst. Obwohl er genau das jetzt denkt – ich habe ihm gesagt, er soll sich frisch machen und dass ich ihn im Büro erwarte. Ich war immer nett zu ihm und habe ihm ab und zu kleine Geschenke gemacht. Er revanchiert sich dafür, wo er kann: Zum Beispiel schaut er weg, wenn ich das Büro meines Mannes betrete, ohne dass es jemand merken darf.«
    Chase blickte zur Tür. »Er macht sich frisch für dich, wie?«
    »Eddie, dafür haben wir jetzt keine Zeit. Komm mit.« Sie wandte sich zu der Flügeltür hinter dem Schreibtisch um.
    »Geh du ruhig schon mal rein«, sagte er. »Ich komme gleich nach.«
    »Eddie!«
    Ohne Sophia zu beachten, trat Chase vor die Toilettentür und klopfte. Dengs angeregte Stimme antwortete ihm. Langsam öffnete er die Tür.
    Der Wachmann wandte ihm den Rücken zu und zog gerade das Hemd aus. Deng sagte etwas voll freudiger Erwartung und drehte sich um …
    Da boxte Chase ihm bereits ins Gesicht.
    Deng taumelte rückwärts, bis er gegen die Wand prallte, mit verdrehten Augen langsam zu Boden glitt und reglos liegen blieb.
    »Nur in deinen Scheißträumen, Kumpel«, sagte Chase zu dem bewusstlosen Deng und drohte ihm mit

Weitere Kostenlose Bücher