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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McDermott
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»O Scheiße , tut das weh.«
    »Halt einfach still. Ich schaue mal, wo wir gestrandet sind.«
    Nina kletterte die grasbestandene Böschung hinauf und hielt Ausschau nach Anzeichen von Zivilisation. Doch wohin sie auch sah – da war nichts als Wasser. Sie waren auf einer Insel inmitten der Stromschnellen gelandet.
    »Ich glaube, wir haben ein kleines Problem!«, rief sie zu Chase hinunter.
    »Also nichts Neues«, sagte er mit einem sardonischen Lächeln. »Was ist jetzt los?«
    »Wir sind gestrandet! Und zwar auf einer Insel!«
    »Du machst Witze.«
    Nina schüttelte den Kopf.
    »Verfluchte …«
    »Scheiße, ich weiß.«
    »Genau.« Chase drehte sich zum Motor herum und überlegte, ob es vielleicht möglich wäre, ihn wieder zum Laufen zu bringen, doch der aus dem Riss im Metallblock quellende Rauch ließ keinen Zweifel daran, dass er sein Arbeitsleben hinter sich hatte. »Was für eine gequirlte Scheiße«, fluchte Chase. »Über kurz oder lang werden sie mit dem Hubschrauber oder dem Flugzeug nach uns suchen, und das da« – er deutete auf die Rauchsäule – »wird sie direkt herführen!«
    »Es sei denn, jemand anders findet uns zuerst!«, sagte Nina hoffnungsvoll und begann die Arme über dem Kopf zu schwenken.
    Chase musterte sie ungläubig. »Was zum Teufel machst du da?«
    Sie zeigte zum Himmel hoch. »Sieh mal!«
    Er wandte sich zum Wasserfall um … und erblickte etwas gänzlich Unerwartetes.
    Es war das Flugzeug, das ihm bereits zuvor aufgefallen war – allerdings war es exotischer, als er gedacht hatte.
    Was sich da zu ihnen herabsenkte, war ein Luftschiff. Auf der dicken, zigarrenförmigen Hülle prangten mehrere Firmenlogos, doch das größte war der Schriftzug »GemQuest«, dessen Buchstabe »G« ein stilisierter Diamant war. Es näherte sich mit unheimlicher Lautlosigkeit; das Geräusch der drei Propeller machte sich vor dem Hintergrund der tosenden Wassermassen erst dann bemerkbar, als das Luftschiff bis auf weniger als hundert Meter herangekommen war. Die beiden über der Gondel angebrachten Propeller neigten sich nach oben und verlangsamten den Abstieg.
    »Okay«, sagte Chase. »Ich bin beeindruckt.«
    Die von der Nase des 75 Meter langen Zeppelins herabhängenden Leinen schleiften über die Insel, als das Luftschiff sich in Position brachte. Es war so groß, dass es die Sonne für einen Augenblick komplett verdeckte. Die sirrenden Propeller hielten die Gondel etwa sieben Meter über dem Boden in der Schwebe.
    Die Kabinentür glitt auf, und ein blonder Mann mit breitkrempigem Safarihut lehnte sich heraus. »Ahoi!«, rief er Nina und Chase mit südafrikanischem Akzent zu. »Wir haben den Qualm gesehen – brauchen Sie Hilfe?«
    Chase lag eine sarkastische Bemerkung auf der Zunge, doch Nina kam ihm zuvor. »Wir haben hier einen Verletzten! Können Sie ihn in ein Hospital bringen?«, rief sie.
    Chase formte lautlos »Hospital?« mit den Lippen – da sie wegen Mordes gesucht wurden, wollte er auf keinen Fall in eine staatliche Einrichtung gebracht werden –, doch Nina bat ihn mit leichtem Kopfschütteln, den Mund zu halten.
    Der Mann wechselte ein paar Worte mit dem Piloten, dann schaute er wieder herunter. »Sicher, Miss! Wir müssen aber erst noch etwas tiefer gehen. Das ist der schwierige Teil! Kann Ihr Freund stehen?«
    Nina humpelte zu Chase zurück und half ihm behutsam auf die Beine. Als er das Bein streckte, stöhnte er vor Schmerzen.
    »Auf der SAS-Schmerzskala etwa fünf Punkte«, sagte er und zuckte zusammen.
    »Und auf der normalen Skala?«
    »Im Herrgott-mach-dem-allem-ein-Ende-Bereich.«
    Nina stützte ihn, so gut sie das mit ihrem verstauchten Knöchel vermochte, und gemeinsam kletterten sie auf die Böschung. Der Zeppelin schwebte mittlerweile etwa anderthalb Meter über dem Boden.
    »Okay, dann wollen wir Sie mal an Bord hieven!«, sagte der Mann und sprang auf den Boden. Sofort stieg das Luftschiff gut dreißig Zentimeter höher. Erst als der Pilot die Propeller nachgeregelt hatte, sank die Gondel wieder ab.
    Der Mann verzog das Gesicht, als er die Blutflecken auf Chases zerrissener Kleidung bemerkte. »Herrgott, Mann, was ist denn da passiert?«
    »Ein Bootsunfall«, erklärte Chase mit undurchdringlicher Miene. Dann suchte er mit dem linken Arm Halt im Inneren der Kabine und versuchte sich hineinzuhieven. Nina und der Südafrikaner halfen nach.
    Der hintere Kabinenteil wurde größtenteils von elektronischem Gerät eingenommen, darunter auch der Monitor eines

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